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Pflanzenschutzmittelrückstände in Pfirsichen und Nektarinen

16 Pfirsichproben und 15 Nektarinenproben aus konventionellem Anbau wurden 2016 auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Alle Proben enthielten Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Eine Probe Nektarinen wies eine gesicherte Höchstgehaltsüberschreitung auf, eine Probe Pfirsiche eine ungesicherte Überschreitung, da letztere noch innerhalb der Messunsicherheit liegend.


In 2016 wurden im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES insgesamt 16 Proben Pfirsiche und 15 Proben Nektarinen aus konventionellem Anbau auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht.

Die 16 Pfirsichproben stammten ursprünglich aus Italien (3x) und Spanien (13x).

Als Herkunftsländer der insgesamt 15 Nektarinenproben waren Frankreich (1x), Italien (5x) und Spanien (9x) angegeben.

In Abbildung 1 ist die Rückstandsverteilung auf die angegebenen Herkunftsländer der Proben zusammengefasst.
Abbildung 1   Bildrechte: © LAVES, Dr. Kombal
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Nektarinen- und Pfirsichproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Rückstand.

Alle 31 Proben enthielten Rückstände von Pflanzenschutzmitteln mit Höchstgehaltsüberschreitungen in 2 Proben.

Die rechtlich in der Fosetyl-Summe geregelte Phosphonsäure überschritt den Höchstgehalt ungesichert, d. h. noch innerhalb der Messunsicherheit liegend, in einer Probe spanischer Pfirsiche.

Eine gesicherte Überschreitung des Fosetyl-Summenhöchstgehaltes infolge des überhöhten Phosphonsäurewertes wurde in einer Probe italienischer Nektarinen festgestellt. Diese Nektarinen waren somit nicht verkehrsfähig.
Abbildung 2   Bildrechte: © LAVES, Dr. Kombal
Abbildung 2: Mehrfachrückstände in den Nektarinen- und Pfirsichproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Rückstand.

Abbildung 2 zeigt, dass in den meisten Proben zwischen drei und 8 Wirkstoffe bestimmt wurden. Das Maximum bildet eine Probe Nektarinen aus Spanien mit elf verschiedenen Rückständen. 30 Proben (= 96,8 %) wiesen sogenannte Mehrfachrückstände auf, d. h. zwei oder mehr Wirkstoffe oder deren Metabolite.

Abbildung 3  
Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in Nektarinen und Pfirsichen; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Rückstand.

Insgesamt wurden 34 verschiedene Pestizidwirkstoffe oder deren Metabolite in den Pfirsichen und Nektarinen bestimmt (siehe Abbildung 3). Hauptsächlich wurden die fungizid wirkenden Dithiocarbamate (28x), das Fungizid Phosphonsäure (21x) sowie das Insektizid Spinosad (18x) nachgewiesen.


Fazit:

In 100% der Proben wurden Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen. Leider wies eine Probe italienischer Nektarinen eine gesicherte Höchstgehaltsüberschreitung auf. Mit einem deutlich ausgeweiteten Untersuchungsspektrum in 2016 wurden gegenüber der letzten Untersuchung von 2011 deutlich mehr Rückstände nachgewiesen. Im Vergleich mit anderen Obstarten enthalten Pfirsiche und Nektarinen nach wie vor häufig Pflanzenschutzmittel und auch Mehrfachrückstände.


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