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Pflanzenschutzmittelrückstände in Erdbeeren

Erdbeeren auf weißem Hintergrund Bildrechte: ©baibaz - stock.adobe.com
Erdbeeren

Insgesamt 78 Proben frische Erdbeeren wurden auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln im Jahr 2022 untersucht. 40 Erdbeerproben stammten aus Deutschland (davon 37 aus Niedersachsen), 26 aus Spanien, neun aus Griechenland und eine aus Marokko und bei zwei Proben war das Ursprungsland unbekannt. Fünf Proben waren rückstandsfrei; vier deutsche und eine spanische. Keine der Proben stammte aus ökologischem Anbau. 90 Prozent der untersuchten Erdbeerproben enthielten Mehrfachrückstände. In keiner der Erdbeerproben wurden Höchstgehaltsüberschreitungen nachgewiesen. Unzulässige Anwendungen wurden nicht festgestellt.

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Erdbeere – die "Königin der Beerenfrüchte"!

Die Erdbeere gehört zu der Familie der Rosengewächse und gilt als die "Königin der Beerenfrüchte". Botanisch gesehen ist die Erdbeere aber gar keine „Beere“ sondern eine Nuss (Sammelfrucht). Der rot gefärbte Fruchtkörper ist eine Scheinfrucht und die gelblichen Punkte sind die eigentlichen Früchte (Nüsschen).

Die Zahl der Erdbeersorten ist vielfältig und groß (hell- bis dunkelrot, rundlich, oval oder spitz geformt) und geht mittlerweile in die Tausende. Von Sorte zu Sorte ist auch der Geschmack recht unterschiedlich.

Die Erdbeere ist reich an den Vitaminen C, B1, B2 und Karotin, sie enthält sogar mehr Vitamin C als Zitronen oder Orangen. Und ist zudem ein guter Mineralstofflieferant für Kalium, Kalzium, Phosphor und Eisen. Der relativ hohe Ballaststoffgehalt (1.6 g pro 100g) fördert zusätzlich die Verdauung. Doch Erdbeeren sind nicht nur gesund und lecker, sondern mit nur 35 kcal pro 100 Gramm pur genossen ein kalorienarmer frischer Snack.

Frisch geerntete Erdbeeren sind sehr druckempfindlich und verderben schnell. Deshalb sollte man sie möglichst direkt nach dem Kauf verzehren oder für eine längere Aufbewahrung verarbeiten (zum Beispiel einfrieren). Im Kühlschrank, ideal unterste Schublade, lassen sich Erdbeeren ungewaschen und abgedeckt höchstens 1-2 Tage lagern. Nach wenigen Stunden verlieren sie allerdings schon etwas an Aroma. Zur Kühllagerung die Früchte am besten aus der Schale nehmen und ungestapelt auf einen Teller verteilen um Druckstellen zu vermeiden. Dabei keine Folienabdeckung verwenden, sonst könnte sich Feuchtigkeit bilden.

Absolut frische Erdbeeren bekommt man beim Selbstpflücken. Keine Erdbeere schmeckt so gut wie diejenige, die man selber gepflückt hat und ein Spaß für die ganze Familie ist der Ausflug zum Erdbeerfeld allemal.

Untersuchungsergebnisse des LAVES

Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES wurden im Jahr 2022 insgesamt 78 frische Erdbeerproben auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht.

Davon waren fünf Proben ohne nachweisbare Rückstände.

Die Probenahme erfolgte über das ganze Jahr verteilt, sodass unterschiedliche Anbauregionen Berücksichtigung fanden. Die Erdbeeren kamen hauptsächlich aus Deutschland (vierzigmal), Spanien (sechsunszwanzigmal) und Griechenland (neunmal). 37 der 40 deutschen Proben stammten von niedersächsischen Erzeugern. Eine Probe stammte aus Marokko und bei zwei Proben war das Ursprungsland unbekannt (siehe Abbildung eins).

Abbildung 1: Herkunftsländer der Erdbeerproben: aus Deutschland (vierzigmal), Spanien (sechsunszwanzigmal), Griechenland (neunmal). Eine Probe stammte aus Marokko. Bei zwei Proben war d Bildrechte: © LAVES
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der frischen Erdbeerproben, berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

In Abbidung zwei ist die Anzahl der nachgewiesenen Rückstände pro Probe dargestellt. Mehrfachrückstände, das heißt mehr als ein Wirkstoff je Probe, wurden in 90 Prozent der untersuchten Erdbeerproben bestimmt. Hauptsächlich wurden drei bis sieben Wirkstoffe in den Proben nachgewiesen. In den griechischen Erdbeeren wurden bis zu maximal neun Wirkstoffe pro Probe festgestellt und in den Proben aus Deutschland wurden bis zu sieben Wirkstoffe in einer Erdbeerprobe nachgewiesen.

Abbildung 2: Anzahl der Mehrfachrückstände in den Erdbeerproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff Bildrechte: © LAVES
Abbildung 2: Anzahl der Mehrfachrückstände in den Erdbeerproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff

Abbildung drei zeigt das Wirkstoffspektrum der in den Proben nachgewiesenen Pflanzenschutzmittel. Insgesamt enthielten die untersuchten Proben 43 verschiedene Wirkstoffe.

Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in Erdbeeren; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff Bildrechte: © LAVES
Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in Erdbeeren; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff

Bei den am häufigsten bestimmten Wirkstoffen Fludioxonil (43-mal), Cyprodinil (41-mal), Trifloxystrobin (39-mal) und Fluopyram (36-mal) handelt es sich um für Erdbeeren typische Fungizide, die gegen Schimmel eingesetzt werden.

Abbildung vier zeigt die Häufigkeit der nachgewiesenen Wirkstoffe aufgeführt nach Ländern. Bei der Betrachtung muss die Anzahl der Proben aus den jeweiligen Herkunftsländern berücksichtigt werden. Die Fungizide Fludioxonil, Cyprodinil, Trifloxystrobin und Fluopyram kommen beispielsweise in fast allen aufgeführten Herkunftsländern zum Einsatz. Erkennbar ist auch, dass bestimmte Wirkstoffe zum Beispiel nur in Spanien und Griechenland beziehungsweise nur in Deutschland Anwendung finden.

Abbildung 4: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in Erdbeeren nach Ländern; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff Bildrechte: © LAVES
Abbildung 4: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in Erdbeeren nach Ländern; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff

40 Erdbeerproben stammten aus deutscher Erzeugung, davon 37 aus Niedersachsen. Neben der Überprüfung auf Einhaltung der Höchstgehalte wird bei deutschen Proben zusätzlich geprüft, ob die Rückstände aus einer zugelassenen Anwendung stammen. Pflanzenschutzmittel dürfen nur angewandt werden, wenn sie zugelassen sind und die Anwendung darf nur in zugelassenen oder genehmigten Anwendungsgebieten erfolgen, das heißt für die ausgewiesenen Kulturen und gegen die bezeichneten Schaderreger. Im Jahr 2022 wurden diesbezüglich keine Verstöße festgestellt.

Fazit:

Die Untersuchung von 78 Erdbeerproben hat die Ergebnisse aus den Vorjahren bestätigt. Erdbeeren sind eine Obstart, die sehr häufig Pflanzenschutzmittelrückstände aufweist.

Weitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel:

Feldspritze Bildrechte: © Kara - Fotolia.com

Pflanzenschutzmittel

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