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Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Erdbeeren

Erdbeeren auf weißem Hintergrund Bildrechte: ©baibaz - stock.adobe.com
Erdbeeren

Insgesamt 76 Proben Erdbeeren, darunter zwei Bioproben, wurden auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln im Jahr 2023 untersucht. Sowohl die beiden Bioproben als auch fünf weitere Proben aus konventionellem Anbau waren rückstandsfrei. Aus Deutschland stammten 51 Proben Erdbeeren und davon waren 40 aus niedersächsischem Anbau. Aus Spanien kamen 17 Proben, aus Griechenland sechs und zwei aus den Niederlanden.

In einer spanischen und einer niedersächsischen Probe wurde je ein Höchstgehalt überschritten. Allerdings lagen die nachgewiesenen Gehalte in beiden Proben unter der Berücksichtigung der jeweiligen Messunsicherheit noch im Streubereich, so dass hier keine gesicherten Überschreitungen vorlagen.

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Erdbeere – die „Königin der Beerenfrüchte“!

Die Erdbeere gehört zu der Familie der Rosengewächse und gilt als die "Königin der Beerenfrüchte". Botanisch gesehen ist die Erdbeere aber gar keine „Beere“ sondern eine Nuss (Sammelfrucht). Der rot gefärbte Fruchtkörper ist eine Scheinfrucht und die gelblichen Punkte sind die eigentlichen Früchte (Nüsschen).

Die Zahl der Erdbeersorten ist vielfältig und groß (hell- bis dunkelrot, rundlich, oval oder spitz geformt) und geht mittlerweile in die Tausende. Von Sorte zu Sorte ist auch der Geschmack recht unterschiedlich.

Die Erdbeere ist reich an den Vitaminen C, B1, B2 und Karotin, sie enthält sogar mehr Vitamin C als Zitronen oder Orangen. Und ist zudem ein guter Mineralstofflieferant für Kalium, Kalzium, Phosphor und Eisen. Der relativ hohe Ballaststoffgehalt (1.6 g pro 100g) fördert zusätzlich die Verdauung. Doch Erdbeeren sind nicht nur gesund und lecker, sondern mit nur 35 kcal pro 100 Gramm pur genossen ein kalorienarmer frischer Snack.

Frisch geerntete Erdbeeren sind sehr druckempfindlich und verderben schnell. Deshalb sollte man sie möglichst direkt nach dem Kauf verzehren oder für eine längere Aufbewahrung verarbeiten (zum Beispiel einfrieren). Im Kühlschrank, ideal unterste Schublade, lassen sich Erdbeeren ungewaschen und abgedeckt höchstens 1-2 Tage lagern. Nach wenigen Stunden verlieren sie allerdings schon etwas an Aroma. Zur Kühllagerung die Früchte am besten aus der Schale nehmen und ungestapelt auf einen Teller verteilen um Druckstellen zu vermeiden. Dabei keine Folienabdeckung verwenden, sonst könnte sich Feuchtigkeit bilden.

Absolut frische Erdbeeren bekommt man beim Selbstpflücken. Keine Erdbeere schmeckt so gut wie diejenige, die man selber gepflückt hat und ein Spaß für die ganze Familie ist der Ausflug zum Erdbeerfeld allemal.

Untersuchungsergebnisse des LAVES

Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES wurden im Jahr 2023 insgesamt 76 Proben Erdbeeren auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht, davon stammten 51 Proben aus Deutschland. Von den weiteren Erdbeeren waren 17 Proben aus Spanien, sechs aus Griechenland und zwei aus den Niederlanden. Von den 51 deutschen Erdbeeren kamen 40 aus Niedersachsen. Zwei Proben aus ökologischem Anbau stammten aus Deutschland, eine davon aus Niedersachsen. Neben diesen beiden Bio-Proben waren auch drei deutsche und zwei spanische Erdbeeren aus konventionellem Anbau ohne nachweisbare Pestizidrückstände.

Rückstande von Pflanzenschutzmitteln wurden in 46 Proben aus Deutschland, 15 Proben aus Spanien, sechs Proben aus Griechenland und zwei Proben aus den Niederlanden nachgewiesen.

In einer spanischen Probe Erdbeeren konnte eine Höchstgehaltsüberschreitung bei dem Insektizid Spinosad festgestellt werden und in einer niedersächsischen Erdbeerprobe für das Fungizid Captan. Allerdings lagen die nachgewiesenen Gehalte unter der Berücksichtigung der jeweiligen Messunsicherheit noch im Streubereich, so dass keine gesicherten Überschreitungen vorlagen. Spinosad ist ein Insektizid, das zum Beispiel gegen Thripse, Miniermotten und zur Bekämpfung der Kirschessigfliege eingesetzt werden kann. Bei Captan handelt es sich um ein Fungizid, das im Obstbau gegen pilzliche Lagerfäule verwendet werden kann.

Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen der Erdbeerproben sind in Abbildung eins zusammengefasst.

Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Erdbeeren; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.   Bildrechte: © LAVES
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Erdbeeren; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Mehrfachrückstände, das heißt zwei oder mehr Wirkstoffe waren in Proben aus Spanien (bis zu zehn Wirkstoffe) und den Niederlanden (bis zu sieben Wirkstoffe) feststellbar. Eine griechische Probe wies Pflanzenschutzmittelrückstände von 14 Wirkstoffen auf. In 44 deutschen Erdbeeren (= 86 Prozent) wurden zwischen zwei und maximal zehn Wirkstoffe nachgewiesen.

Meist waren es drei bis fünf Wirkstoffe bei den Erdbeeren aus Deutschland.

In der Abbildung zwei ist die Anzahl der Rückstände in den Erdbeeren je Herkunftsland dargestellt.

Abbildung 2: Anzahl der Mehrfachrückstände in Erdbeeren; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.   Bildrechte: © LAVES
Abbildung 2: Anzahl der Mehrfachrückstände in Erdbeeren; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Die untersuchten Erdbeerproben enthielten insgesamt 40 verschiedene Wirkstoffe. Am häufigsten bestimmbar waren die Fungizide Cyprodinil (41-mal), Fludioxonil (41-mal), Fluopyram (28-mal) und Trifloxystrobin (27-mal).

In Abbildung drei sind das Wirkstoffspektrum und die Häufigkeit der in den Proben nachgewiesenen Pflanzenschutzmittel abgebildet.

Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in Erdbeeren; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.   Bildrechte: © LAVES
Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in Erdbeeren; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Ein Vergleich der Untersuchungsergebnisse von 2023 mit 2022 in Tabelle eins zeigt, dass sich insgesamt die Rückstandsituation wenig verändert hat.


Jahr 2023

Jahr 2022

Anzahl Proben

76

78

- davon Bioproben

2 (= 3 %)

0

Proben mit Rückständen

69 (= 91 %)

73 (= 94 %)

Proben mit

Mehrfachrückständen

67 (= 88 %)

69 (= 88 %)

Mehrfachrückstände

2-14

2-9

Häufigste Anzahl Rückstände pro Probe

5

5

Anzahl verschiedener

Rückstände

40

43

Höchstgehaltsüberschreitungen

2

0

Tabelle 1: Vergleich der Untersuchungsergebnisse in den Jahren 2023 und 2022

Fazit:

Die Untersuchung von 76 Proben Erdbeeren hat die Ergebnisse aus dem Vorjahr bestätigt, wonach konventionell erzeugte Erdbeeren sehr häufig Pflanzenschutzmittelrückstände aufweisen.

Weitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel:

Feldspritze Bildrechte: © Kara - Fotolia.com

Pflanzenschutzmittel

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