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Pflanzenschutzmittelrückstände in Erdbeeren aus dem Ausland

Ergebnisse des Jahres 2010


Zusammenfassung

37 Erdbeerproben aus dem Ausland wurden im Jahr 2010 auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. In 5 Proben wurden keine nachweisbaren Pflanzenschutzmittelrückstände festgestellt. Keine Probe musste aufgrund von Höchstgehaltsüberschreitungen beanstandet werden.

Im Lebensmittelinstitut Oldenburg wurden im Jahr 2010 insgesamt 35 Erdbeerproben aus konventionellem Anbau und 2 Proben aus biologischem Landbau auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. 73% der untersuchten Erdbeerproben kamen aus Spanien. Die übrigen Proben Erdbeeren stammten aus Marokko, Italien, Ägypten und den Niederlanden.

Abbildung 1  
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Erdbeerproben, berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Wie in Abbildung 1 dargestellt, wurden in 5 Proben, darunter 2 Bioproben aus Marokko, keine Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen werden. Rückstände oberhalb der rechtlich festgesetzten Höchstgehalte traten in je einer spanischen und einer marokkanischen Erdbeerprobe auf. Unter Berücksichtigung der Messunsicherheit lagen die Gehalte im Streubereich der zulässigen Höchstgehalte, so dass die Proben nicht beanstandet wurden.

Zur Ermittlung einer möglichen akuten gesundheitlichen Gefährdung wurden die Höchstgehaltsüberschreitungen einer Risikobewertung unterzogen. Hierbei stellte sich heraus, dass die so genannte Akute Referenzdosis (ARfD) als Maß für die akute Toxizität unter 2% lag. ARfD-Ausschöpfungsgrade von unter 100% stellen nach Erkenntnissen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) bei einmaligem oder gelegentlichem Verzehr des entsprechenden Lebensmittels auch dann kein gesundheitliches Risiko für die Verbraucher dar, wenn die nachgewiesenen Pflanzenschutzmittel die gesetzlichen Höchstgehalte im Einzelfall überschreiten.

Abbildung 2  
Abbildung 2: Anzahl der Mehrfachrückstände in den Erdbeerproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Mehrfachrückstände, d. h. mehr als ein Wirkstoff je Probe, wurden in 78% der untersuchten Erdbeeren bestimmt. Die Erdbeerproben mit 7 bzw. 9 verschiedenen Wirkstoffen kamen aus Spanien, die Probe mit 8 Rückständen stammte aus Marokko (siehe Abbildung 2).

Abbildung 3  
Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in Erdbeeren; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Insgesamt wurden 35 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (siehe Abbildung 3). Hauptsächlich wurden die für den Erdbeeranbau typischen Fungizide Cyprodinil (14x) und Fludioxonil (14x) bestimmt.

Fazit:

32 von 37 Proben (86%) enthielten nachweisbare Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. In 78% der Erdbeerproben wurden Mehrfachrückstände bestimmt. Insgesamt zählen die Erdbeeren zu den mittelmäßig bis stark mit Pflanzenschutzmittelrückständen behafteten Früchten (siehe auch: Erdbeeren aus Deutschland).

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