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Wie Tiere ohne Stress und Angst besser ins neue Jahr kommen

Bunte Blitze, Rauch und Donnern – der Start ins neue Jahr kann Vielen gar nicht laut genug sein. Während sich Menschen am jährlichen Feuerwerk erfreuen, stellt es für Haus- und Wildtiere eine besondere Belastung dar.

Tiere, insbesondere Hunde und Katzen, haben ein sehr viel feineres Gehör als Menschen. Damit Tiere nicht in Panik geraten, sollten sie zur Silvesterzeit Ruhezonen bekommen. Vor allem gilt aber für Tierhalterinnen und –halter in so einer stressigen Situation: Ruhe bewahren, denn das Verhalten überträgt sich auf die Tiere.
Um den kleinen und großen Haustieren die Zeit zwischen den Jahren so erträglich wie möglich zu machen, helfen diese Tipps:

Ein Schäferhund läuft auf die Kamera zu. Bildrechte: © Mikkel Bigandt - stock.adobe.com

Hunde

Verängstigte Tiere zeigen meist deutliche Symptome, die sich unter anderem in ihrer Körpersprache äußern: Sie zittern, hecheln und neigen zu unkontrolliertem Speicheln. Auch Erbrechen und unkontrolliertes Koten oder Urinieren können vorkommen sowie ein erhöhter Puls. Einige können mit Aggressivität und lautem Bellen reagieren, andere dagegen winseln und suchen nach einem Versteck in einer ruhigen, dunklen Ecke. Eine ruhige Ansprache und Streicheleinheiten können den Hund manchmal entspannen, in jedem Fall geben sie ihm Sicherheit. Veränderungen, wie übermäßige Streicheleinheiten, können das Stressempfinden sogar noch verstärken.

Am besten erhält der Hund eine Rückzugsmöglichkeiten. Geeignet sind dafür ruhige, dunkle Räume, zum Beispiel ein warmer Kellerraum. Am wohlsten fühlen sich die Tiere, wenn sie nicht allein in der Wohnung zurückbleiben.

Am Silvestermorgen kann ein langer Spaziergang das Tier beruhigen und ablenken. Zu beachten ist allerdings, dass der Hund auf jeden Fall an der Leine geführt werden sollte. Schon einige Tage vor Silvester können Böller oder Feuerwerkskörper unerwartet losgehen und den Hund in Panik versetzen. Auch noch einige Tage nach Silvester ist Leinenpflicht zu empfehlen.
Katze isst Katzenfutter Bildrechte: ©jozsitoeroe - stock.adobe.com

Katzen

Katzen reagieren in der Regel ruhiger als Hunde. Tiere, die viel draußen unterwegs sind, sollten aber schon einige Tage vor Silvester ins Haus oder in die Wohnung geholt werden und sollten sie erst einige Tage nach dem Jahreswechsel verlassen dürfen. Auch hier gilt: Geht ein Feuerwerkskörper unerwartet in der Nähe des Tieres los, kann es sich erschrecken und blind fliehen. Das erhöht das Verletzungsrisiko für die Tiere.
Kaninchen Bildrechte: © Vera Kuttelvaserova - Fotolia.com

Kleintiere

Auch Hamster, Meerschweinchen, Mäuse, Kaninchen und andere Kleintiere können sehr empfindlich auf die lauten Feuerwerkskörper an Silvester reagieren. Im schlimmsten Fall endet eine laute Silvesternacht für die kleinen Haustiere mit einer Herzattacke. Deshalb sollten Käfige nicht in Fensternähe gestellt und die Rollläden heruntergelassen werden. Ein Abdecken des Käfigs mit einer Decke oder einem Handtuch schützt die Haustiere zusätzlich vor dem Licht und Lärm draußen. Ebenfalls hilfreich kann eine gewohnte, häusliche Geräuschkulisse wie Fernseher oder gedämpfte Musik sein. In einigen Fällen kann auch zusätzliches Nistmaterial helfen, damit es sich Hamster, Maus und Co. gemütlich machen können.
Bildrechte: Jeanette Rudloff

Vögel

Ähnlich wie die Kleintiere können auch Vögel beruhigt werden: Auch hier sollte der Käfig möglichst fern vom Fenster platziert und die Rollläden heruntergelassen werden, das Licht jedoch angeschaltet bleiben. Vögel werden nämlich unruhiger, wenn ihre Umgebung schlecht beleuchtet ist. Im Dunkeln ziehen sie sich leichter Verletzungen zu. Gewohnte, aber gedämpfte Hintergrundgeräusche, wie Musik und Fernseher, simulieren auch hier den Alltag und lenken vom Krach draußen ab.

Pferde Bildrechte: © Rita Kochmarjova - Fotolia.com

Pferde

Besonders bei Pferden ist eine gute Vorbereitung das A und O. Der Stall sollte selbst bei warmen Temperaturen geschlossen bleiben. Idealerweise werden die Fenster von außen mit Kartons bestückt, damit die Lichter der Feuerwerkskörper die Tiere nicht erschrecken. Dagegen sollte das Licht im Stall angeschaltet bleiben. Je mehr das Pferd sieht, desto sicherer fühlt es sich. Bei einer Offenstallhaltung sollten alle Zäune geprüft werden, ob sie einem möglichen Ausbruch Stand halten.

An diesem Abend darf es dann auch etwas mehr Heu sein: Die Tiere sind ruhiger, wenn sie etwas zum Kauen haben, während draußen der Lärm ausbricht. Jedoch sollten Pferde nicht erst um kurz vor Mitternacht etwas zu fressen bekommen. Eine Schlundverstopfung droht, wenn die Pferde gestresst fressen.

Um dem Pferd gar nicht erst die Möglichkeit zu bieten, seiner aufgestauten Energie im Stall freien Lauf zu lassen sobald der erste Feuerwerkskracher in die Luft geht, hilft zum Beispiel ein langer Ausritt. Auch schon einige Tage vor der Silvesternacht sollte das Pferd viel Bewegung bekommen.

Die einfachste Methode für eine stress- und angstfreie Silvesternacht ist jedoch: Die Nachbarn ansprechen, ob sie das Böllern in diesem Jahr reduzieren können. Oftmals ist nicht bewusst, dass sich ein Stall in der Nähe befindet und bei den Tieren Panik ausbrechen kann. Außerdem ist in der Sprengstoffverordnung geregelt, wann Feuerwerkskörper gezündet werden dürfen.

Mehr Informationen zur Sprengstoffverordnung:

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