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Pflanzenschutzmittelrückstände in Äpfeln aus Niedersachsen

Ergebnisse des Jahres 2011


Zusammenfassung

Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg wurden im Herbst 2011 insgesamt 50 Apfelproben aus Niedersachsen auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. In 8 Proben, darunter 4 Bioproben, konnten keine Rückstände nachgewiesen werden. Höchstgehaltsüberschreitungen wurden nicht festgestellt.

Insgesamt 46 Apfelproben aus konventionellem Anbau und 4 Bio-Proben wurden von September bis Oktober 2011 im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Alle Apfelproben kamen aus Niedersachsen. Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen sind in Abbildung 1 zusammengefasst.

Abbildung 1  
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Äpfel, berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff

In 4 Proben aus konventionellem Anbau und 4 Apfelproben aus ökologischem Landbau konnten keine Rückstände nachgewiesen werden. Überschreitungen der rechtlich festgesetzten Höchstgehalte wurden in keiner der Proben festgestellt.

Abbildung 2  
Abbildung 2: Mehrfachrückstände in Äpfeln; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Mehrfachrückstände wurden in 74% der Äpfel bestimmt. Hauptsächlich wurden 3 Wirkstoffe nachgewiesen. Zwei Proben enthielten 6 verschiedene Wirkstoffe (siehe Abbildung 2).

Abbildung 3  
Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in Äpfeln; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Insgesamt wurden 15 verschiedene Wirkstoffe in den Äpfeln nachgewiesen. In 76% der Apfelproben wurde das Fungizid Captan (38x) nachgewiesen, gefolgt vom Fungizid Trifloxystrobin (35x) und dem Insektizid Pirimicarb (28x).

In 3 Proben wurde der Wirkstoff Carbendazim nachgewiesen. In Deutschland ist für Kernobst ein Thiophanat-methyl-haltiges Pflanzenschutzmittel zur Vorerntebehandlung gegen pilzliche Lagerfäulen zugelassen. Der Wirkstoff Thiophanat-methyl baut sich zu Carbendazim ab. Bei analytischen Untersuchungen von Kernobst wird Carbendazim sehr häufig nachgewiesen, obwohl dieses Fungizid selbst nicht für diese Kultur zugelassen ist. Eine Erklärung für die Rückstandsbefunde kann der Abbau von Thiophanat-methyl zu Carbendazim sein. Dies bedeutet, dass der Nachweis von Carbendazim in Äpfeln nicht zwingend auf eine unzulässige Anwendung zurückzuführen ist. Auffällige Befunde müssen im Einzelfall geprüft werden. Bei den untersuchten Äpfeln wurden nur geringe Gehalte nachgewiesen.

Fazit:

Lediglich 16% der Apfelproben enthielten keine nachweisbaren Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Alle untersuchten Bioproben waren rückstandsfrei. Erfreulicherweise musste keine Probe aufgrund einer Höchstgehaltsüberschreitung beanstandet werden. Insgesamt gehören Äpfel zu den häufiger mit Pflanzenschutzmittelrückständen behafteten Früchten.

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