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Sommerzeit ist Hochsaison für Speiseeis und für die Labore: LAVES hat bereits 802 Proben auf Keimbelastung

LAVES-Presseinformation Nr. 013 vom 21. August 2015


Es ist Sommer und ein erfrischendes Eis gehört dazu - das Angebot ist vielfältig und farbenfroh. Zugleich bedeutet die Hitze auch Hochsaison für die Labore: Wie in jedem Jahr kontrollieren die niedersächsischen kommunalen Lebensmittelüberwachungsbehörden zusammen mit dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) landesweit das angebotene Speiseeis der Eisdielen. In diesem Jahr sind in den Instituten in Oldenburg und Braunschweig des LAVES bereits 802 Speiseeisproben mikrobiologisch untersucht worden. Das bisherige Ergebnis: Bei 63 Proben (8 Prozent) waren die Keimbelastungen so hoch, dass der Grenzwert überschritten wurde. Hier besteht der Verdacht, dass die Hygienebestimmungen vom Lebensmittelunternehmer nicht eingehalten wurden.

Dennoch kein Grund zur Sorge beim sommerlichen Eisgenuss: In keiner Probe sind Salmonellen oder Listeria monocytogenes nachgewiesen worden. In 27 Proben (3 Prozent) war der potentielle Krankheitserreger Bacillus cereus zu finden. Die Keimgehalte waren insgesamt jedoch so gering, dass davon keine gesundheitliche Gefahr für den Verbraucher ausgeht. Die Untersuchung auf Bacillus cereus ist neu seit dem Jahr 2014. Dieser Keim wurde von der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) in das Untersuchungsspektrum aufgenommen, da er unter bestimmten Umständen zu Durchfall und Erbrechen beim Menschen führen kann.

Im Einzelnen: Insgesamt waren zwar von den 802 Proben 201 mikrobiologisch auffällig (25 Prozent). Jedoch lagen bei nur 63 Proben die Gehalte an Hygienekeimen über dem festgelegten Warnwert bzw. Grenzwert. In den weiteren 138 Proben (17 Prozent) wurden lediglich DGHM-Richtwerte überschritten. Für die Beurteilung der Proben werden die Vorgaben der VO (EG) Nr. 2073/2005 sowie als Orientierung die Richt- und Warnwerte der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie in Verbindung mit der Lebensmittelhygiene-Verordnung (LMHV) herangezogen.

Die Speiseeisherstellung unterliegt intensiven Routinekontrollen vor Ort und strengen mikrobiologischen Anforderungen. Bei auffälligen Untersuchungsergebnissen leiten die Lebensmittelüberwachungsbehörden zudem entsprechende Maßnahmen ein, um Hygienemängel in den betreffenden Betrieben zu beseitigen. Die untersuchten Proben sind hauptsächlich aus kleineren handwerklichen Betrieben entnommen worden.

Die Hygiene ist das A und O und deshalb kann ein kritischer Blick beim Eiskauf nicht schaden: Die Arbeitskleidung des Personals sowie die verwendeten Geräte sollten sauber sein. Eingetrocknete oder verklebte Reste im Arbeitsbereich oder auf der Theke stellen Brutstätten für Mikroorganismen dar und können zu erhöhten Keimgehalten im Eis führen.

Die Untersuchungen laufen derzeit auf Hochtouren. In den Sommermonaten werden in den Lebensmittel- und Veterinärinstituten des LAVES in Braunschweig und Oldenburg jährlich insgesamt weit mehr als 1.300 Eisproben von den Lebensmittelüberwachungsbehörden zur Untersuchung eingesandt.

Hier finden Sie weitere Informationen zu den Themen Speiseeis und Mikroorganismen.


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