Pflanzenschutzmittelrückstände in Aprikosen (PDF, nicht barrierfrei)
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Pflanzenschutzmittelrückstände in Aprikosen
Insgesamt wurden 56 Proben frische Aprikosen aus konventionellem Anbau auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in den Jahren 2024 und 2025 untersucht. Alle Proben enthielten Pestizidrückstände. Drei Proben türkischer Aprikosen waren nicht verkehrsfähig, da Höchstgehalte gesichert überschritten wurden.
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Aprikose – auch Marille genannt Der Aprikosenbaum gehört zur Familie der Rosengewächse, die leckere Früchte als Steinobst liefert. Im deutschsprachigen Raum heißt die Frucht je nach Region Aprikose (Deutschland) oder Marille (Österreich). Es handelt sich um dieselbe Frucht. Das leckere Steinobst ist nicht nur kalorienarm sondern das Fruchtfleisch liefert unter anderem Vitamin A, C und E, einige B-Vitamine und den Mineralstoff Kalium. Frische Aprikosen haben einen niedrigen Zuckergehalt. Die sonnengelben Früchte sind süß, leicht säuerlich und vielseitig verwendbar – ob frisch, getrocknet, in Marmeladen, Kuchen oder herzhaften Gerichten. Aprikosen haben Hauptsaison zwischen Mai und September. Hauptlieferländer für den deutschen Markt sind Türkei, Italien und Spanien. Die frischen Früchte sind druckempfindlich, reifen schnell nach und sollten daher möglichst bald verzehrt werden. Beim Einkauf von leicht unreifen und festen Früchten reifen diese zu Hause bei Zimmertemperatur innerhalb von 2-3 Tagen bis zu ihrem vollem Geschmack nach. Kühl (circa 4-7°C) gelagert sind sie bis zu fünf Tage haltbar. Aprikosen vor dem Verzehr immer gründlich mit warmen Wasser abwaschen. |
Untersuchungsergebnisse des LAVES
In den Jahren 2024 und 2025 wurden im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES insgesamt 56 Proben frische Aprikosen aus konventionellem Anbau auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht.
Als Erzeugerländer der Pfirsichproben waren 38-mal Spanien, sechsmal Italien, fünfmal Türkei, dreimal Deutschland und je und einmal Frankreich und Griechenland angegeben. Bei zwei weiteren Proben lag keine Angabe des Anbaulandes vor.
In allen 56 Aprikosenproben (= 100 Prozent) wurden Pestizidrückstände nachgewiesen.
In drei Proben Aprikosen türkischer Herkunft wurden, auch unter Berücksichtigung der analytischen Messunsicherheit, gesicherte Höchstgehaltsüberschreitungen festgestellt. Somit waren diese drei Proben nicht verkehrsfähig.
Alle drei Proben wiesen überhöhte Gehalte des Insektizids Cyfluthrin auf. In einer dieser Proben wurden zusätzlich unzulässig hohe Gehalte des Insektizids Fenvalerat und des Fungizids Chlorthalonil bestimmt. Die toxikologische Risikoabschätzung mittels EFSA-PRIMo ergab in allen drei Proben keine Überschreitung der akuten Referenzdosis, sodass beim Verzehr kein gesundheitliches Risiko für Kinder oder Erwachsene bestand.
In den drei Proben deutschen Ursprungs waren keine Rückstände von hier allgemein oder für die Kultur unzulässigen Wirkstoffen nachweisbar.
Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen sind in Abbildung eins zusammengefasst.
Mehrfachrückstände, das heißt zwei oder mehr Wirkstoffe oder deren Abbauprodukte, wurden in zusammen 51 der 56 Aprikosenproben (= 91 Prozent) bestimmt (siehe Abbildung zwei).
Am häufigsten (43-mal) waren zwischen zwei und fünf Wirkstoffe in den Proben enthalten. Als Maximum wurden zehn verschiedene Rückstände in einer Probe spanischer Aprikosen festgestellt.
Fazit:
In Aprikosen aus konventionellem Anbau sind sehr häufig Pestizidrückstände nachweisbar. Diese liegen meistens in Form von Mehrfachrückständen vor.
Weitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln in folgendem Artikel: