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Pflanzenschutzmittelrückstände in Tafeltrauben

Ergebnisse aus dem 1. und 2. Quartal 2009


Zusammenfassung

76 Proben Tafeltrauben aus konventionellem Anbau wurden auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. Keine Probe wurde aufgrund von Höchstgehaltsüberschreitungen beanstandet, jedoch wurden in 87% der Proben Rückstände nachgewiesen.

Im 1. und 2. Quartal 2009 wurden im Lebensmittelinstitut Oldenburg des LAVES 76 Proben konventionell erzeugter Tafeltrauben (22x helle und 54x blaue Traubensorten) auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Alle Traubenproben stammten aus Ländern der Südhalbkugel. Überwiegend kamen die Proben aus Südafrika (31x), Chile (23x) und Argentinien (19x).

Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen sind in Abbildung 1 zusammengefasst.

Abbildung 1
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Tafeltraubenproben, berücksichtigt sind auch Rückstandsgehalte kleiner 0,01 mg/kg.

In 6 Proben aus Argentinien und 4 Proben aus Südafrika konnten keine Rückstände nachgewiesen werden. Eine chilenische Traubenprobe wies eine nominelle Höchstgehaltsüberschreitung auf. Unter Berücksichtigung der Messunsicherheit lag der Gehalt des Wirkstoffs Carbaryl jedoch noch im Streubereich des zulässigen Höchstgehalts, sodass die Probe nicht beanstandet wurde.

Wie bei allen Höchstgehaltsüberschreitungen wurde für diese Probe eine toxikologische Risikoabschätzung durchgeführt. Es stellte sich heraus, dass die so genannte Akute Referenzdosis (ARfD) als Maß für die akute Toxizität eines Wirkstoffes zu maximal 8% ausgeschöpft wurde. ARfD-Ausschöpfungsgrade von unter 100% stellen nach Erkenntnissen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) bei einmaligem oder gelegentlichem Verzehr des entsprechenden Lebensmittels auch dann kein gesundheitliches Risiko für die Verbraucher dar, wenn die nachgewiesenen Pflanzenschutzmittel die gesetzlichen Höchstgehalte im Einzelfall überschreiten.

Abbildung 2
Abbildung 2: Anzahl der Mehrfachrückstände; berücksichtigt sind auch Rückstandsgehalte kleiner 0,01 mg/kg.

In Abbildung 2 ist die Anzahl der nachgewiesenen Rückstände dargestellt. 70% der Trauben enthielten Mehrfachrückstände, d.h. mehr als ein Wirkstoff pro Probe. In den Traubenproben wurden bis zu elf Wirkstoffe bestimmt, überwiegend konnten ein bis fünf Wirkstoffe analysiert werden.

Besonders auffällig sind hierbei die chilenischen Proben. 96% der Trauben aus Chile enthielten Mehrfachrückstände.

Abbildung 3
Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelwirkstoffe; berücksichtigt sind auch Rückstandsgehalte kleiner 0,01 mg/kg.

Insgesamt wurden 33 verschiedene Pflanzenschutzmittelwirkstoffe nachgewiesen (siehe Abbildung 3). Hauptsächlich wurden die Fungizide Iprodion (38x) und Fenhexamid (32x) bestimmt.

Fazit:

Im Hinblick auf die Anzahl der nachgewiesenen Rückstände (Mehrfachrückstände) gehören Tafeltrauben auch weiterhin zu den mittelmäßig bis stark mit Pflanzenschutzmittelrückständen behafteten Obstsorten. Lediglich 10 Proben - 13% der untersuchten Traubenproben - waren rückstandsfrei. Erfreulicherweise musste keine Probe aufgrund einer Höchstgehaltsüberschreitung beanstandet werden.

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