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Kaffeegetränke aus dem Kühlregal: Alles im grünen Bereich?

LAVES untersucht Kaffee- und Milchmischgetränken mit Kaffee auf deren Kennzeichnung sowie Zucker- und Fettgehalt


Kaffeetropfen Bildrechte: ©sveta - stock.adobe.com
Kaffeetropfen
Supermärkte bieten im Kühlregal Milchmischgetränke mit dem Zusatz von Kaffee an. Als „Typ Cappuccino“ oder „Typ Latte Macchiato“ werden die Getränke bezeichnet und häufig in einem trinkfertigen Becher angeboten. Das Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg hat Erzeugnisse, die unter die Bestimmungen der Milcherzeugnisverordnung fallen (also deren Milchanteil mindestens 70 Prozent beträgt), untersucht. Überprüft wurden die Kennzeichnung der Produkte sowie der enthaltene Koffein-, Zucker- , Eiweiß- und Fettgehalt.

Insgesamt 32 Proben Milchmischgetränke mit Kaffee hat das Lebensmittel- und Veterinärinstitut des LAVES im Jahr 2024 untersucht. Alle untersuchten Produkte bestanden aus Milch und zubereitetem Kaffee. Überwiegend enthielten sie Zusatzstoffe wie Stabilisatoren, Verdickungsmittel oder Emulgatoren und einige zusätzlich Aromen wie Kakao, Karamell oder Vanille.

Koffeingehalt

Auf 30 der insgesamt 32 Verpackungen war der Koffeingehalt quantitativ angegeben. Die Überprüfung ergab, dass in zwei Fällen der ermittelte Gehalt deutlich unter dem angegebenen Wert lag, weshalb die Angabe auf der Verpackung als irreführend beurteilt wurde.

Zucker-, Eiweiß- und Fettgehalt

Die Untersuchung der Getränke auf ihren Zucker-, Eiweiß- und Fettgehalt ergab erfreulicherweise keine Auffälligkeiten. Die ermittelten Zucker- (3,6 bis 8,6 Prozent), Eiweiß- (2,6 bis 7,6 Prozent) und Fettwerte (0,1 bis 4,4 Prozent) lagen innerhalb der empfohlenen Toleranzen zu den auf der Verpackung im Zuge der Nährwertkennzeichnung angegebenen Werten.

Kennzeichnung

Die Kennzeichnung von 17 Produkten (53 Prozent) war fehlerhaft: Im Zutatenverzeichnis war die Angabe der Kaffeezutat in 14 Fällen unzureichend. Die verwendete einfache Bezeichnung „Kaffee“ reicht nicht aus, da es sich hier um eine zusammengesetzte Zutat (zubereiteten Kaffee) handelt, die mindestens aus Wasser und Kaffeepulver oder -extrakt besteht. Auch die Bezeichnung „Milch“ ist nicht ausreichend, da eine Angabe zum Fettgehalt fehlt (Voll- oder Magermilch, fettarme Milch oder Trinkmilch). Zudem waren bei drei Produkten die Kennzeichnungselemente schlecht lesbar.

Frühere Ergebnisse

Im Jahr 2022 hat das Lebensmittel- und Veterinärinstitut des LAVES ingesamt 26 Proben Milchmischgetränke mit Kaffee untersucht. Bei 12 der 26 eingereichten Proben Milchmischgetränke mit Kaffee ergaben sich Auffälligkeiten (46 Prozent). Hierbei handelte es sich ausschließlich um Kennzeichnungsmängel (fehlerhafte Angaben im Zutatenverzeichnis sowie Angabe der Nährwertdeklaration nicht in Tabellenform, obwohl auf der Verpackung ausreichend Platz dafür vorhanden war).

Fazit

Bei 19 der 32 eingereichten Proben Milchmischgetränke mit Kaffee ergaben sich Auffälligkeiten (59 Prozent). Hierbei handelte es sich ausschließlich um Kennzeichnungsmängel (fehlerhafte Angaben im Zutatenverzeichnis sowie Angabe der Kennzeichnung schlecht lesbar).

Die Ergebnisse der Untersuchungen machen deutlich, dass neben der analytischen Überprüfung der deklarierten Nährwerte auch die Prüfung der Kennzeichnung wichtig ist, um eine richtige Information der Verbraucherinnen und Verbraucher über die entsprechenden Lebensmittel sicherzustellen. Daher werden Milchmischerzeugnisse regelmäßig auf unterschiedliche analytische Parameter im Lebensmittel- und Veterinärinstitut in Oldenburg untersucht und die entsprechende Kennzeichnung überprüft.

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Koffeingehalt

Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) schätzt Koffeinmengen bis etwa 200 mg als Einzeldosis für die gesunde Allgemeinbevölkerung als unbedenklich ein. Die im LVI Oldenburg ermittelten Koffeingehalte der Kaffeegetränke lagen zwischen 16 und 51 mg/100 g Koffein. Die Portions- bzw. Packungsgröße variierte zwischen 230 und 330 ml. Daraus ergibt sich eine aufgenommene, akzeptable Menge an Koffein von circa 42 mg bis 176 mg pro Kaffeegetränk.

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