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Pflanzenschutzmittelrückstände in Beerenobst

Im Lebensmittelinstitut Oldenburg des LAVES wurden 57 Proben Beerenobst (36x Heidelbeeren, 6x Johannisbeeren, 14 Himbeeren und 1x Brombeeren) auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. In 13 Heidelbeer- und fünf Himbeerproben konnten keine Rückstände nachgewiesen werden. Rückstände oberhalb der zulässigen Höchstgehalte wurden nicht festgestellt.


Im 3. Quartal 2016 wurden im Lebensmittelinstitut Oldenburg des LAVES insgesamt 57 Proben Beerenobst auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. Es handelte sich um 36 Proben Heidelbeeren, auch Blaubeeren genannt, sechs Proben rote Johannisbeeren, 14 Proben Himbeeren sowie eine Brombeerprobe. Die Mehrzahl der Proben kam aus Deutschland. Etwa die Hälfte und zwar sieben der 14 Himbeerproben und 23 der 36 Heidelbeerproben - darunter auch zwei aus ökologischem Anbau - stammten aus Niedersachsen. Lediglich zwei Heidelbeer- und drei Himbeerproben kamen aus Spanien. Eine weitere Probe Himbeeren war aus den Niederlanden und die Brombeeren aus Portugal.






Abbildung 1   Bildrechte: © LAVES
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Beerenobstproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

In den beiden Heidelbeerproben aus ökologischem Anbau, sowie in elf weiteren Heidelbeer- und fünf Himbeerproben konnten keine Rückstände von Pestiziden nachgewiesen werden. Weder die untersuchten Johannisbeerproben noch die Brombeerprobe waren rückstandsfrei (siehe Abbildung 1).

Bei deutschen Proben wird neben der Überprüfung auf Einhaltung der Höchstgehalte zusätzlich geprüft, ob die Rückstände aus einer zugelassenen Anwendung stammen. In keiner der untersuchten Beerenproben wurden unzulässige bzw. nicht genehmigte Pflanzenschutzmittelwirkstoffe nachgewiesen.

Abbildung 2   Bildrechte: © LAVES
Abbildung 2: Mehrfachrückstände in Beerenobst; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

In Abbildung 2 ist die Anzahl an Rückständen pro Probe in den untersuchten Beerenobstproben aufgeführt. In 53 % der Heidelbeeren, 57 % der Himbeeren bzw. 100 % der Johannisbeeren wurden Mehrfachrückstände (zwei oder mehr Wirkstoffe) bestimmt. Die meisten Wirkstoffe waren in Johannisbeeren mit acht bzw. neun verschiedenen Stoffen pro Probe nachweisbar.

Abbildung 3   Bildrechte: © LAVES
Abbildung 3: Nachgewiesene Pflanzenschutzmittelrückstände in Beerenobst; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Insgesamt wurden in den Proben 19 verschiedene Wirkstoffe bestimmt. Während in Heidelbeeren und Johannisbeeren je elf verschiedene Stoffe nachgewiesen wurden, waren es bei Himbeeren 12 verschiedene Pflanzenschutzmittelwirkstoffe (Abbildung 3). Insgesamt traten am häufigsten die für Beerenobst typischen Fungizide Cyprodinil (23x), Boscalid (22x), Fludioxonil (18x) und Tebuconazol (17x) auf. Auch in den Vorjahren waren diese Fungizide am häufigsten in Beerenobst enthalten.


Fazit

Erfreulicherweise wurden in keiner Probe Rückstände oberhalb der zulässigen Höchstgehalte sowie Rückstände aus unzulässigen bzw. nicht genehmigten Anwendungen festgestellt. Mit je 36 % rückstandsfreien Proben fallen Heidelbeeren und Himbeeren, im Vergleich zu anderem Beerenobst, positiv auf. Die langjährigen Untersuchungsergebnisse der Heidelbeeren zeigen, dass diese Beeren in der Regel gering mit Pflanzenschutzmittelrückständen belastet sind. Die Johannisbeeren zählen mit 100 % Mehrfachrückständen zu dem stärker mit Pflanzenschutzmittelrückständen belasteten Obst.

Rote Johannisbeeren

Rote Johannisbeeren sind wie Heidelbeeren botanisch gesehen echte Beeren; Himbeeren hingegen sind Sammelsteinfrüchte.

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