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Pflanzenschutzmittelrückstände in deutschen Erdbeeren

Ergebnisse des Jahres 2011


Zusammenfassung

64 Erdbeerproben aus deutschem Anbau wurden im 2. und 3. Quartal 2011 vom Lebensmittelinstitut Oldenburg des LAVES auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Lediglich 4 Proben waren ohne nachweisbare Rückstände. Höchstgehaltsüberschreitungen wurden in den Proben nicht festgestellt.

Im 2. und 3. Quartal 2011 wurden vom Lebensmittelinstitut Oldenburg des LAVES 62 Proben Erdbeeren aus konventionellem Anbau und 2 Bioproben auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. Die Erdbeeren stammten ausschließlich aus deutschen Anbaugebieten, davon 52x aus Niedersachsen.

In Abbildung 1 sind die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen zusammenfasst.

Abbildung 1  
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Erdbeerproben, berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Lediglich 4 Proben aus Niedersachsen, darunter die 2 Proben aus ökologischem Landbau, wiesen keine Pestizid-Rückstände auf. Pflanzenschutzmittelrückstände oberhalb der rechtlich festgesetzten Höchstgehalte wurden in den Erdbeeren nicht festgestellt.

Abbildung 2  
Abbildung 2: Anzahl der Mehrfachrückstände in den Erdbeerproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

In Abbildung 2 ist die Anzahl an Rückständen je Probe in den untersuchten Erdbeerproben aufgeführt. Besonders auffällig war, wie bereits in den Jahren zuvor, die hohe Anzahl an Proben mit Mehrfachrückständen, d. h. mehr als ein Wirkstoff je Probe. In 89% der Erdbeeren wurden 2 oder mehr Wirkstoffe bestimmt. Hauptsächlich enthielten die Erdbeeren 3 bis 7 Wirkstoffe pro Probe, in zwei Fällen sogar acht verschiedene Rückstände.

Abbildung 3  
Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in Erdbeeren; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Insgesamt wurden 22 verschiedene Wirkstoffe in den Erdbeerproben bestimmt (siehe Abbildung 3). Am häufigsten wurden die für Erdbeeren typischen Fungizide Cyprodinil (56x), Fludioxonil (51x), Boscalid (48x) und Fenhexamid (31x) detektiert. Diese 4 Fungizide waren bereits in den Jahren von 2008 bis 2010 die am häufigsten nachgewiesenen Stoffe.

Fazit:

Erfreulicherweise musste keine Probe aufgrund von Höchstgehaltsüberschreitungen beanstandet werden, allerdings enthielten 94% der untersuchten Erdbeerproben Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Bei einem Vergleich zwischen einheimischer und ausländischer Ware lässt sich ein Unterschied in der Pestizidbelastung feststellen. Während in den deutschen Erdbeeren 89% der Erdbeerproben Mehrfachrückstände aufwiesen und maximal 8 Stoffe in einer Probe nachgewiesen wurden, enthielten die Erdbeeren aus dem Ausland 71% Mehrfachrückstände und maximal 6 verschiedene Rückstände in einer Probe (siehe Artikel Erdbeeren aus dem Ausland). Insgesamt zählen die Erdbeeren zu den mittelmäßig bis stark mit Pflanzenschutzmittelrückständen behafteten Früchten.

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