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Pflanzenschutzmittelrückstände in Tafeltrauben

Ergebnisse aus dem 3. und 4. Quartal 2009


Zusammenfassung

51 Proben Tafeltrauben aus konventionellem Anbau wurden auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. In 96% der Proben wurden nachweisbare Rückstände festgestellt. Eine Probe türkische Trauben wurde aufgrund einer Höchstgehaltsüberschreitung beanstandet.

Im 3. und 4. Quartal 2009 wurden im Lebensmittelinstitut Oldenburg des LAVES 51 Proben Tafeltrauben (47x helle Trauben und 4x blaue Trauben) auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Überwiegend kamen die untersuchten Trauben aus Italien (23x) und Brasilien (16x). Weitere Proben stammten aus Griechenland (9x), der Türkei (3x) und Spanien (1x).

Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen sind in Abbildung 1 zusammengefasst.

Abbildung 1
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

In einer Probe brasilianische Trauben und einer Probe spanische Trauben konnten keine Rückstände nachgewiesen werden. Eine Probe türkische Trauben wurde aufgrund einer Höchstgehaltsüberschreitung des Wirkstoffs Carbendazim beanstandet.

Bei allen Höchstgehaltsüberschreitungen wird eine toxikologische Risikoabschätzung durchgeführt. Hierbei stellte sich heraus, dass die so genannte Akute Referenzdosis (ARfD) als Maß für die akute Toxizität eines Wirkstoffes zu 255% ausgeschöpft wurde. ARfD-Ausschöpfungsgrade von unter 100% stellen nach Erkenntnissen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) bei einmaligem oder gelegentlichem Verzehr des entsprechenden Lebensmittels auch dann kein gesundheitliches Risiko für die Verbraucher dar, wenn die nachgewiesenen Pflanzenschutzmittel die gesetzlichen Höchstgehalte im Einzelfall überschreiten. Bei einem Ausschöpfungsgrad zu mehr als 100% kann eine toxikologische Unbedenklichkeit nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden, was aber nicht zwangsläufig eine Gesundheitsgefährdung bedeutet, da bei der Festlegung der ARfD-Werte noch entsprechende Sicherheitsfaktoren berücksichtigt wurden.

Abbildung 2
Abbildung 2: Mehrfachrückstände; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

In Abbildung 2 ist die Anzahl der nachgewiesenen Rückstände dargestellt. 94% der Trauben enthielten Mehrfachrückstände, d. h. mehr als ein Wirkstoff pro Probe. In den Trauben wurden bis zu 16 Wirkstoffe bestimmt, überwiegend konnten 2 bis 8 Wirkstoffe analysiert werden. Im Vergleich zu den Tafeltrauben aus Griechenland und Italien fallen die brasilianischen Trauben besonders positiv auf. Während in den griechischen und italienischen Trauben bis zu 10 bzw. 12 Wirkstoffe nachgewiesen wurden, enthielten die Trauben aus Brasilien maximal 6 Rückstände je Probe. Besonders auffällig sind die türkischen Trauben: 2 Proben enthielten 11 bzw. eine Probe 16 verschiedene Wirkstoffe.

Abbildung 3
Abbildung 3: Nachgewiesene Pflanzenschutzmittelrückstände; berücksichtigt sind Proben mit Gehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Insgesamt wurden 52 verschiedene Pflanzenschutzmittelwirkstoffe nachgewiesen (siehe Abbildung 3). Hauptsächlich wurde das Fungizid Fenhexamid (20x) bestimmt.

Fazit:

Lediglich 2 von 51 Tafeltraubenproben wiesen keine Pflanzenschutzmittelrückstände auf. Die Tafeltrauben aus Brasilien fallen, im Vergleich zu den griechischen, italienischen und türkischen Trauben, besonders positiv aus.

Insgesamt wurden in 94% der Trauben Mehrfachrückstände nachgewiesen. Eine türkische Probe musste aufgrund einer Höchstgehaltsüberschreitung beanstandet werden.

Die Ergebnisse zeigen, dass die untersuchten Tafeltrauben auch weiterhin zu den stärker mit Pflanzenschutzmittelrückständen behafteten Obstsorten gehören.

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