LAVES Logo mit Schriftzug Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Niedersachsen klar Logo

Pflanzenschutzmittelrückstände in Beerenobst

Ergebnisse aus dem 3. Quartal 2011


Zusammenfassung

57 Proben Beerenobst (22x Heidelbeeren, 19x Johannisbeeren, 15x Brombeeren und 1x Himbeeren) wurden auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. In 9 Heidelbeer- und 3 Johannisbeerproben konnten keine Rückstände nachgewiesen werden. Rückstände oberhalb der zulässigen Höchstgehalte wurden nicht festgestellt.

Im 3. Quartal 2011 wurden im Lebensmittelinstitut Oldenburg des LAVES insgesamt 57 Proben Beerenobst auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. Es handelte sich um 22 Proben Heidelbeeren, auch Blaubeeren genannt, 19 Proben Johannisbeeren (17x rot, 2x schwarz), 15 Proben Brombeeren sowie eine Himbeerprobe. Bis auf eine Heidelbeerprobe aus Frankreich, kamen sämtliche Proben aus Deutschland. 19 der insgesamt 22 untersuchten Heidelbeerproben stammten aus Niedersachsen. Insgesamt wurden 2 Beerenproben (1x Heidelbeeren und 1x Johannisbeeren) aus ökologischem Anbau untersucht. Die Erdbeerergebnisse sind in zwei gesonderten Artikeln (siehe Erdbeeren aus dem Ausland und Erdbeeren aus Deutschland) dargestellt.

Abbildung 1  
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Beerenobstproben, berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

In 9 Heidelbeer- und 3 Johannisbeerproben konnten keine Rückstände von Pestiziden nachgewiesen werden, darunter die 2 Proben aus ökologischem Anbau. Keine der untersuchten Brombeerproben war rückstandsfrei (siehe Abbildung 1).

Bei deutschen Proben wird neben der Überprüfung auf Einhaltung der Höchstgehalte zusätzlich geprüft, ob die Rückstände aus einer zugelassenen Anwendung stammen. In keiner der untersuchten Beerenproben wurden unzulässige bzw. nicht genehmigte Pflanzenschutzmittelwirkstoffe nachgewiesen.

Abbildung 2  
Abbildung 2: Mehrfachrückstände in Beerenobst; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

In Abbildung 2 ist die Anzahl an Rückständen pro Probe in den untersuchten Beerenobstproben aufgeführt. In 41% der Heidelbeeren, 84% der Johannisbeeren bzw. 100% der Brombeeren wurden Mehrfachrückstände (2 oder mehr Wirkstoffe) bestimmt. 8 Johannisbeerproben enthielten 6 bzw. eine Probe 8 verschiedene Wirkstoffe.

Abbildung 3  
Abbildung 3: Nachgewiesene Pflanzenschutzmittelrückstände in Beerenobst; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

In den Proben wurden insgesamt 16 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen, wobei die Johannisbeeren mit 15 verschiedenen Stoffen, im Vergleich zu den Brombeeren mit 8 und den Heidelbeeren mit 6 verschiedenen Pflanzenschutzmittelwirkstoffen, besonders auffällig sind (Abbildung 3). Insgesamt traten am häufigsten die für Beerenobst typischen Fungizide Cyprodinil (30x), Fludioxonil (28x) und Boscalid (24x) in den Proben auf. Auch in den Vorjahren waren diese Fungizide am häufigsten in Beerenobst enthalten.

Fazit

Erfreulicherweise wurden in allen Proben weder Rückstände oberhalb der zulässigen Höchstgehalte noch Rückstände aus unzulässigen bzw. nicht genehmigten Anwendungen festgestellt. Mit 41% rückstandsfreien Proben, fallen die Heidelbeeren, im Vergleich zum anderen Beerenobst, wieder positiv auf. Diese Untersuchungsergebnisse werden auch durch die Rückstandsdaten der letzten Jahre unterstützt.

Die Johannis- und Brombeeren zählen mit 84% bzw. 100% Mehrfachrückständen zu dem stärker mit Pflanzenschutzmittelrückständen behafteten Obst.

Beerenobst Bildrechte: Dynamic Graphics, Inc.
Weitere Informationen:

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln