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Kühler Genuss – Gemüse und Obst als Eis am Stiel

Verschiedene Eis am Stiel aus Obst und Gemüse liegen nebeneinander. Bildrechte: © dashu83 - stock.adobe.com
Zu den beliebtesten Eissorten gehört in Deutschland das Erdbeereis. Bei der Bezeichnung auf der Verpackung ist aber genaues Hinschauen erforderlich, wenn tatsächlich eine gute Portion Erdbeeren im Eis stecken soll. Was ist der Unterschied zwischen Erdbeereis, Erdbeerfruchteis, Eis mit Erdbeere und Eis mit Erdbeergeschmack? Und gibt es nicht auch noch das Sorbet? Meist kommt es auf die Menge an Erdbeeren an, die im Eis verarbeitet ist. In den Leitsätzen der Deutschen Lebensmittelbuchkommission (PDF, nicht barrierefrei) für Speiseeis sind Kriterien für die verschiedenen Eissorten formuliert. Eis mit Obst oder Gemüse muss demnach verschiedene Mindestmengen der Früchte enthalten.

Wie viel Frucht steckt tatsächlich im Eis?

Anforderungen an die Eiszutaten am Beispiel von „Erdbeer“-Eis:

Bezeichnung Anforderung
Erdbeereis Enthält mindestens 20 Prozent Früchte. Je nach Anteil des Milchfettes kann es dann noch Erdbeercremeeis, Erdbeerrahmeis, Erdbeermilcheis oder Erdbeereiskrem heißen.
Erdbeerfruchteis Enthält ebenfalls 20 Prozent Früchte, allerdings keinerlei Fettzusatz.
Eis mit Erdbeere Enthält mindestens zehn Prozent Früchte, der Fettgehalt spielt hier keine Rolle.
Eis mit Erdbeergeschmack Enthält einfach nur den Erdbeergeschmack – also zugesetzte Aromen. Ein Fruchtanteil ist nicht vorgeschrieben, ebenso wie ein Fettzusatz.
Erdbeer-Sorbet Muss mindestens 25 Prozent Früchte enthalten und wird ohne Milch oder Sahne hergestellt. Meist wird Sorbets weniger Zucker zugefügt und sie sind cremiger.


Bei sehr sauren Früchten wie Zitronen, Früchten mit sehr intensivem Geschmack oder Früchten, die eine sehr dichte Konsistenz haben, muss weniger Frucht im Eis stecken. Bei ihnen ist die Hälfte der üblichen Mindestanteile vorgeschrieben. Beim Sorbet müssen solche Sorten 15 Prozent Frucht enthalten.

Fruchteis selber machen

Besonders zu Beginn der Beerensaison und bei heißem Wetter ist die Verlockung groß, selber Eis aus Früchten zu machen. Direkt zu den geeigneten Sorten springen.
Für einen sicheren Genuss und damit die Herstellung reibungslos funktioniert, hat das LAVES einige Tipps zusammengestellt.

Wer selber Eis am Stiel machen möchte, verwendet dafür am besten Stieleis-Formen. Diese können auch Kinder leicht befüllen und sie sind samt Stiel wiederverwendbar. Joghurtbecher oder ähnliche kleine Behältnisse sind meistens nicht für das Einfrieren geeignet. Aus den Kunststoffen können sich beim Einfrieren unerwünschte Chemikalien lösen, die dann in das Eis übergehen. Gefriergeeignete Kunststoffe sind mit einer Schneeflocke gekennzeichnet.

Frische Früchte vor der Verarbeitung gründlich waschen, schlechte Früchte dabei unbedingt aussortieren. Beeren mit Kernen, wie beispielsweise Himbeeren am besten durch ein Sieb streichen, die Kerne können sonst im Eis später stören. Je nach Fruchtart können die Früchte fein püriert, in kleinen Stücken oder auch im Ganzen zu Eis verarbeitet werden.

Gefrorene Beeren immer erhitzen

Wenn keine frischen Früchte zur Hand sind, können eingefrorene Beeren eine gute Alternative sein. Allerdings ist hier Vorsicht geboten: die gefrorenen Beeren sollten vor der Verarbeitung immer erhitzt werden. Das gilt auch für die Verwendung in Smoothies oder im Joghurt. Grund dafür ist eine mögliche Kontamination mit krankmachenden Keimen. Auch Saft kann zusammen mit Stärke ruckzuck zu fruchtigem Eis werden. Einfach einen Saft wie beispielsweise Orangensaft mit Zucker und Stärke aufkochen und in die Förmchen füllen.

Weitere Zutaten sind meistens Wasser oder Milch, Sahne, Joghurt, Zucker und Eier. Milchalternativen wie Hafer- oder Mandelmilch ersetzen die Milch bei der Herstellung von veganem Eis. Gehören Eier zum Rezept, sollten unbedingt frische Eier verwendet und auf ein schnelles Einfrieren der Masse geachtet werden. Ein hygienischer Umgang mit Eiern ist besonders wichtig, um eine Infektion mit Salmonellen zu verhindern.

Ist eine Eismaschine notwendig?

Eine Eismaschine erleichtert das gleichzeitige Einfrieren und Rühren, sie zerkleinert die Eiskristalle und schlägt Luft unter die Masse. So entsteht ein lockeres, cremiges Eis. Auch ohne Eismaschine kann ein leckeres Eis hergestellt werden. Allerdings ist das Gefrieren der Masse etwas aufwändiger, da es mehrmals durch Rühren unterbrochen wird – eventuell wird das Eis nicht ganz so cremig und etwas fester.

Aus welchem Obst und Gemüse kann ich Fruchteis machen?

Bei der Auswahl an Obst sind kaum Grenzen gesetzt, ob Zitrusfrüchte wie Orangen, Zitronen oder Limetten, Beeren wie Erdbeeren, Heidelbeeren oder Himbeeren oder sorgfältig entsteint Kirschen und Pfirsiche. Auch Mischungen verschiedener Früchte sind eine aromatische Überraschung.

Gemüseeis könnte für einige neu sein. Doch auch hier ist Potenzial für eine leckere Abkühlung. Eis aus Gurken, Möhren oder Spinat ist farblich auf jeden Fall ein Hingucker, in Kombination mit Obst, Gewürzen und Kräutern auch geschmacklich lohnenswert. Gurkeneis mit Minze oder Ingwer kann ebenso erfrischen, wie Avocado mit Kokosmilch oder Karotte mit Orange und Joghurt. Wer hier kreativ ist, bringt ganz neue Kombinationen auf den Tisch, die meist deutlich weniger Zucker enthalten. Als Street-Food Spezialität sind solche Kombinationen schon sehr beliebt.

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