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Äpfel – knackig & gesund!

LAVES untersucht Äpfel auf Pflanzenschutzmittelrückstände


Äpfel von einer Streuobstwiese   Bildrechte: © LAVES, Dr. Kombal

Der Apfel ist das beliebteste Obst in Deutschland. Rund 21,9 Kilogramm frische Exemplare isst jede deutsche Person im Jahr, außerdem etwa zehn Kilogramm in verarbeiteten Produkten.

Die runde Frucht ist so vielseitig wie kaum ein anderes Obst und schmeckt in allen Variationen. Ob als Knabberei zwischendurch, in leckeren Kuchen oder Süßspeisen, in knackigen Salaten oder zum Verfeinern von Suppen und Eintöpfen.


Nicht nur lecker sondern auch gesund
„An apple a day keeps the doctor away - Ein Apfel am Tag hält den Arzt fern."

Der Apfel ist nicht nur lecker sondern liefert viele Vitamine, neben den Vitaminen A und der B-Gruppe enthält der Apfel vor allem Vitamin C. Zudem ist er reich an wertvollen Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und wichtigen Ballaststoffen wie Pektin mit verdauungsfördernder und cholesterinsenkender Wirkung.

Die meisten Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe sind in der Apfelschale oder direkt darunter. Deshalb ist es wichtig, das Obst nach Möglichkeit mit Schale zu genießen.

Der Apfel ist zudem gut zu Zähnen und Darm. Trauben- und Fruchtzucker der knackigen Frucht liefern schnell Energie.

Äpfel - welche Sorten prägen den Markt?

Heute wird geschätzt, dass es auf der Welt mehr als 30.000 Apfelsorten gibt, 2000 davon allein in Deutschland.

Welcher Apfel ist der geschmackvollste, der beliebteste, der am meisten angebaute? Auf diese Frage gibt es keine allumfassende Antwort. Sicher ist nur, dass in Deutschland andere Sorten den Markt bestimmen als in der übrigen EU.

Während EU-weit die Sorte Golden Delicious die Beliebtheitsskala anführt, gefolgt von Äpfeln aus der Gala-Gruppe, also eher die Geschmacksrichtung „süß“ überwiegt, finden sich in Deutschland eher Sorten aus der Geschmacksrichtung „süßfruchtig–feinsäuerlich“ in den oberen Rängen der Beliebtheitsskala. Dieses sind in erster Linie Sorten aus der Jonagold-/Jonagored-Gruppe und aus der Elstar-Gruppe. Immer beliebter wird auch der Braeburn, den viele Verbraucherinnen und Verbraucher als einen Apfel aus Übersee in den Sommermonaten kennen und schätzen gelernt haben. Ältere Sorten, zum Beispiel aus der Cox-Gruppe, verlieren zunehmend ihre frühere Marktbedeutung.

Äpfel mit Markennamen wie „Pink Lady®“, „Kanzi®“, „Rubens®“ oder „Jazz®“ werden massiv beworben und finden zunehmend ihren Platz im Einzelhandel und somit auch im Einkaufkorb vieler Kunden. Diese Äpfel sind eher im Hochpreissegment angesiedelt und spielen daher im Massengeschäft keine große Rolle.


Tipps zum Einkauf von Äpfeln

  • Achten Sie beim Apfel-Einkauf auf eine unbeschädigte Schale und kaufen Sie nur Äpfel ohne faule Stellen oder Druckstellen.
  • Keine Sorge bei kleinen bis mittelgroßen braunen Punkten auf der Schale oder am äußeren Rand des Fruchtfleisches: Dabei handelt es sich um Stippe, die meist durch einen Calciummangel im Apfel hervorgerufen wird und kein Zeichen von Fäulnis ist. Äpfel mit Stippe können bedenkenlos verzehrt werden. Bei stark ausgeprägtem Befall kann das Fruchtfleisch jedoch einen bitteren Geschmack annehmen.
  • Frische Äpfel haben ein festes und knackiges Fruchtfleisch.
  • Vertrocknete Stiele sind ein Hinweis auf alte Äpfel.
  • Viele Apfelsorten bilden natürlicherweise eine Wachsschicht, wie zum Beispiel Granny Smith oder Jonagold, die je nach Sorte unterschiedlich ausgebildet ist. Das Wachs schützt vor dem Austrocknen und erhöht die Haltbarkeit.
  • Das „künstliche Wachsen“ von Äpfeln mit Bienenwachs, Candelillawachs, Carnaubawachs und Schellack ist in der EU erlaubt, muss aber bei Abgabe an den Verbraucher kenntlich gemacht werden. Gewachste Äpfel erkennt man an dem Hinweis „gewachst“. Das „künstliche Wachsen“ ist gesundheitlich unbedenklich. Äpfel am besten mit warmem Wasser waschen und mit einem Tuch gründlich abreiben.
  • Äpfel aus heimischem Anbau sind fast das ganze Jahr verfügbar. Grundsätzlich sollten beim Einkauf Äpfel aus der Region bevorzugt werden!
  • Alte Apfelsorten wie zum Beispiel Boskop, Alkmene, Berlepsch, Goldparmäne, Ontario und Prinz Albrecht sind meist für Apfelallergiker besser verträglich. Doch Vorsicht, Menschen mit Allergie reagieren individuell. Weitere Infos zum Thema Apfelallergie finden Sie beim Deutschen Allergie- und Asthmabund e.V.


Äpfel richtig lagern

Lagerung von Äpfeln Bildrechte: © Conny Hagen - Fotolia.com

Äpfel gehören zu den Früchten, die nach der Ernte nachreifen und nur bei richtigen Bedingungen bleiben die Vitaminbomben lange knackig und frisch.

  • Äpfel sollten möglichst kühl (circa 3-7°C) und bei hoher Luftfeuchtigkeit gelagert werden.
  • Kleine Mengen Äpfel am besten im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren. Plastikbeuteln mit kleinen Löchern eignen sich sehr gut für die Lagerung, weil sie einen guten Verdunstungsschutz bieten.
  • Für größere Mengen eignet sich am besten ein dunkler Keller, kühler Dachboden oder eine frostfreie Garage. Äpfel am besten in Obstkisten oder Kartons, möglichst einlagig gestapelt lagern. In einer Kiste sollten grundsätzlich nur Äpfel einer Sorte gelagert werden. Gelagerte Äpfel regelmäßig kontrollieren und verdorbene Früchte entfernen. Vorsicht: vor Mäusefraß schützen!
  • Nicht jede Apfelsorte eignet sich gleich gut zur Lagerung. Nur Winteräpfel wie zum Beispiel Elstar, Gala, Golden Delicious, Jonagold, Rubinette und Topaz sollten für eine längere Lagerung vorgesehen werden
  • Äpfel verströmen das natürliche, farblose, leicht süßlich riechende „Reifungsgas“ Ethen/Ethylen. Es lässt bestimmte Obst- und Gemüsearten in ihrer Nähe schneller reifen und somit auch schneller verderben. Daher Äpfel immer separat oder mit Abstand zu ethenempfindlichen Arten wie beispielsweise Bananen, Birnen, Kiwi und Tomaten lagern.


Pflanzenschutzmittelrückstände in Äpfeln

Bei Untersuchungen von 122 Proben Äpfeln im Jahr 2021 des Lebensmittel- und Veterinärinstituts Oldenburg des LAVES wurden erfreulicherweise keine Höchstgehaltsüberschreitung festgestellt. Es hat sich allerdings das Ergebnis aus den Vorjahren bestätigt, wonach konventionell erzeugte Äpfel häufig Rückstände von Pflanzenschutzmitteln aufweisen.


Apfelsäfte von regionalen kleinen Mostereien

In Niedersachsen wird eine zunehmende Anzahl kleiner Lohnmostereien und Fruchtsafthersteller verzeichnet, die Fruchtsäfte aus heimischen Früchten produzieren. Für Verbraucherinnen und Verbraucher stellen diese Erzeugnisse aus der Direktvermarktung eine Bereicherung des Angebots dar. Es werden überwiegend privat geerntete Früchte und Obst von Streuobstwiesen oder von eigenen Plantagen verarbeitet. Oft wird mit der Regionalität des Produktes geworben, mit Angaben wie „aus dem Osnabrücker Land“, „mit Früchten der Kleingärten und Streuobstwiesen der Elbtalregion“, „Streuobst Apfelsaft aus dem Landkreis Göttingen“ oder allgemein „aus Früchten der Region“. Fruchtsäfte mit regionalem Bezug sind bei Verbraucherinnen und Verbrauchern sehr beliebt. Sie können sich mit der Region identifizieren, die Herkunft ist transparent und über die kurzen Transportwege wird die Umwelt geschont.

Bei der Abgabe von Fruchtsäften aus Lohnmostereien und aus der Direktvermarktung handelt es sich um ein gewerbliches Inverkehrbringen. Damit gelten die lebensmittelrechtlichen Vorschriften auch für diese Produkte. In einem Untersuchungsprojekt im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Braunschweig des LAVES wurden Proben naturtrübe Apfelsäfte von 25 von Lohnmostereien und Direktvermarktern aus dem Erntejahr 2014 auf Zusammensetzung und Kennzeichnung untersucht. Erfreulicherweise lag der nachweisbare Gehalt an Patulin, einem Mykotoxin, das über die Verarbeitung von verschimmeltem Obst in den Saft gelangen kann, in allen Proben deutlich unterhalb der Höchstmenge von 50 µg/kg. Der Zusatz von L-Ascorbinsäure als Antioxidationsmittel ist bei der Herstellung von Fruchtsäften unter Aufzählung im Zutatenverzeichnis zugelassen. Bei zwei Proben konnte die Verwendung von L-Ascorbinsäure bei fehlender Kennzeichnung nachgewiesen werden. Die anderen Proben enthielten keinen Zusatz. Insgesamt wurden bei 13 Proben Kennzeichnungsmängel festgestellt, wie eine unzulässige gesundheitsbezogene Angabe oder eine irreführende Angabe auf einen hohen Vitamingehalt. Hinsichtlich der Zusammensetzung und des sensorischen Eindruckes waren alle Proben in Ordnung.


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Apfelsaft Bildrechte: © cut - Fotolia.com

Patulin in Äpfeln und Apfelerzeugnissen

Patulin kommt als Verunreinigung häufig in verschimmeltem Obst und Gemüse vor, am häufigsten betroffen sind jedoch Äpfel und Apfelerzeugnisse. Das LAVES untersucht routinemäßig Fruchterzeugnisse auf ihren Gehalt an Patulin. mehr

Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel:

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