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Während der Ausbildung im Ausland leben und lernen

LAVES-Auszubildende nutzt Erasmus-Auslandsaufenthalt für interkulturellen Austausch


Einen Teil der Ausbildung im Ausland absolvieren? Mit dem EU-Programm Erasmus+ ist das für Auszubildende möglich! Judith Blienert ist Auszubildende am Futtermittelinstitut Stade und berichtet begeistert über ihre Europa-Momente:

Bildrechte: © LAVES

Mein Name ist Judith Blienert. Ich habe meine Ausbildung zur Chemielaborantin im Futtermittelinstitut Stade im Sommer 2022 begonnen. Ein Teil meiner Ausbildung durfte ich im Juni 2023 dank Erasmus+ in den Niederlanden absolvieren und dort das niederländische Ausbildungssystem und lokale Chemieunternehmen kennenlernen.

Before anything else - Vorbereitung & Bewerbung

Alles begann bereits am ersten Berufsschultag in den Berufsbildenden Schulen Stade (Jobelmann-Schule). Unsere damalige Klassenlehrerin präsentierte uns in der ersten Englischstunde das Erasmus+ Projekt. Im Verlauf des ersten Ausbildungsjahres lernten wir im Englischunterricht das notwendige Fachvokabular für unseren Beruf als Chemielaborant/-in und den Austausch. Die erlernten Business English Kompetenzen konnten wir durch eine freiwillige Teilnahme am Englischzertifikat der Kultusministerkonferenz (KMK) beweisen. Das KMK-Fremdsprachenzertifikat ist ein Nachweis für ein gewisses Englischniveau (von B1 bis B2) für Auszubildende, welches für Bewerbungen in Europa oder auch weltweit genutzt werden kann.

Noch während der Vorbereitungsphase begann das Bewerbungsverfahren für das Projekt

SET Chemistry 2023 - sustainable energy through chemistry – nachhaltige Energie durch Chemie.

Alle Interessenten aus der Klasse der Chemielaborant/-innen oder den zwei Klassen der Chemikant/-innen im ersten Lehrjahr mussten bereits ein gewisses Englischniveau vorweisen und ein Motivationsschreiben abgeben. Im Januar 2023 haben wir erfahren, wer alles an den Erasmus+ Projekt teilnehmen darf. Die Gruppe bestand insgesamt aus acht deutschen Auszubildenden (darunter vier Chemielaborant/-innen und vier Chemikant/-innen).

First encounter – niederländische Azubis in Stade

Im März 2023 war es dann endlich soweit: Sieben niederländische Azubis kamen nach einer langen Zugfahrt am Bahnhof in Stade an. Die ersten Kontakte wurden am Abend beim Essengehen geknüpft. Am nächsten Tag konnten wir uns beim gemeinsamen Meet and Greet mit Lehrenden, Ausbildenden und Azubis in der Jobelmann-Schule noch näher kennenlernen. Zu dem großen, leckeren Buffet hatte jeder niederländische und deutsche Gast eine kulinarische, heimische Spezialität mitgebracht.

In den zwei Wochen besuchten die niederländischen Azubis unseren Berufsschulunterricht und arbeiteten an dem diesjährigen Projekt zum Thema Nachhaltigkeit mit dem Schwerpunkt der Wasserstoffproduktion und deren Einsatzmöglichkeiten als Energieträger. Dabei konnten die Azubis kleine Versuche zur Produktion von Wasserstoff in der Jobelmann-Schule durchführen und diese mit der Produktion bei der DOW Stade vergleichen.

Ebenfalls haben alle an einen dreitägigen Betriebspraktikum teilgenommen. Im Futtermittelinstitut Stade durften Nils Eustermann (ebenfalls Azubi im gleichen Lehrjahr) und ich zwei niederländische Azubis für drei Tage begrüßen. Am ersten Tag haben wir auf Englisch das LAVES und das Futtermittelinstitut vorgestellt und eine Titration in unserem Azubi-Labor durchgeführt. Am zweiten und dritten Tag haben wir gemeinsam Futtermittel auf Mengen- und Spurenelemente und Schwermetalle mittels Inductively Coupled Plasma - Mass Spectrometry (ICP-MS) und Inductively Coupled Plasma - Optical Emission Spectroscopy (ICP-OES) untersucht sowie die Fluoridkonzentration bestimmt.

Am Wochenende haben die deutschen Teilnehmenden eine Stadtführung in Hamburg für die niederländischen Gäste geplant, wo der Alstersee, das Rathaus, die Speicherstadt und vieles mehr nicht fehlen durfte. Die fast zwei Wochen vergingen wie im Flug und der Abschied fiel uns sehr schwer, obwohl wir uns in wenigen Monaten wiedersehen würden.

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Reunion in the Netherlands – Wiedersehen in Vlissingen und Terneuzen

Nach einer Zugfahrt mit RE, EC und ICE waren wir nach neun Stunden in Middelburg, eine Kleinstadt im Südwesten der Niederlande, angekommen. In Middelburg hatten wir zwei kleine, aber feine Apartments. Von der niederländischen Berufsschule Scalda bekamen wir einen Bulli gestellt. Damit konnten wir zur Schule, den Unternehmen und zum Einkaufen fahren. In Vlissingen befindet sich die Berufsschule für die Chemielaboranten und in Terneuzen die Berufsschule für die Chemikanten. Wir durften beide Schulen kennenlernen und in ihren Laboren arbeiten.

Auch unser Thema für das diesjährige SET Chemistry Projekt war Nachhaltigkeit allerdings mit dem Schwerpunkt des resourcensparenden Energiemanagements in großen Chemieproduktionsanlagen. Für die Ausarbeitung besuchten wir DOW Terneuzen, Maschem und Yara. Die lokalen Chemieunternehmen empfingen uns sehr herzlich und stellten uns ihren Anlagen vor.

Am Wochenende wurden wir zu einem niederländischen Grillfest eingeladen. Zusätzlich teilte sich die Gruppe auf: ein Teil besuchte Amsterdam und ein anderer Brügge in Belgien. Wir waren alle begeistert von den wunderschönen Städten und der warmherzigen Kultur.

Friendships, personal development and experiences – mein eigener Rückblick

Ich kann nur allen ans Herze legen, die Chance wahrzunehmen, an internationalen Projekten teilzunehmen, denn:

„Der beste Weg andere Kulturen zu verstehen, ist sie zu erleben“

Während des gesamten Austauschs habe ich internationale Lern- und Arbeitsweisen kennengelernt und es dabei geschafft, meine eigenen Standpunkte zu reflektieren und ein Bewusstsein für meine eigene Herkunft zu schaffen. Der kulturelle Austausch ist grundlegend für eine offene Zivilgesellschaft in Zeiten, in der Courage und der Zusammenhalt in Europa wichtiger sind als je zuvor. Darum möchte ich folgenden Personen und Unternehmen nochmals besonders für eine unvergessliche, lehrreiche Zeit danken:

  • Das LAVES (welches mir die Möglichkeit gab, an dem Projekt teilzunehmen)
  • Sandra Schröder und Matthias Brandt (Koordination des Austauschs)
  • Sebastian Peglau und Birte Ristau (mein Ausbildungsleiter und meine Ausbildungsleiterin beim Futtermittelinstitut Stade)
  • Nils Eustermann (dank dir konnten wir ein tolles Praktikum für die Azubis aufstellen)
  • Und Erasmus+ (für die tolle finanzielle Unterstützung, sodass alle unabhängig vom Einkommen teilnehmen konnte)

Für unser Engagement überreichte uns der Stader Landrat Kai Seefried den Europa-Pass im ökologischen Garten der Jobelmann-Schule. Das Zertifikat kann für internationale Bewerbungen genutzt werden.

Weitere Informationen, Einblicke und Tagesberichte sind auf der Instagramseite SET Chemistry zu finden.

Neugierig geworden? Alles rund um die Ausbildung im LAVES:
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Woche der Ausbildung 11. bis 17. März – #AusbildungKlarmachen im LAVES

Egal ob im Labor, im Büro oder in der Imkerei. Bei uns beginnen jährlich etwa 20 junge Menschen ihre Berufsausbildung. Das Ausbildungsangebot des LAVES umfasst die Berufe Chemielaborant/-in, Biologielaborant/-in, Tierwirt/-in Fachbereich Imkerei sowie Verwaltungsfachangestellte/-r. mehr
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Ausbildung zur/zum Chemielaborantin/Chemielaborant beim LAVES am Standort Stade

Nähere Informationen zur Ausbildung zur/zum Chemielaborantin/Chemielaborant beim LAVES am Standort Stade mehr
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Fragen und Antworten zur Ausbildung im LAVES

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Das erleben Auszubildende im LAVES

Unsere Azubis nehmen an dem EU-Programm Eramus+ teil! Ihr wollt gerne mehr darüber erfahren? Hier sind einige Berichte von (ehemaligen) Auszubildenden.

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