Zoonosemanagement: Gemeinsamer Auftrag für den öffentlichen Gesundheitsdienst und das Veterinärwesen
Gemeinsame Veranstaltung des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes und des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit am 26.06.08
Lebensmittel spielen weltweit eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Infektionskrankheiten auf den Menschen. Lebensmittelbedingte Infektionen und Intoxikationen des Menschen können von einer Vielzahl bakterieller, viraler und parasitologischer Erreger bzw. durch sie gebildete Toxine verursacht werden.
Deren Nachweis, Erfassung, Bewertung und Bekämpfung stellen eine bedeutende Aufgabe sowohl für das öffentliche Veterinärwesen als auch den öffentlichen Gesundheitsdienst dar.
Nationale Überwachungsprogramme für Zoonosen und Zoonoseerreger, sowie für antimikrobielle Resistenzen bei Mikroorganismen wurden europaweit etabliert, ferner ein Schnellwarnsystem bei Identifizierung kontaminierter Lebensmittel. Verschiedene Bundeseinrichtungen wie das Robert-Koch-Institut, das Friedrich-Löffler-Institut, das Bundesinstitut für Risikobewertung und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sind in diesen Bereichen tätig.
Das Zoonosemanagement, d.h. das konkrete Handeln vor Ort, ist Aufgabe der kommunalen Behörden. Durch deren enge Zusammenarbeit mit den Landesbehörden und anlassbezogen auch mit den entsprechenden Bundesbehörden wird es möglich, Infektionsketten zu identifizieren und diese durch geeignete Maßnahmen zu unterbrechen, um dadurch den bestmöglichen Schutz für Mensch und Tier zu gewährleisten. Das Zoonosemanagement dient der mit allen Beteiligten abgestimmten Festlegung von Handlungsoptionen und deren Implementierung auf der Basis der jeweiligen Risikobewertungen. Hierzu zählt man u.a.
-Durchführung von mikrobiologischen Untersuchungen bei Mensch und Tier sowie in Lebensmitteln,
-gezielte epidemiologische Erhebungen bei Erkrankungsfällen von Menschen
-Durchführung von Maßnahmen zur Gefahrenabwehr und zur Reduzierung des Eintrages von Erregern in die Nahrungskette.
Behörden des öffentlichen Gesundheitsdienstes als auch des Veterinärwesens arbeiten hier eng zusammen.
Das Symposium dient dazu, neue Erkenntnisse zum Zoonosemanagement zu vermitteln und den Informations- und Erfahrungsaustausch zu fördern.
Programm:
10.00 Uhr
Grußworte
Friedrich-Otto Ripke, Staatssekretär, Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung
Dr. Thomas Sporn, Leiter Abteilung Gesundheit, Nds. Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit
10.10 Uhr
Begrüßung
Dr. Eberhard Haunhorst, Präsident LAVES
Dr. Matthias Pulz, Präsident NLGA
10.20 Uhr
Einführung
Dr. Johannes Dreesman, NLGA
10.30 Uhr
Veterinary Public Health - Forschung und Prävention im Spannungsfeld zwischen Mensch und Tier
Prof. Lothar Kreienbrock, Tierärztliche Hochschule Hannover
11.00 Uhr
Diskussion
11.15 Uhr
Hochvirulente Staph. aureus-Stämme als Anthropozoonoserreger: Humanpathogene Bedeutung und erste Ergebnisse einer niedersachsenweiten Erhebung
Katja Claußen, NLGA
11.35 Uhr
Nachweis und Bedeutung von Multi-resistenten Staphylococcus aureus-Stämmen bei Tiere
Dr. Dieter Klarmann, LAVES
11.55
Uhr Diskussion
danach Mittagspause
13.00 Uhr
Salmonellenausbrüche in niedersächsischen Krankenhäusern: Aspekte der amtlichen Lebensmittelkontrolle
Dr. Kerstin Seide, LAVES
13.20 Uhr
Salmonellenausbruch in einem Krankenhaus: Aspekte des Managements durch den Öffentlichen Gesundheitsdienst
Dr. Fritz Habermann, Gesundheitsamt Wolfsburg
13.40 Uhr
Diskussion
13.50 Uhr
Mikrobiologische und epidemiologische Aufklärung eines EHEC-Ausbruchs in einem Ferienlager: Bedeutung der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Matthias Pulz, NLGA
14.10
Uhr Sofortmaßnahmen beim Nachweis von Verotoxin bzw. VTEC in Vorzugsmilch: Vorstellung der bundesweiten Verfahrensanweisung "Handlungsschema VTEC" als Beispiel für die Kooperation zwischen LAVES, Kommunalen Veterinärbehörden und Vorzugsmilchbetrieben
Dr. Cornelia Dildei, LAVES
14.40 Uhr
Diskussion
15.00 Uhr
Bundesweites Erfassungssystem für Lebensmittel, die an Krankheitsausbrüchen beteiligt sind
Dr. Petra Hiller, Bundesinstitut für Risikobewertung, Berlin
15.30 Uhr
Diskussion
15.40 Uhr
Zusammenfassung des Symposiums und Ausblick
PD Dr. Michael Kühne, LAVES
Nähere Einzelheiten zur Anmeldung und zum Tagungsort finden Sie in der Infospalte zum Download.
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