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Pflanzenschutzmittelrückstände in Spargel

In den Jahren 2016 und 2017 wurden insgesamt 156 Spargelproben auf Rückstände an Pflanzenschutzmitteln untersucht. Erfreulicherweise konnten in 128 Proben keine Rückstände nachgewiesen werden. In einer Spargelprobe aus ökologischem Anbau wurde eine Höchstgehaltsüberschreitung festgestellt. Hierbei handelte es sich um ein Pflanzenschutzmittel, das in der ökologischen Landwirtschaft nach der EU-Öko-Verordnung nicht angewendet werden darf.
Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut (LVI) Oldenburg wurden 2016 und 2017 insgesamt 156 Proben weißer und grüner Spargel auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. 85 Proben kamen aus Deutschland, davon 70 aus Niedersachsen. Die restlichen Spargelproben stammten aus Griechenland, Italien, Niederlande, Spanien, Ungarn, Mexiko und Peru (siehe Abbildung 1). Darunter waren auch sieben Proben aus ökologischem Anbau aus Griechenland, Italien, Spanien und Ungarn.
Abbildung 1  
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Spargelproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.
Insgesamt wurden in 128 von 156 untersuchten Proben keine Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen. 94 Prozent der deutschen Proben waren rückstandsfrei. 28 Spargelproben wiesen Rückstände von Pflanzenschutzmitteln auf (acht Mal Peru, neun Mal Spanien, jeweils fünf Mal Deutschland und Griechenland sowie ein Mal Italien).
Abbildung 2   Bildrechte: © LAVES
Abbildung 2: Anzahl der Rückstände in den Spargelproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.
In den italienischen und peruanischen Spargelproben wurden keine Mehrfachrückstände nachgewiesen (siehe Abbildung 2).

In einer Probe grünem Bio-Spargel aus Griechenland wurde das Schneckengift Metaldehyd über dem Rückstandshöchstgehalt nachgewiesen. Metaldehyd darf nach der europäischen Öko-Verordnung in der ökologischen Landwirtschaft nicht angewendet werden.

Abbildung 3   Bildrechte: © LAVES
Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in Spargel; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Insgesamt konnten acht verschiedene Wirkstoffe in den Spargelproben nachgewiesen werden (siehe Abbildung 3). Am häufigsten wurde Chlorat (14 Mal) bestimmt (acht Mal Peru, drei Mal Spanien, zwei Mal Deutschland und ein Mal Griechenland). Untersuchungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass heutige Rückstände von Chlorat in Nahrungsmitteln am ehesten aus der Verwendung chlorhaltiger Desinfektions- und Reinigungsmittel sowie gechlortem Wasser resultieren.

Das Trimethylsulfonium-Kation bildet sich bei der Verwendung des Wirkstoffs Glyphosat. Glyphosat ist ein systemisches Totalherbizid und wird weltweit zur Unkrautbekämpfung eingesetzt. In spanischem Spargel wurden diese Wirkstoffe nachgewiesen.

Fazit

Im Allgemeinen werden in Spargel erfreulicherweise wenige und nur geringe Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen. 94 Prozent der deutschen Spargelproben waren rückstandsfrei.

Die Ergebnisse bestätigen die Untersuchungen aus den Vorjahren; denn auch in den letzten Jahren wurden nur vereinzelt Rückstände von Pflanzenschutzmitteln festgestellt.

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