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LAVES untersucht mögliche Übertragung des Vogelgrippe-Virus auf Katzen

Niedersächsisches Projekt soll Verbreitung des Erregers bei Säugetieren verfolgen


In Deutschland ist das hochpathogene aviäre Influenzavirus, welches die Geflügelpest auslöst (auch „Vogelgrippe“ genannt) mittlerweile fast ganzjährig bei Wildvögeln nachzuweisen. Aufgrund der weiten Verbreitung des Virus in der Wildvogelpopulation kann es zu einer Infektion von Säugetieren kommen. So wurden in Europa Infektionen mit HPAIV bei verschiedenen Säugetieren wie zum Beispiel Füchsen, Nerzen, Marderhunden oder Seehunden nachgewiesen. In Polen wurde im Juni/Juli 2023 eine ungewöhnliche Häufung von Erkrankungen und Todesfällen bei Hauskatzen beobachtet, die offensichtlich auf das Virus der hochpathogenen aviären Influenza (HPAIV) zurückzuführen waren. In Deutschland ist im November 2025 ein Fall einer Ansteckung bei einer Hauskatze bekannt geworden.

Um eine mögliche Anpassung des Virus an Säugetiere zu verfolgen, startet das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) in Kooperation mit der Tierärztekammer Niedersachsen ein Projekt zum wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn: Untersucht werden Proben von Katzen, die sich im Freien aufhalten und dadurch Kontakt zu Wildvögeln haben könnten. Für die Übertragung ist eine hohe Menge an Virus notwendig (zum Beispiel wenn erkrankte Vögel gefressen werden). Auch der Kontakt Wirtschaftsgeflügel kann eine mögliche Infektionsquelle sein. Eine Übertragung auf den Menschen ist bislang unwahrscheinlich, allerdings sind Katzen unter den bereits infizierten Säugetierarten diejenigen, die den engsten Kontakt zum Menschen haben. Daher richtet sich das Monitoring auf Katzen.

Das LAVES und die Tierärztekammer bitten die praktizierenden Tierärztinnen und Tierärzte in Niedersachsen um Unterstützung dieses Projekts. Wenn sie bei Katzen im Rahmen der regulären Behandlung Blutentnahmen durchführen, kann mit Einverständnis der Tierhalterinnen oder Tierhalter eine Probe zur Untersuchung an das LAVES geschickt werden. Bei Tieren mit grippeähnlichen Krankheitssymptomen ist zusätzlich eine Nasentupferprobe für einen PCR-Test notwendig. Für die Untersuchung der Proben durch das LAVES fallen keine weiteren Kosten an. Die Teilnahme an dem Projekt ist freiwillig.

Mit ihrer Teilnahme leisten die Tierarztpraxen sowie die Katzenhalterinnen und -halter einen entscheidenen Beitrag zum Gelingen dieses wichtigen Projekts. Jede eingehende Probe ist hilfreich und trägt zu einem weiteren Erkenntnisgewinn bei, um die Anpassung des aviären Influenzavirus an Säugetiere zu verfolgen.

Informationen zum Auftreten der Vogelgrippe in Niedersachsen sind unter www.tierseucheninfo.niedersachsen.de zu finden, ebenso ein „Infoblatt zur Vogelgrippe bei Hunden und Katzen“ mit Informationen für Tierhalterinnen und Tierhalter zu Infektionswegen sowie Schutz- und Hygienemaßnahmen.


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