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Schutz vor Schnee und Eis – Tierische Wintergäste im Haus

Wo es sich Insekten in der kalten Jahreszeit gemütlich machen


Die Tage werden kürzer, die Nächte länger und der Mensch schaltet die Heizung ein. Dies ist die Zeit, in der sich auch viele Insekten vor der Kälte verkriechen und ein trockenes Plätzchen für den Herbst und Winter suchen. Die einen auf dem Dachboden, die anderen im Gartenschuppen. Viele Insekten bemerken wir gar nicht, weil sie nur vereinzelt ins Haus kommen und im Frühjahr wieder spurlos verschwinden. Doch es gibt auch andere, die in Massen auftreten oder selbst als Einzeltier lästig werden können.

Harmlos sind die hier vorgestellten Insekten alle – keines der Tiere sticht oder beißt. Von Lebensmitteln sollten sie jedoch in jedem Fall ferngehalten werden. Die meisten Insekten fressen den Winter über nichts, können aber Viren oder Bakterien mitbringen. Die beste Methode gegen die ungebetenen Gäste ist fast immer ein feinmaschiges Fliegengitter und das Abdichten von Ritzen und Spalten.

Im Frühjahr machen sich dann alle wieder auf den Weg nach draußen.

Bildrechte: ©LAVES/Beinke
Die Halmfliege

Halmfliege (Thaumatomyia notata)

Sie sind nur wenige Millimeter groß und kommen oft massenhaft durch kleinste Ritzen in die Häuser. Hier helfen nur sehr feine Fliegengitter (kleiner als einen Millimeter Maschenweite) und das Abdichten aller Ritzen. Tote Fliegen kann man absaugen. Aufgrund der großen Menge an Honigtau, den diese Fliegen gefressen haben, kann jedoch der Staubsauger beschädigt werden.

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Die Amerikanische Zapfenwanze

Amerikanische Zapfenwanze (Leptoglossus occidentalis)

Diese durch ihre Fluggeräusche recht laute, auffällige Wanze kann bis zu zwei Zentimeter groß werden. Sie wurde aus Amerika eingeschleppt und gelangt schnell mit Kaminholz in die Wohnung. Wenn die Zapfen von den Bäumen abfallen, suchen die Wanzen ihre Winterverstecke auf und gelangen so auch aktiv in die Häuser.

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Die Stallfliege

Stallfliege (Musca autumnalis)

Die Stallfliege ist circa acht Millimeter groß und kommt gern im Umfeld von Weideviehhaltung vor. Dort legt sie ihre Eier am Dung dieser Tiere ab. Am aktivsten ist sie zwischen Mai und Oktober, danach ist sie oft in großer Anzahl auf Dachböden, in Zwischenwänden, Hohlräumen (auch Steckdosen) sowie in Spalten und Ritzen von Gebäuden zu finden. Wegen ihrer Vorliebe für Kot sollte sie nicht in die Nähe von Lebensmitteln, Geschirr oder ähnlichem gelangen. Fliegenfänger auf Leimbasis können bei der Bekämpfung hilfreich sein.
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Der Asiatische Marienkäfer

Asiatischer Marienkäfer (Harmonia axyridis)

Der Asiatische Marienkäfer wurde aus Ostasien zur Bekämpfung von Blattläusen absichtlich eingeführt, hat sich sehr gut in Deutschland etabliert und verdrängt wahrscheinlich nun die einheimischen Arten. Ende Oktober dringt er zu tausenden in Gebäude ein. Im Februar oder März wandern die Käfer wieder ab.

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Die Graue Gartenwanze

Graue Gartenwanze (Rhaphigaster nebulosa)

Diese Wanze ernährt sich auf verschiedenen Laubbäumen von Pflanzensäften, saugt aber gelegentlich auch an toten Insekten. Sie überwintert als adulte Wanze häufig innerhalb von Gebäuden, richtet dort aber keinen Schaden an. Da Baumwanzen bei höheren Temperaturen aktiv werden, können sie aufgrund des Nahrungsmangels in geheizten Räumen nicht überwintern. Da die Tiere bei Gefahr ein unangenehm riechendes Sekret abgeben, kann es zu einer Geruchsbelästigung kommen.

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Die Blockfliege

Blockfliege (Pollenia rudis)

Die Blockfliege gehört zur Familie der Schmeißfliegen und entwickelt sich als Parasit in Regenwürmern. Im Sommer finden sich die ausgewachsenen Fliegen an Blüten, überreifen Früchten und Kadavern, wo sie Nektar und austretende Fruchtsäfte beziehungsweise austretende Gewebeflüssigkeiten aufnehmen. Die Überwinterung der Fliegen findet an geschützten, kühlen Orten, oft in großer Anzahl auf Dachböden oder in Zwischenwänden sowie in Spalten und Ritzen von Gebäuden statt. Häufig wird über mehrere Jahre dasselbe Winterquartier angeflogen. Fliegenfänger und UV-Fliegenvernichter führen zu einer Reduktion der Fliegen.

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Die Gemeine Bodenwanze

Gemeine Bodenwanze (Rhyparochromus vulgaris)

Diese flinken pflanzensaftsaugenden Wanzen leben bevorzugt am Boden von trockenen Wiesen und verkrautetem Brachland. Sie saugen vorwiegend an Pflanzensamen. Die geselligen ausgewachsenen Wanzen suchen im Herbst Verstecke zur Überwinterung in der Bodenstreu, unter Baumrinde und an Gebäuden (Mauerwerk, Holzverkleidungen) auf. Dabei dringen sie gelegentlich auch in das Gebäude ein, wo sie durch ihre große Zahl und bei Zimmertemperatur auch durch ihr Umherlaufen lästig werden können. Auch diese Wanze kann bei Gefahr ein unangenehm riechendes Sekret abgeben.




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