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Lästlinge im Haus

die kleinen Untermieter


Lästlinge sind Insekten und andere kleine Tiere, die sich gerne unsere Wohnung mit uns teilen möchten. Sie sind harmlos, doch oft sind sie Anzeiger für Wasser- oder andere Schäden am oder im Haus und sollten genau beobachtet werden.

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Die Kellerassel - sie mag es gerne feucht
Die Kellerassel (Porcellio scaber)
Die nachtaktiven Asseln sind an das Landleben angepasste Krebstiere und halten sich normalerweise an dunklen, feuchten Orten auf. Sie ernähren sich in erster Linie von faulendem, pflanzlichem Material. In feuchten Kellern fressen sie gelegentlich lagerndes Gemüse, Obst und Kartoffeln. Sie benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Über die Hauswände, besonders bei Bewuchs mit Kletterpflanzen, können sie in Gebäude gelangen, hier gehen sie aber im Normalfall aufgrund der Trockenheit schnell ein.

Bei massivem Auftreten sollten die Räume ausgetrocknet werden. Asseln, die in der Wohnung sind, sollten vorsichtig aufgekehrt und an einer geeigneten Stelle wieder ausgesetzt werden.
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Ein Wohnungsfischchen - es kann Wasserschäden anzeigen
Das Silberfischchen (Lepisma saccharina)

Die nachtaktiven und lichtscheuen Silberfischchen kommen ganzjährig in Gebäuden mit hoher Luftfeuchte vor, zum Beispiel durch falsche Lüftung, Wasserschäden oder Restfeuchte in Neubauten. Als Nahrung bevorzugen sie stärke- und zuckerhaltige Produkte. Der Proteinbedarf wird durch trockene Fleischreste und tote Insekten gedeckt.

Silberfischchen können häufig schon durch die Verringerung der Luftfeuchte und die Vermeidung von Feuchtigkeitsquellen, Schlupfwinkel und Nahrungsquellen stark reduziert werden. Eine dauerhafte Bekämpfung der Silberfischchen ist nur dann möglich, wenn die Ursache des vermehrten Auftretens erkannt und beseitigt wird. Wenn die für die Tiere günstigen Le­bensbedingungen nicht geändert werden, muss mit Neubefall gerechnet werden.
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Der gemeine Ohrwurm - kommt nur zufällig vorbei
Der Gemeine Ohwurm (Forficula auricularia)

Ohrwürmer können unter anderem mit Kaminholz eingeschleppt werden. Auf der Suche nach Tagesverstecken gelangen sie dann zum Beispiel in Betten, Geschirr oder Vorratsbehälter, mit denen sie unter Umständen weiter verschleppt werden. Sie sind Allesfresser, ernähren sich aber vorwiegend pflanzlich.

Ohrwürmer lassen sich relativ leicht über künstlich geschaffene Verstecke fangen und an anderer Stelle wieder aussetzen. Es eignen sich zum Beispiel mit Holzwolle, Heu oder Moos gefüllte Tontöpfe.

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Eine Staublaus - sie frißt Schimmel
Staubläuse (Psocoptera)

Staubläuse kommen in Gebäuden ganzjährig auf schimmelbewachsenen Flächen vor – der Schimmelbefall ist unter Umständen mit bloßem Auge nicht wahrnehmbar. Sie sind allgemein sehr zarthäutige Tiere und können nur dort gedeihen, wo eine hohe relative Luftfeuchtigkeit vorherrscht. In Neubauten kommt es in den ersten zwei bis drei Jahren nach Fertigstellung häufig zu Staublausplagen, da hier die Wände noch nicht abgetrocknet sind.

Obwohl durch die Staubläuse keine direkten gesundheitlichen Gefahren zu befürchten sind, sollten befallene Lebensmittel vernichtet werden. Insektizide sind nicht zu empfehlen, nur die Reduzierung der Feuchtigkeit kann hier Abhilfe schaffen.
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Ein Schnurfüßer - kommt nicht alleine
Schnurfüßer (Julidae)

Schnurfüßer kommen zeitweise bei Massenvermehrungen ins Haus und fressen dann gelegentlich zur Deckung ihres Wasserbedarfs lagerndes Obst oder Kartoffeln an. Zu Massenvermehrungen kommt es immer mal wieder, insbesondere auf längere Zeit nicht bewirtschafteten Bodenflächen mit hoher krautiger Vegetation. Insektizide bleiben gegen Tausendfüßer meistens wirkungslos.

Es ist unbedingt ratsam, in Gebäude eingedrungene Tiere vorsichtig aufzukehren und an einer geeigneten Stelle wieder auszusetzen. Die Art Blaniulus guttulatus steht in Verdacht, durch ihr Wehrdrüsensekret allergische Reaktionen beim Menschen hervorzurufen.
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Eine Waldschabe - sie ist nur neugierig
Waldschaben (Ectobiidae)

Waldschaben sind oft in der Umgebung von Gebäuden anzutreffen, vermutlich werden sie durch die von Fassaden abgestrahlte Wärme angelockt. Einmal in die Gebäude gelangt, können sie sich dort nicht etablieren oder fortpflanzen. Sie haben aufgrund der niedrigen relativen Luftfeuchtigkeit in der Regel keine Überlebenschance. Während der Wintermonate werden einzelne Tiere an warmen Tagen aktiv.

Bei wiederkehrendem Befall sollten die Fenster mit Insektenschutzgittern absichert und weitere Einwanderungswege nach Möglichkeit verschlossen werden. Fassadenbegrünungen, vor allem in Fensterbereichen, sollten zurückgeschnitten werden.


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