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Schadnagerbekämpfung - Eine wichtige Maßnahme der Biosicherheit

Die Gefahr vektorübertragener Krankheiten verringern


  Bildrechte: ©LAVES/Röhrs
Ratte am Kanal
Im landwirtschaftlichen Bereich spielen Ratten und Mäuse nicht nur als Vorratsschädlinge, Materialschädlinge oder Gesundheitsschädlinge eine Rolle, sondern auch bei der Stallhygiene und damit bei der Biosicherheit. Dabei geht es nicht darum, dass Schadnager die Zielwirte der Erreger sind, sondern dass sie Tierkrankheitserreger als Vektoren in die Ställe einschleppen können. Hinzu kommt, dass bei dem Eintritt kühler Witterung eine „Wanderbewegung“ der Ratten und Mäuse aus dem Freiland heraus in den Schutz von Ställen erfolgt, wo sie Unterschlupf und ausreichend Nahrung finden. Die in Rudeln auftretenden Ratten legen dabei durchaus mehrere Kilometer zurück und streichen weitläufig durch ihre Reviere. Kleinste Spalten in der Gebäudehülle ermöglichen den geschickten Nagern den Zugang zu Tierställen (durch einen daumendicken Spalt passt auch eine Ratte). Neben den präventiven Maßnahmen zur Verhinderung der Zuwanderung (baulich, organisatorisch, hygienisch) ist auch ein Monitoringsystem zur Befallsermittlung erforderlich. Bei der Feststellung von Nageraktivitäten sollte umgehend eine gezielte Bekämpfung erfolgen.

Die mit Abstand am häufigsten verwendeten Wirkstoffe zur chemischen Bekämpfung von Schadnagern sind die sogenannten Blutgerinnungshemmer, die in zugelassenen Schadnagerbekämpfungsmitteln (Biozidprodukte) verwendet werden. Die Wirkung der Blutgerinnungshemmer tritt verzögert ein, wodurch eine Köderscheu der Schadnager vermieden und die Bekämpfung erleichtert wird.

Bei dem Einsatz von Blutgerinnungshemmern sind verschiedene Vorgaben, vor allem aber die, die den Gebrauchsanweisungen der einzelnen Produkte zu entnehmen sind, genau zu beachten. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass in bestimmten Gebieten, aufgrund einer genetisch fixierten Unempfindlichkeit gegenüber einigen blutgerinnungshemmenden Wirkstoffen in den Schadnagerpopulationen, höher potente Blutgerinnungshemmer zum Einsatz kommen sollten.


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