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Teilen und Behandeln

Das Konzept „Teilen und Behandeln“. Die erfolgreiche Varroa-Bekämpfung zur Spätsommerpflege


Imkerin hält Bienenwabe in der Hand Bildrechte: F.Odemer/LAVES
Imkerin am Bienenvolk

Als Alternative zur klassischen Varroa-Behandlung mit Ameisensäure steht das Konzept „Teilen und Behandeln“ zur Verfügung. Der Vorzug dieses Verfahrens liegt darin, dass durch Teilung des Bienenvolkes in einen Brut- und Flugling eine brutfreie Phase geschaffen wird. Die Varroa-Milben die dann zwangsläufig auf den erwachsenen Bienen sitzen, können dann gezielt und sehr effizient bekämpft werden. Dazu eignet sich besonders die Anwendung von Oxalsäure.

Vorteile des Verfahrens „Teilen und Behandeln“

  • Witterungsunabhängig durch Sprühen von Oxalsäure
  • Keine Nebenwirkungen auf die Brut, da im brutfreien Zustand behandelt wird
  • Keine Gefährdung der Königin
  • Einfache Wabenhygiene und Bauerneuerung
  • Späte Völkervermehrung möglich
  • Bei Rückvereinigung beider Teile: starke Wintervölker mit jungen Königinnen

Die Vorbereitung

Die Teilung des Bienenvolkes erfolgt nach der Ernte der Sommertracht. Also etwa im Zeitraum Anfang Juli bis spätestens Mitte August. Nach der Honigernte sollte der abgeschleuderte Honigraum zunächst zum Ausschlecken auf das Bienenvolk zurückgegeben werden. Dieser Schritt ist sehr wichtig, da sonst bei Erstellung des Fluglings Räuberei entstehen und der Vorgang negativ beeinflusst werden könnte.

Die Durchführung

Tag X:

Bei gutem Flugwetter wird das Bienenvolk in einen Brut- und Flugling geteilt. Idealerweise beginnt man mit dem Teilen vormittags, dann haben die Flugbienen einen ganzen Tag Zeit in den Flugling zu fliegen. Zunächst wird der ausgeschleckte Honigraum abgenommen und beiseite gestellt. Die Königin wird aus dem Brutraum gesucht und mit etwas Futterteig gekäfigt und beiseite gelegt. Anschließend werden die Bruträume auf einen neuen Boden gesetzt und der nun entstandene Brutling etwas abseits am Bienenstand aufgestellt. Der Honigraum wird mit einer vollen Futterwabe ausgestattet und an den alten Standplatz auf den dort zurückgelassenen Boden gestellt. Die Flugbienen finden sich dort ein. Das Flugloch muss eingeengt werden, damit die Bienen des Fluglings sich besser verteidigen können. Die Königin wird mit geöffnetem Zugang zum Futterteig in den Flugling gehängt.

Tag X+2

Zwei Tage nach Erstellung des Fluglings wird dieser auf Weiselrichtigkeit überprüft und mit 3-prozentiger Oxalsäuredihydrat-Lösung besprüht (2–4 ml pro Wabenseite). Anschließend wird der Flugling regelmäßig mit kleinen Gaben gefüttert.

Tag X+21

Frühestens 21 Tage nach der Teilung des Bienenvolkes wird im Brutling nach einer stiftenden Königin geschaut. Anschließend wird das Bienenvolk auf eine Brutraumzarge eingeengt indem die dunklen Altwaben entnommen werden. Nach dem Einengen wird der Brutling mit 3-prozentiger Oxalsäuredihydrat-Lösung besprüht (2–4 ml pro Wabenseite). Die Futterversorgung des Brutlings muss nun stets erfolgen.

Oktober

Im Oktober wird die Überwinterungsfähigkeit beider Teile überprüft. Bei Bedarf werden beide Teile zurückvereint unter Beibehalt der jungen Königin.


Eine detaillierte Anleitung des Konzeptes „Teilen und Behandeln“ finden Sie auf unserem YouTube-Kanal in einer fünfteiligen Videoserie.

Teilen und Behandeln Schritt 1/4
Wenden Sie sich gerne an uns falls Rückfragen bestehen: poststelle.ib-ce@laves.niedersachsen.de


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