Pflanzenschutzmittelrückstände in Ananas (PDF, nicht barrierefrei)
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Pflanzenschutzmittelrückstände in Ananas?
Insgesamt wurden 24 Ananasproben auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln im ersten Quartal 2025 untersucht. Alle Ananasproben, darunter eine Probe aus ökologischem Anbau, stammten aus Costa Rica und wiesen maximal zwei Wirkstoffe auf. Höchstgehaltsüberschreitungen wurden nicht festgestellt.
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Ananas – süße Tropenfrucht! Nach der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Ananas durch die Seefahrt verbreitet. In Süd- und Mittelamerika, von Brasilien bis Mexiko, wurde sie schon vorher als Nahrungs- und Heilmittel genutzt. Bei der Ananas handelt es sich um eine Scheinfrucht aus der Familie der Bromeliengewächse, die aus einer verdickten, fleischigen und sehr saftigen Blütenachse und der ungenießbaren Schale besteht, die einem Kiefernzapfen ähnlich sieht. An der Spitze befindet sich die aus stacheligen Blättern bestehende Krone. Die Blütenachse in der Mitte der Scheinfrucht ist holzig und daher ungenießbar. Die Ananas für den Frischexport wird kurz vor der Vollreife geerntet, für die industrielle Verarbeitung in der Vollreife. Ob eine Ananas reif ist und somit süß und aromatisch, lässt sich nicht durch die Färbung der Frucht ausmachen sondern an anderen Merkmalen: Wenn das Fruchtfleisch auf Fingerdruck leicht nachgibt, sich die Blätter leicht herauszupfen lassen, und ein intensiver Duft ausströmt, ist die Frucht reif. Ananas sollten kühl, aber nicht im Kühlschrank gelagert werden, da sie Kälteschäden davontragen könnten. Bei einer Lagerung von 10-15 Grad Celsius bleibt die Ananas circa eine Woche frisch. Eine angeschnittene Ananas fängt nach ein bis zwei Tagen an zu alkoholisieren und sollte daher schnell verzehrt werden. Neben den Vitaminen A, C und B ist die Ananas reich an Mineralstoffen und Eiweiß spaltenden Enzymen, wie Bromelin und Stärke spaltender Amylase. Diese Enzyme haben eine verdauungsfördernde und entschlackende Wirkung. |
Untersuchungsergebnisse des LAVES
Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES wurden im ersten Quartal 2025 insgesamt 24 Proben Ananas auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Alle 24 Proben stammten aus Costa Rica. Davon war eine Probe aus ökologischem Anbau rückstandsfrei.
In 21 Proben Ananas (= 88 Prozent) wurde jeweils ein Wirkstoff nachgewiesen. Mehrfachrückstände, das heißt zwei oder mehr Wirkstoffe oder deren Abbauprodukte wurden in zwei Ananasproben (= 8 Prozent) bestimmt. Maximal wurden zwei Wirkstoffe pro Probe nachgewiesen (siehe Abbildung eins).
Die Anzahl der insgesamt in den Proben nachgewiesenen Wirkstoffe ist sehr gering, lediglich drei verschiedene Wirkstoffe wurden in den Ananasproben bestimmt (siehe Abbildung zwei). Auch darin spiegelt sich die geringe Belastung mit Rückständen von Pflanzenschutzmitteln in Ananas wider. Das Fungizid Fludioxonil wurde 23-mal und damit am häufigsten nachgewiesen, die beiden Insektizide Diazinon und Carbaryl dagegen nur je einmal.
Fazit:
Die Ergebnisse aus dem Jahr 2025 bestätigen frühere Untersuchungsergebnisse, wonach es sich bei Ananas um ein Erzeugnis handelt, das relativ gering mit Rückständen mit Pflanzenschutzmitteln belastet ist.
Weitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel: