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Pflanzenschutzmittelrückstände in Weiß-/Spitzkohl?

Weißkohl Bildrechte: © monticellllo - Fotolia.com

Insgesamt wurden 23 Proben Weiß-/Spitzkohl auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln im Jahr 2021 und 2022 untersucht. In elf Proben waren keine Pestizidrückstände nachweisbar. Höchstgehaltsüberschreitungen wurden nicht festgestellt.

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Weißkohl – gesundes Wintergemüse

Der Weißkohl als klassiches Herbst- und Wintergemüse ist eine Variante des Kopfkohls. Umgangssprachlich wird das Gemüse auch als Kappis, Kohlkopf, Krautkopf oder Weißkraut bezeichnet. Beliebte Gerichte mit frischem Weißkohl sind Kohlrouladen, Sauerkraut, deftige Eintöpfe und Aufläufe sowie Krautsalat.

Beim Einkauf von frischem Weißkohl sollte man darauf achten, dass der Kohlkopf fest geschlossen ist und keine Fraß- oder Schlagstellen hat. Die Blätter sollten knackig aussehen und eine hellgrüne, glatte und glänzende Färbung zeigen. Weißkohl, dessen Blätter bereits dunkle Flecken haben oder sehr welk aussehen sollte gemieden werden.

An einem kühlen Ort (im Kühlschrank oder Keller) hält sich ein Weißkohlkopf etwa zwei Wochen. Angeschnittener Kohl mit Frischhaltefolie abgedeckt im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert, sollte spätestens nach einer Woche aufgebraucht werden. Weißkohl lässt sich, klein geschnitten entweder roh oder kurz blanchiert, auch gut einfrieren.

Weißkohl kann roh und gekocht gegessen werden. Die Zugabe von etwas Kümmel, Anis oder Fenchel macht den Weißkohl bekömmlicher.

Weißkohl zeichnet sich durch seinen hohen Anteil an Vitamin C (46 mg/100 g) und antibiotisch wirkenden Senfölen aus. Zudem ist er reich an Vitamin E, Mineralstoffen wie Kalium und Eisen sowie sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffen. Damit ist Weißkohl ein wichtiger Nährstofflieferant für die Winterzeit.

Spitzkohl ist eine mit dem Weißkohl verwandte Sorte des Gemüsekohls.

Von Beginn des Jahres 2021 bis Ende Oktober 2022 wurden im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES 23 Proben Weiß-/Spitzkohl auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht.

Bis auf eine spanische Probe aus ökologischem Anbau stammten alle Proben aus konventionellem Anbau. Mit Herkunft Deutschland waren 17 Proben gekennzeichnet. Aus Spanien kamen drei Proben, aus den Niederlanden zwei Proben und aus Portugal eine Probe.

In Abbildung eins ist die Rückstandsverteilung auf die Herkunftsländer zusammengefasst.

Rückstände von Pflanzenschutzmitteln konnten in acht deutschen und in zwei spanischen Proben, darunter auch die Bioprobe, sowie in einer Probe aus Portugal nicht nachgewiesen werden. Höchstgehaltsüberschreitungen wurden in keiner Probe festgestellt.

Abbildung 1: Rückstandsverteilung auf die Herkunftsländer. Mit Herkunft Deutschland waren 17 Proben gekennzeichnet. Aus Spanien kamen drei Proben, aus den Niederlanden zwei Proben und aus Portugal eine Probe. Bildrechte: © LAVES
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Weiß-/Spitzkohlproben, berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff

In Abbildung zwei ist die Anzahl der Pestizidwirkstoffe in den Weiß-/Spitzkohlproben dargestellt.

Mehrfachrückstände, das heißt zwei oder mehr Wirkstoffe oder deren Abbauprodukte wurden in lediglich vier Weiß-/Spitzkohlproben (= 17 Prozent) bestimmt. Sieben Proben aus Deutschland und eine Probe aus den Niederlanden wiesen nur einen Wirkstoff auf. Als Maximum wurden in einer niederländischen Weißkohlprobe drei unterschiedliche Rückstände bestimmt.

Abbildung 2: Pflanzenschutzmittelrückstände in den Weiß-/Spitzkohlproben je Herkunftsland.Mehrfachrückstände, das heißt zwei oder mehr Wirkstoffe oder deren Abbauprodukte wurden in lediglich 4 Weiß-/Spitzkohlproben (= 17 %) bestimmt Bildrechte: © LAVES
Abbildung 2: Pflanzenschutzmittelrückstände in den Weiß-/Spitzkohlproben je Herkunftsland; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Abbildung drei zeigt die in den Proben nachgewiesenen Pflanzenschutzmittelwirkstoffe.

Insgesamt waren fünf verschiedene Wirkstoffe in den Proben enthalten. Am häufigsten wurden das Fungizid Fluopyram (6-mal) und das Insektizid Flonicamid (4-mal) nachgewiesen.

Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in den Weiß-/Spitzkohlproben. Insgesamt waren 5 verschiedene Wirkstoffe in den Proben enthalten Bildrechte: © LAVES
Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in den Weiß-/Spitzkohlproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Fazit:

Verglichen mit anderen Gemüsearten enthielten die jetzt untersuchten Weiß- und Spitzkohlproben wenige Rückstände von Pflanzenschutzmitteln.


Weitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel:

Feldspritze Bildrechte: © Kara - Fotolia.com

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Weitere Untersuchungen von Weiß- und Spitzkohl:

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