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Pflanzenschutzmittelrückstände in Rosenkohl

Rosenkohl Bildrechte: © Schlierner - Fotolia.com

Insgesamt wurden 50 Proben Rosenkohl auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln im Jahr 2022 untersucht. In allen Proben wurden Pestizidrückstände nachgewiesen. Höchstgehaltsüberschreitung und in deutschen Proben unzulässige Pestizide waren nicht zu verzeichnen.

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Rosenkohl – auch "Brüsseler Kohl" genannt

Die Rosenkohl-Saison beginnt mit der ersten Ernte der hellgrünen Frühsorten bereits im September. Da die Pflanzen Minusgrade vertragen, können sie bis in den April hinein geerntet werden. Große Bedeutung auf dem heimischen Markt hat Rosenkohl auch in tiefgefrorener Form, der das ganze Jahr erhältlich ist.

Beim Einkauf von frischem Rosenkohl sollte immer darauf geachtet werden, dass die Röschen fest geschlossen und druckfest sind und keine welken Blätter haben. Die Schnittstellen sollten frisch sein. Nach dem Einkauf kann der Rosenkohl im Kühlschrank ein paar Tage gelagert werden.

Rosenkohl ist zwar ein wenig kalorienreicher als andere Kohlsorten, dafür ist er aber ein sehr wertvoller Vitamin- und Mineralstoffspender. Er ist besonders reich an Vitamin A, B1, B2 und C und enthält doppelt so viel Kalium und Eisen wie beispielsweise der Weißkohl.

Rosenkohl wird üblicherweise in Salzwasser gedünstet. Dabei sollte man möglichst wenig Flüssigkeit verwenden und ihn nur kurz garen (rund 15 Minuten reichen), damit die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Die Garzeit lässt sich weiter reduzieren, wenn man die Strünke kreuzweise leicht einschneidet. In jedem Fall sollten die Röschen noch Biss haben, wenn sie auf den Teller kommen.

Im Jahr 2022 wurden im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES 50 Proben Rosenkohl auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht.

In Abbildung eins ist die Rückstandsverteilung auf die Herkunftsländer zusammengefasst.

Es handelte sich bei allen Proben um Produkte aus konventionellem Anbau. Aus den Niederlanden stammten 23 Proben und aus Belgien fünf Proben. 21 Proben waren aus Deutschland, von einer weiteren Probe war die Herkunft nicht bekannt.

Rückstände wurden in allen 50 Proben (= 100 Prozent) nachgewiesen. Höchstgehaltsüberschreitungen wurden nicht festgestellt.

In den Proben deutschen Ursprungs wurden keine für Rosenkohl oder allgemein in Deutschland nicht zugelassene Wirkstoffe festgestellt.

Abbildung 1: Rückstandsverteilung auf die Herkunftsländer. Aus den Niederlanden stammten 19 Proben und aus Belgien 4 Proben. Eine Probe war aus Deutschland, von einer weiteren Probe war die Herkunft nicht bekannt. Bildrechte: © LAVES
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Rosenkohlproben, berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Abbildung zwei zeigt die Anzahl der nachgewiesenen Rückstände in den Rosenkohlproben, jeweils aufgeschlüsselt nach dem Herkunftsland.

In zwei Proben aus den Niederlanden wurde nur ein Rückstand bestimmt. Alle übrigen 48 der insgesamt 50 Proben (= 96 Prozent) enthielten jedoch Mehrfachrückstände von zwei bis neun Wirkstoffen.

Bei der Verteilung der Mehrfachrückstände fällt auf, dass das Maximum mit acht und neun Pestiziden von jeweils sechs Proben aus deutschem Anbau gebildet wird.

In den meisten Rosenkohlproben (32-mal) waren hingegen zwischen zwei und fünf unterschiedliche Rückstände bestimmbar.


Abbildung 2: Pflanzenschutzmittelrückstände in den Rosenkohlproben je Herkunftsland. Bildrechte: © LAVES
Abbildung 2: Pflanzenschutzmittelrückstände in den Rosenkohlproben je Herkunftsland; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Abbildung drei zeigt die in den Proben nachgewiesenen Pflanzenschutzmittelwirkstoffe.

Insgesamt waren 16 verschiedene Wirkstoffe in den Proben enthalten. Am häufigsten wurden Rückstände des Insektizids Flonicamid (35-mal), des Fungizids Difenoconazol (32-mal) sowie des Insektizids Spirotetramat (31-mal) in den Proben festgestellt.

Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in den Rosenkohlproben. Insgesamt waren 14 verschiedene Wirkstoffe in den Proben enthalten. Bildrechte: © LAVES
Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in den Rosenkohlproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Fazit:

Pflanzenschutzmittelrückstände waren in allen 50 Rosenkohlproben nachweisbar. Höchstgehaltsüberschreitungen wurden nicht festgestellt. 96 Prozent der Proben enthielten Mehrfachrückstände.

Die Ergebnisse zeigen, dass Rosenkohl häufig Rückstände von Pflanzenschutzmitteln enthält.

Weitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel:
Feldspritze Bildrechte: © Kara - Fotolia.com

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