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Pflanzenschutzmittelrückstände in Pflaumen

Ergebnisse des Jahres 2007


Insgesamt 119 Proben Pflaumen aus konventionellem Anbau und zwei Proben Pflaumen aus Bioanbau wurden im Jahr 2007 im Lebensmittelinstitut Oldenburg auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Um die Belastungssituation der Pflaumen ständig zu verfolgen, wurden - gestreut über das ganze Jahr 2007 - Rückstandsuntersuchungen durchgeführt. 26% aller Proben kamen aus Italien, jeweils 17% aus Deutschland und Chile, 14% aus Südafrika und 11% aus Spanien. Weitere Proben stammten aus Argentinien, Frankreich, Polen, den Niederlanden und Ungarn. Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen sind in Abbildung 1 zusammengefasst.

Abbildung 1
Abbildung 1: Zusammenfassung - Ergebnisse in Pflaumen

In elf (55%) deutschen und 35 (35%) ausländischen Pflaumen-Proben (18x Europa, 17x nicht-europäisches Ausland) konnten keine Rückstände nachgewiesen werden – darunter die zwei Proben aus ökologischem Anbau mit der Herkunft Deutschland. In 9 Proben wurden Spuren von Wirkstoffen gefunden.

In drei ausländischen Proben wurden insgesamt vier Höchstmengenüberschreitungen (HMÜ) festgestellt: in zwei chilenischen Proben und einer italienischen Probe (2 HMÜ in einer Probe), jedoch lagen die Gehalte in Streubereich der Messunsicherheit und wurden daher nicht beanstandet. Eine deutsche Probe enthielt einen Rückstand über der rechtlich festgesetzten Höchstmenge, dieser Wirkstoff war darüber hinaus in Deutschland nicht mehr zulässig. Das zuständige Pflanzenschutzamt wurde gebeten, den Sachverhalt zu prüfen. Eine weitere Probe enthielt einen Rückstand eines Pestizidwirkstoffs, der für die Anwendung bei Pflaumen nicht zugelassen ist.

Mehrfachrückstände

Mehrfachrückstände wurden in 11% der ausländischen und 10% der deutschen Pflaumen bestimmt. In den Proben wurden ein bis vier Wirkstoffe gefunden (siehe Abbildung 2). In Spuren nachgewiesene Wirkstoffe wurden nicht berücksichtigt.

Abbildung 2
Abbildung 2: Mehrfachrückstände in deutschen und ausländischen Pflaumen

Die Häufigkeit der bestimmten Wirkstoffe ist in Abbildung 3 aufgeführt. Insgesamt wurden 19 verschiedene Wirkstoffe in den in- und ausländischen Pflaumen gefunden. Während in den europäischen Proben 16 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen wurden, waren es in den Proben aus dem nicht-europäischen Ausland lediglich 4 verschiedene Wirkstoffe. In den deutschen Proben konnten fünf verschiedene Wirkstoffe bestimmt werden. Das Spektrum der nachgewiesenen Pflanzenschutzmittel wies deutliche Unterschiede auf. In 28 Proben aus dem nicht-europäischen Ausland wurde Iprodion nachgewiesen. Die europäischen Proben enthielten 16mal Tebuconazol, während in den deutschen Proben am häufigsten Boscalid (6x) bestimmt wurde. Bei allen drei Wirkstoffen handelt es sich um Fungizide.

Abbildung 3
Abbildung 3: Wirkstoffhäufigkeit

Bei der Berechnung der Ausschöpfung der Höchstmenge für die jeweiligen Wirkstoffe wird deutlich, dass in 50 Fällen die nachgewiesenen Gehalte weniger als 10% der Höchstmenge ausschöpften. Auffällig ist jedoch, dass die Höchstmenge 14mal zu über 50% ausgeschöpft wurde (siehe Abbildung 4).

Abbildung 4
Abbildung 4: Ausschöpfung der Höchstmengen

Fazit:
In 45% der Proben wurden keine bzw. nur in Spuren Wirkstoffe nachgewiesen; 39% der Proben enthielten lediglich einen Wirkstoff und nur eine Pflaumen-Probe wurde aufgrund einer Höchstmengenüberschreitung beanstandet. Eine besondere Rückstandsproblematik bei Pflaumen, unabhängig von der Herkunft (Deutschland/Ausland), ist nicht festzustellen.

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