Mit Neugier im Gepäck: Vom Ausbildungslabor über den Atlantik
Ein LAVES Auszubildender auf Auslandsabenteuer in Kanada
Es begann mit dem Gedanken: „Einfach mal machen – könnte ja klappen“. Daraus wurde für Nils eine prägende Erfahrung, die seinen Horizont erweiterte und ihm vieles über seine beruflichen und persönlichen Interessen aufzeigte.
Ein Erfahrungsbericht über Neugier, Eigeninitiative und die Erkenntnis, wie wertvoll ein Perspektivwechsel sein kann:
Vom Vorbereitungsmarathon zum Boarding Gate – der Weg ins Abenteuer und warum es sich lohnt, einfach zu machen
Wahrscheinlich hätte ich nie von diesem Stipendium erfahren, wenn unsere Berufsschullehrerin nicht den richtigen Impuls gegeben hätte. Schon im ersten Lehrjahr konnte ich mich über die Auslandsmöglichkeiten während der Ausbildung informieren – und die Joachim Herz Stiftung fiel direkt auf: ein Stipendium nach Nordamerika anstatt innerhalb der EU. Für mich spannend, aber eher unrealistisch – dachte ich zumindest. Trotz anfänglicher Zweifel kam folgender Gedanke und mein zugleich wichtigstes Learning des Aufenthalts auf: Man sollte immer einen Versuch wagen. Egal wie unwahrscheinlich etwas scheint, es kann immer funktionieren – man muss es eben nur machen. Dieses Learining vertiefte sich stetig durch die gesamten Zeit in Kanada.
Nach meiner (für mich überraschenden) ersten Zusage ging es dann zu einem Bewerbungsgespräch mit Englischteil nach Hamburg, woraufhin ich dann endgültig für das Programm zugelassen wurde.
Die Stiftung hat mich danach Schritt für Schritt auf den Aufenthalt vorbereitet – mit digitalen Meetings, Präsenz-Workshops und vielen praktischen Tipps zu Kultur, Alltag und Organisation. Der Vorbereitungsaufwand und die bürokratischen Hürden unterschieden sich je nach Auslandsziel. Für Kanada brauchte ich zum Glück nur eine eTA (electronic Travel Authorization) – einfach und schnell beantragt.
Gastfamilie, Halifax & Indian Summer – Eindrücke einer neuen Heimat auf Zeit
Der Flug von Frankfurt nach Halifax dauerte rund acht Stunden. Am Flughafen wurden ich und zehn weitere teilnehmende Auszubildende direkt von unseren Gastfamilien empfangen – für viele von uns das erste Mal, so lange bei einer fremden Familie zu leben. Trotz Jetlag und einer kurzen Nacht, haben wir am ersten Tag schon morgens früh direkt Halifax erkundet: zufällig traf sich die Gruppe an der Waterfront in Halifax. Alle waren schon jetzt in die Stadt und das Land verliebt.
Das Programm war vielseitig: Neben Kursen an der Uni und Sprachunterricht besuchten wir auch verschiedene kulturelle Orte in Nova Scotia. Besonders beeindruckt haben mich die Menschen – egal auf welchem Sprachniveau wir uns bewegten, es wurde immer freundlich und geduldig kommuniziert. Auch die Natur und die Landschaft waren ein echtes Highlight, ganz besonders der berühmte Cabot Trail im Indian Summer, der im Herbst in allen Farben strahlte.
Vom Labor zur Werkstatt – und warum ich fürs Handwerk nicht gemacht bin
Am NSCC (Nova Scotia Community College) war vieles praxisorientiert. Besonders spannend fand ich, dass angehende Handwerker/-innen dort in den Werkstätten kleine Häuser bauen, die später an Hilfsprojekte zur Unterstützung für Obdachlose gespendet werden.
Hier habe ich auch für mich festgestellt, dass ich im richtigen Berufsfeld gelandet bin. Das Handwerk ist spannend, aber nicht mein Weg. Im Vergleich dazu bin ich im Labor beim LAVES genau da, wo ich hingehöre:
Im Futtermittelinstitut Stade können wir während der Ausbildung ein breites Spektrum an chemischen und biologischen Analyseverfahren kennenlernen – vom Vitamin- und Toxinnachweis über Probenvorbereitung bis zur Paracetamol-Synthese im Ausbildungslabor. Hier ist nicht nur Mitarbeiten, sondern auch das eigenständige Entwickeln von Methoden gefragt.Ein krönender Abschluss – mit Sightseeing, Skyline und Naturgewalt
Zum Abschluss sind einige von uns noch nach Toronto gereist, um die riesige Großstadt zu besichtigen. Auch die Niagara Falls standen auf dem Reiseplan – ein Kontrastprogramm zu Halifax, aber genauso beeindruckend. Beim Rückflug war klar: Das war nicht einfach nur ein Auslandsaufenthalt – das war eine echte Erfahrung fürs Leben.
Würde ich es wieder machen? Sofort.
Ich bin dankbar, dass ich diese Erfahrung während meiner Ausbildung machen durfte und auch, dass mein Umfeld es möglich gemacht hat. Es wird mir als unvergessliches Abenteuer in Erinnerung bleiben.
Wenn Du selbst Lust auf so ein Abenteuer hast oder jemanden kennst, der sich dafür interessieren könnte – hier gibt es alle Infos: Azubis USA - Joachim Herz Stiftung
Mehr über Nils Ausbildung zum Chemielaboranten beim LAVES erfährst Du hier: