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Die richtige Lagerung von Lebensmitteln

Innenansicht eines Kühlschranks Bildrechte: chika-milan - stock.adobe.com
Die Eier sollten noch abgedeckt, die Möhren ins Gemüsefach unten gelegt werden und die Tomaten können lieber außerhalb des Kühlschranks lagern. Am richtigen Ort und mit der richtigen Temperatur verderben Lebensmittel nicht so schnell.
Wie und wo lagere ich ... ?

Damit Lebensmittel möglichst lange frisch und haltbar bleiben, müssen sie richtig lagern. Im Kühlschrank oder bei Zimmertemperatur – wo lagert welches Lebensmittel richtig?

Schon während des Einkaufs darauf achten, tiefgefrorene und gekühlte Lebensmittel zum Schluss in den Einkaufskorb zu legen. Im Sommer zudem eine Kühltasche mitnehmen. Zu Hause ist es dann wichtig, die Lebensmittel sofort und am richtigen Ort im Haushalt zu lagern. Besonders bei empfindlichen und leicht verderblichen Lebensmitteln darauf achten, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird.

Innerhalb des Kühlschrankes kann es zu Temperaturdifferenzen von sieben bis acht Grad Celsius kommen. Aus diesem Grund sollten die Lebensmittel entsprechend ihres Temperaturbedarfs einsortiert werden. Die richtige Verpackung schützt die Nahrungsmittel dabei vor Austrocknung und Kontamination mit Keimen. Vor allem angebrochene Packungen abgedeckt lagern und den Inhalt aus Konservendosen in entsprechende Behältnisse umfüllen. Ältere Packungen nach vorn und frische immer nach hinten stellen. Werden Lebensmittel nach Warengruppen sortiert, vermindert das die Keimbelastung.

Tiefgefrieren bietet eine gute Möglichkeit um Lebensmittel länger haltbar zu machen, allerdings sollte auch hierbei die unterschiedliche maximale Lagerdauer beachten werden: Fleisch drei bis zwölf Monate, Gemüse sechs bis zwölf Monate, Obst acht bis zwölf Monate und fertige Speisen bis zu drei Monaten.

Lagerung verschiedener Lebensmittelgruppen

Die Frische des Ausgangsprodukts, die Verpackung sowie Lagertemperatur und Lagerfeuchte beeinflussen die Haltbarkeit der verschiedenen Lebensmittelgruppen. Die wichtigsten Gruppen beschreiben wir hier hinsichtlich ihrer Lagerempfehlungen.

Rohes Fleisch und roher Fisch

Rohes Fleisch und roher Fisch sind sehr empfindliche Lebensmittel. Das Einhalten der Kühlkette durch das sofortige Einräumen in den Kühlschrank, ist bei diesen Produkten besonders wichtig. Dabei sollten sie am kältesten Ort, in der Nähe des Kühlschrankverdampfers lagern. Dieser befindet sich meist direkt über dem Obst- und Gemüsefach. Weiterhin ist darauf zu achten, den Kontakt zu anderen Lebensmitteln zu vermeiden. Auch das Verpackungsmaterial sollte ohne Kontakt zu anderen Nahrungsmitteln sofort entsorgt werden. Rohes Fleisch und rohen Fisch immer frisch einkaufen und nicht lange lagern.

Milch und Milchprodukte

Aufgrund ihrer Licht- und Wärmeempfindlichkeit werden Milch und Milchprodukte im Kühlschrank aufbewahrt. Wärmebehandelte Produkte im mittleren Fach des Kühlschrankes einsortieren. Rohmilch muss vor dem Verzehr abgekocht werden.
H-Milch ist nur in der verschlossenen Packung lange haltbar, sogar noch einige Wochen nach dem Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD). Einmal geöffnet muss H-Milch im Kühlschrank gelagert und innerhalb von etwa zwei Tagen verbraucht werden. Anders als bei Frischmilch lassen sich erste Anzeichen von Verderbnis bei H-Milch schlecht erkennen.

Ungeöffneter Joghurt kann mindestens bis zum angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatum verwendet werden. Nach Ablauf des MHDs mit den eigenen Sinnen prüfen, um den Zustand des Produktes zu bewerten: Sind keine Verfärbungen oder Schimmel im Joghurt zu erkennen? Ist der Geruch unauffällig? In dem Fall kann das Produkt probiert werden. Ist der Geschmack in Ordnung, kann das Lebensmittel bedenkenlos verzehrt werden.

Vorsicht ist allerdings bei Mozzarella geboten: Ist das MHD überschritten, hält er sich nur kurz.

Bereits verarbeitete lose Produkte, wie Sahne oder Quark, müssen noch am selben Tag verzehrt werden.

Angebrochene Packungen stets abgedeckt lagern, da sie sehr schnell Gerüche annehmen können.

Verschiedene Käsesorten nicht zusammen einpacken, da sich ihre Aromen gegenseitig beeinflussen und es so zur Übertragung fremder Oberflächenkulturen (Edelschimmel, Rotschmiere) kommen kann. Am besten hält sich Käse in der Käseglocke, verschlossenen Kunststoffbehältern oder gewachsten Papieren, die ihn vor dem Austrocknen schützen, aber dennoch atmen lassen. Frischhaltefolie ist zur Käseaufbewahrung nur bedingt geeignet. Der Käse sollte damit nicht komplett umwickelt werden, weil er so schnell zu schwitzen beginnt, was die Schimmelbildung begünstigt. Allenfalls damit die Schnittfläche verpacken, während die Rinde unbedeckt bleibt.

Eier

Das Ei ist ein empfindliches Lebensmittel, da durch seine poröse Schale leicht Gerüche oder Mikroorganismen eindringen können. Aus diesem Grund Eier kühl und abgedeckt lagern. Besonders gut geeignet ist dafür die Kühlschranktür, in der meist schon ein spezielles Fach vorhanden ist.
Sollen die Eier länger lagern, beim Einkauf sehr frische Eier bevorzugen. In diesem Zustand sind sie drei bis vier Wochen haltbar. Ein aufgeschlagenes oder verarbeitetes Ei hingegen muss so schnell wie möglich verzehrt werden und hält sich im Kühlschrank nur bis zu zwei Tage. In der Tiefkühltruhe ist eine Aufbewahrung von mehreren Monaten möglich.
Für eine optimale Lagerung und positive Beeinflussung der Haltbarkeit die Eier immer mit der spitzen Seite nach unten lagern, weil so die Luftkammer oben liegt. Wird das Ei verkehrt herum gelagert, kann die Luftkammer nach einiger Zeit aufsteigen, wodurch sich die Eihaut ablöst und Keime eindringen können.

Brot

Im Kühlschrank hat Brot nichts zu suchen, denn dort altert es erheblich schneller als im Brotkasten oder in der Papiertüte aus der Bäckerei. Im Brotkasten hält sich frisches Brot aus Weizenmehl etwa zwei Tage lang, Vollkornbrot dagegen zehn Tage.
Ist das Brot schimmlig, muss der ganze Laib entsorgt werden, denn Schimmelpilze bilden Fäden, die unbemerkt den gesamten Brotlaib durchziehen können.

Zubereitete Speisen

Zubereitete Speisen immer abgedeckt und in einem geeigneten Vorratsgefäß im obersten Fach des Kühlschrankes lagern. Dadurch wird ein vorzeitiges Austrocknen und Verderben der Lebensmittel vermieden. Zudem bietet die richtige Verpackung Schutz vor Fremdgerüchen und Kontaminationen mit Keimen durch andere Lebensmittel. In diesem Zustand können zubereitete Speisen ein bis zwei Tage im Kühlschrank lagern.

Schokolade

Schokolade bevorzugt einen trockenen Lagerort mit Temperaturen von 12 bis 18 Grad. Von einer Lagerung im Kühlschrank wird abgeraten; dadurch wird die Schokolade bröckelig und glanzlos.
Kühl, trocken, dunkel und geruchsneutral: auf diese einfache Formel kann man die richtige Lagerung von Schokolade bringen.
Schokolade ist geruchsempfindlich. Daher sollte sie nicht in der Nähe von stark riechenden Lebensmitteln lagern.
Weiße Stellen, die sich bei längerer Lagerzeit bilden, sind unbedenklich: Da Schokolade einen hohen Fettgehalt hat, tritt das Fett nach einiger Zeit aus – insbesondere, wenn die Schokolade viel Licht und Luft abbekommen hat – und ist dann als weiße Schicht zu sehen. Der Geschmack mag dann etwas nachgelassen haben, trotzdem können Schokohase, Pralinen und Co. bedenkenlos verzehrt werden.

Kräuter

In einer Plastikbox im Kühlschrank halten sich Kräuter wesentlich besser als in einem Wasserglas. Werden sie im Glas wie ein Strauß Blumen aufgestellt, welken sie schneller.

Obst und Gemüse

Obst und Gemüse können in dem für sie vorgesehenen Fach des Kühlschrankes lagern. Dabei sollten Produkte, an denen noch Erde haftet, nicht in Kontakt zu anderen Lebensmitteln kommen. Zu empfehlen ist eine Aufbewahrung in luftdurchlässigen Plastiktüten, dadurch wird eine Luftzirkulation ermöglicht.
Bei Obst- und Gemüsesorten darauf achten, dass einige kälteempfindlich sind und aus diesem Grund nicht im Kühlschrank liegen sollten. Bei Obst sind das vor allem Südfrüchte wie Bananen, Mangos, Ananas und Melonen. Zu kälteempfindlichem Gemüse zählen beispielsweise Tomaten, Gurken, Zucchini oder auch Zwiebeln und Kartoffeln. Weitere Beispiele finden Sie in der nachfolgenden Tabelle.
Kälteempfindliches Obst und Gemüse:
  • Ananas
  • Aubergine
  • Banane
  • Gurke
  • Kartoffel
  • Kürbis
  • Mango
  • Olive
  • Papaya
  • Paprika
  • Passionsfrucht
  • Tomate
  • Zitrone
  • Zucchini
  • Zwiebel
Kälteunempfindliches Obst und Gemüse:
  • Apfel
  • Birne
  • Brokkoli
  • Erdbeere
  • Erbse
  • Karotte
  • Kirsche
  • Kiwi
  • Knoblauch
  • Kohl
  • Nektarine
  • Pfirsich
  • Radieschen
  • Sellerie
  • Spargel
Einige Obst- und Gemüsesorten können sich bei einer gemeinsamen Lagerung in Bezug auf ihre Haltbarkeit negativ beeinflussen. Unterschieden werden nachreifende Sorten von nicht nachreifenden, die voneinander getrennt lagern müssen.
Nachreifendes Obst und Gemüse:
  • Apfel
  • Aprikose
  • Aubergine
  • Avocado
  • Banane
  • Birne
  • Clementine
  • Feige
  • Guave
  • Heidelbeere
  • Johannisbeere
  • Kiwi
  • Kohl
  • Mango
  • Nektarine
  • Papaya
  • Passionsfrucht
  • Pfirsich
  • Pflaume
  • Radieschen
  • Tomate
  • Wassermelone
  • Zuckermelone
Nicht nachreifendes Obst und Gemüse:
  • Ananas
  • Brombeere
  • Blumenkohl
  • Erdbeere
  • Granatapfel
  • Grapefruit
  • Gurke
  • Himbeere
  • Karotte
  • Kirsche
  • Kohlrabi
  • Lauch
  • Limette
  • Litschi
  • Mandarine
  • Orange
  • Paprika
  • Rote Beete
  • Spargel
  • Stachelbeere
  • Weintraube
  • Zitrone

Vorzerkleinertes Obst und Gemüse

Sobald Obst angeschnitten ist, gehört es in den Kühlschrank, denn es bietet nun mehr Angriffsfläche für Keime. Das Keimwachstum kann im Kühlschrank zumindest verlangsamt werden. Dennoch sollte das Obst rasch verzehrt werden.
Gleiches gilt für küchenfertige Salatmischungen aus der Tüte oder aus Plastikcups. An den Schnittstellen der Blattsalate tritt Zellsaft aus, der zusammen mit der in den Plastikverpackungen herrschenden Luftfeuchte ideale Bedingungen für das Wachstum von Mikroorganismen bietet und den Salat verderben lässt.

Deshalb sollte der Salat – trotz des Hinweises „gewaschen und verzehrfertig" – vor dem Verzehr hinsichtlich Verfärbungen (welke Blätter), Schimmelbefall und Flüssigkeitsansammlung sowie fauligen Geruchs genau überprüft und nochmals gründlich gewaschen sowie schnell verbraucht werden.

Weitere Informationen: Vorzerkleinertes Obst – eine bunte Überraschung? / Salatcups – der portionierte Snack für Zwischendurch / Geschnittene Melonen sind mikrobiologisch anfällig

Pilze

Werden Pilze in einer Plastik- oder Pappverpackung gekauft, sollten sie zuhause aus der Verpackung genommen werden. In ihr sammelt sich sonst schnell Wasser an, was Schimmelbildung begünstigt. Pilze gehören in den Kühlschrank, sollten aber so bald wie möglich verarbeitet werden – nicht länger als einen bis zwei Tage aufbewahren.

Öl

Oliven-, Sonnenblumen- oder Rapsöl am besten dunkel lagern, beispielsweise in einem Küchenschrank. Ist die Flasche dunkel, kann sie auch in einem offenen Regal stehen.
Leinöl dagegen nach dem Öffnen nicht nur dunkel, sondern auch kühl – im Kühlschrank – lagern. Das Öl hat einen sehr niedrigen Schmelzpunkt (etwa -16 bis -20 Grad Celsius) und kann daher auch mehrere Wochen lang im Tiefkühlfach lagern, ohne fest zu werden.

Gewürze, Mehl, Zucker, Kaffee, Salz, Reis, Nudeln, Trockenobst und andere trockene Zutaten

Um Lebensmittelmotten und anderen Schädlingen vorzubeugen, die genannten Lebensmittel in luftdichten Glas-, Keramik- oder Metallbehältern lagern – zum Beispiel in Einmachgläsern. Verpackungen aus dem Supermarkt sind meist nicht luftdicht und schützen somit nicht vor Befall. Zudem bleibt der Inhalt in luftdicht verschlossenen Behältern trocken und kann keine Luftfeuchtigkeit ziehen, die zum Verklumpen von Zucker, Mehl oder gemahlenem Kaffee führen würde.

In einem luftdicht verschlossenen Glas nehmen die Lebensmittel keine fremden Gerüche aus der Umgebung auf. Für eine längere Haltbarkeit die Gläser nicht direktem Sonnenlicht aussetzen.

Weitere Informationen: Schmetterlinge im Küchenschrank

Alkohol

Ungeöffnete Spirituosen mit über 35 Volumen Prozent (% Vol.) halten viele Jahre ohne Qualitätseinbußen und müssen dafür nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden. Auch bei einer geöffneten Flasche dauert es sehr lange, bis sich der Alkohol und das Aroma verflüchtigt haben. In beiden Fällen ist eine Lagerung im Keller oder bei Zimmertemperatur ausreichend. Direkte Sonneneinstrahlung aber auch hier vermeiden.

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Vorsorge für den Katastrophenfall

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) rät dazu, für Extremereignisse wie Hochwasser, Sturm oder Stromausfall einen für zehn Tage ausreichenden Lebensmittelvorrat anzulegen. Dabei rechnet das BBK mit 14 Litern Flüssigkeit (Mineralwasser, Fruchtsäfte) pro Person und Woche. Bei Lebensmitteln ist darauf zu achten, dass sie ohne Kühlung lange haltbar sind und kalt verzehrt werden können. Dennoch empfiehlt sich auch der Kauf eines Campingkochers, der eine Essenszubereitung ohne Strom und Gas möglich macht. Der Vorrat sollte kühl, dunkel, trocken und luftdicht verpackt gelagert werden – dabei muss das Mindesthaltbarkeitsdatum regelmäßig überprüft werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des zuständigen BBK:

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