Kleiner Fuchbandwurm (Echinococcus multilocularis)
Infektionen bei Menschen sehr selten
Der Kleine Fuchsbandwurm gehört zu den Darmparasiten. Sein Endwirt ist vor allem der Fuchs, seltener andere Hunde- oder Katzenartige. Im Entwicklungszyklus des Fuchsbandwurmes spielen Nagetiere eine wichtige Rolle als Zwischenwirte. Der Mensch sowie andere Säugetiere können sich als Fehlzwischenwirt mit den Eiern des Fuchsbandwurmes infizieren und an der sogenannten alveolären Echinokokkose erkranken.
Als wichtigste Schutzmaßnahme vor Ansteckung des Menschen mit dem Fuchsbandwurm kann die Ermittlung der Erregerverbreitung in der Fuchspopulation und die daraus folgende Aufklärung der Bevölkerung angesehen werden.
Entwicklungszyklus
Der nur etwa zwei bis vier Millimeter lange erwachsene Fuchsbandwurm lebt im Dünndarm seines Endwirtes. In der Regel zeigen infizierte Füchse keinerlei Symptome einer Erkrankung. Regelmäßig werden über die Abstoßung des letzten Bandwurmglieds (Proglottide) hunderte Eier in den Darm des Endwirts abgegeben und gelangen mit dem Kot in die Umwelt. Die Eier können in der Umwelt mehrere Wochen bis Monate infektiös bleiben. In der Regel werden diese durch einen Zwischenwirt (Nager) oral aufgenommen. Im Darm des Zwischenwirtes schlüpft dann ein erstes Larvenstadium, welches die Darmwand durchdringt und bis in die Leber, seltener in andere Organe, wandert. Dort wiederum entwickelt sich ein zweites, blasenartiges Larvenstadium, welches als Metazestode oder auch „Finne“ bezeichnet wird. Durch Knospung entstehen immer mehr solcher Finnen, sodass das Lebergewebe nach und nach tumorartig mit blasigen Strukturen durchsetzt wird. Diese Erkrankung wird als alveoläre (blasenartige) Echinokokkose bezeichnet. Nach zwei bis vier Monaten bildet sich in den Finnen ein drittes Larvenstadium. Durch Aufnahme des Zwischenwirtes (Fuchs frisst Maus) gelangt dieses Larvenstadium wiederum in den Dünndarm des Endwirtes und kann sich dort zum adulten Bandwurm entwickeln.
Infektionen bei Menschen sind sehr selten. Für eine Infektion wäre die orale Aufnahme von mehreren hundert Eiern nötig. Infiziert sich ein Mensch mit den Eiern des Fuchsbandwurmes, so schreitet die Erkrankung sehr viel langsamer fort als bei den eigentlichen Zwischenwirten. Die Inkubationszeit kann mehr als zehn Jahre betragen. Erwachsene über 50 Jahre erkranken häufiger als Kinder und Jugendliche. Bleibt die Krankheit unbehandelt, verläuft sie tödlich.
Was können Sie als Jäger tun?
Da Füchse mit Echinococcus multilocularis und potentiell auch mit anderen für den Menschen gefährlichen Krankheitserregern infiziert sein können, sollten Sie beim Umgang mit den Tierkörpern stets Handschuhe tragen und eine Kontamination von Kleidung und Gerätschaften durch den Fuchskot streng vermeiden.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte das zuständige Veterinäramt des jeweiligen Landkreises.