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Schmallenberg- Virus – verantwortlich für Missbildungen bei Lämmern

In Deutschland wurden erstmalig 2011 vermehrt Lämmer mit Missbildungen geboren. Die Tiere hatten häufig verkürzte oder verkrümmte Gliedmaßen oder einen verkürzten Unterkiefer. Ursache dafür ist das Schmallenberg-Virus, kurz SBV. Diese Viruserkrankung ist für Menschen ungefährlich, doch für Wiederkäuer kann eine Infektion schwerwiegende Folgen haben.

Welche Tiere sind vom Schmallenberg-Virus betroffen?

Es tritt unter anderem bei Rindern, Schafen und Ziegen auf. Nach Angaben des Friedrich-Löffler-Institut wurden Antikörper auch schon bei Alpaka, Bison, Reh-, Rot-, Dam- und Muffelwild nachgewiesen.

Wie kommt es zur einer Infektion?

Das Schmallenberg-Virus wird durch Insekten, vor allem Gnitzen und Stechmücken, übertragen. Werden Wiederkäuer während eines bestimmten Stadiums der Trächtigkeit infiziert, kann das Virus in die Gebärmutter übergehen und am Embryo oder Fetus Missbildungen an Gliedmaßen und Gehirn hervorrufen. Bei Rindern ist eine Infektion vor allem zwischen dem 75. und 175. Tag der Trächtigkeit problematisch, bei Schafen etwa zwischen dem 30. und 50. Tag.

Welche Symptome haben infizierte Tiere?

Ausgewachsene Tiere zeigen keine oder kurzzeitig milde Symptome wie Fieber, Milchleistungsrückgang oder Durchfall. Wird ein Fetus im Mutterleib infiziert, können schwere Missbildungen auftreten.

Woher stammt das Virus?

Die Herkunft des SBV ist bisher unklar. Erstmals nachgewiesen wurde es im Jahr 2011 in Nordwestdeutschland. Danach breitete es sich innerhalb kürzester Zeit deutschlandweit und in weiten Teilen Europas aus. In Deutschland wurden zwischen 2012 und 2014 in mehr als 2.500 Rinder-, Schaf- und Ziegenbetrieben Infektionen festgestellt. Die Zahl der Infektionen war in den vergangenen Jahren allerdings stark rückläufig.

Müssen Infektionen gemeldet werden?

Ja, denn es handelt sich um eine meldepflichtige Tierkrankheit. Eine Meldung muss jedoch erst dann erfolgen, wenn mittels molekularbiologischer Methoden – die sogenannte Polymerase-Kettenreaktion (PCR) – das Virus direkt nachgewiesen werden konnte. Ein Nachweis von Antikörpern muss hingegen nicht gemeldet werden.

Ist das Virus für Menschen gefährlich?

Nein, für Menschen stellt das Virus keine Gefahr dar. Dem Robert Koch-Institut (RKI) sind bisher keine Personen bekannt, die positiv auf das das neue Virus getestet wurden.

Ausführliche Informationen zu Schmallenberg-Virus-Infektionen in Niedersachsen gibt es auf unserer Seite Tierseucheninfo Niedersachsen

Schafe auf einer Weide Bildrechte: © Nds. TSchD

Informationen zur aktuellen Lage von Schmallenberg-Virus-Infektionen in Niedersachsen und Deutschland finden Sie auf

Weitere Informationen zum Schmallenberg-Virus gibt es auf folgenden Seiten:

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