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Was ist was und was steckt dahinter?

Diese Begriffe lernst du als Biologielaborant/-in im LAVES kennen


Vielleicht hast du in der Schule bereits mit einem Mikroskop gearbeitet und die Zellstrukturen von Blättern vergrößert betrachtet? Hast kleinere Experimente durchgeführt und chemische Reaktionen ausgewertet? In der Ausbildung zu einer Biologielaborantin oder einem Biologielaboranten bei uns im LAVES entdeckst du weitere vielseitige Facetten der Biologie und Chemie. Welche Begriffe dich erwarten und was dahinter steckt, erklären wir dir hier genauer.



Serologie

Testplatten für die serologische Untersuchung im LAVES mit einem Wecker, der die Einwirkzeit anzeigt. Bildrechte: © LAVES

In der Serologie wirst du dich mit Antigen-Antikörper Reaktionen beschäftigen. Man kann sich das wie ein Schlüssel-Schloss-Prinzip vorstellen. Krankheitserreger sind zum Beispiel Antigene, gegen die der Körper die genau passenden Antikörper zur Abwehr produziert. Die Reaktionen sind sehr spezifisch, da jede Krankheit einen einzigartigen „Schlüssel“ besitzt. Wir nutzen diese Erkenntnisse, um verschiedene Krankheiten nachweisen zu können. Hierfür lernst du das ELISA (enzyme-linked immunosorbent assay) Testverfahren kennen, wo genau das Prinzip angewendet wird. Als Untersuchungsmaterial werden uns Blut- und Milchproben von verschiedenen Tieren zugeschickt, die du mit uns zusammen bearbeitest und untersuchst. Durch die Untersuchungen können Krankheiten frühzeitig behandelt und Tierseuchen-Ausbrüche rechtzeitig erkannt werden.

Virologie

Virologische Untersuchungen im LAVES: Antigen-Antikörper-Nachweis Bildrechte: © LAVES

In der Virologie beschäftigst du dich mit verschiedenen krankmachenden Viren. In diesem Fachbereich basieren ebenfalls viele Testverfahren auf dem Schlüssel-Schloss-Prinzip, den sogenannten Antigen-Antikörper-Reaktionen. Hier werden zum Beispiel verschiedene lebende Körper-Zellen in kleinen Flaschen gehalten und gezüchtet. Werden pathogene (krankmachende) Viren in einer Probe vermutet, werden diese den passenden gezüchteten „gesunden“ Zellen zugeführt. Bei einer positiven Reaktion werden die lebenden Zellen durch das krankmachende Virus verändert oder zerstört - und genau dadurch können wir die pathogenen Viren nachweisen. In der Virologie lernst du die von Viren verursachten Krankheiten kennen und wie du die Zellkulturen hältst. Zudem führst du selbst die Antigen-Antikörper-Nachweise durch.

Molekularbiologie, PCR

PCR-Ansatz im LAVES-Labor Bildrechte: © LAVES, Moss

Den Begriff hast du wahrscheinlich in Verbindung mit „Corona-PCR“ schon einmal wahrgenommen. PCR (polymerase chain reaction) bedeutet übersetzt Polymerase Kettenreaktion. Hier geht darum, kleinste Mengen an Bakterien- oder Viren-Erbgut nachzuweisen. Hierfür werden DNA- (Desoxyribonukleinsäure) oder RNA- (Ribonukleinsäure) Fragmenten so lange vervielfältigt, bis man sie nachweisen kann. Die Proben werden von uns durch spezielle Verfahren so gereinigt, dass nur noch das Erbgut vorhanden ist. Um dieses dann vervielfältigen zu können, wirst du die verschiedenen Bausteine kennenlernen und wie die Laborgeräte (sogenannte Cycler) bedient werden. Du lernst die einzelnen Komponenten genauer kennen und welche Phasen der DNA-Strang zum Beispiel bei der Synthese durchläuft.

Lebensmittel-Mikrobiologie

Mikrobiologische Arbeiten im LAVES: Bakterien und Pilze in Petrischalten Bildrechte: © LAVES

In dem Bereich der Lebensmittel-Mikrobiologie wirst du dich mit krankmachenden Organismen wie Pilzen oder Bakterien beschäftigen. Du lernst viele Bakterien näher kennen, welche Krankheiten diese hervorrufen können und wie sie uns Menschen als Konsumenten schädigen. In unseren Laboren untersuchen wir die Lebensmittel vor allem auf Mikroorganismen, die zum Verderb des Lebensmittels führen können oder in der Lage sind, giftige Substanzen zu bilden. Es werden bestimmte Stoffwechsel-Teste durchgeführt, deren Reaktionen durch Farbumschläge sichtbar werden. Des Weiteren wirst du verschiedene Nährböden kennenlernen, auf denen Bakterien anwachsen und bestimmte Eigenschaften von ihnen sichtbar werden. Wir zeigen dir, wie Lebensmitteln bei uns sensorisch auf Aussehen, Geschmack, Textur und noch einiges mehr bewertet werden.

Bakteriologie, Mykologie, Parasitologie (Diagnostik)

Bakteriologische Arbeiten an Petrischalen im LAVES Bildrechte: © LAVES/A. Moss

In diesem Fachbereich werden Proben von verschiedenen Tierarten auf Tierkrankheiten und auf Zoonoseerreger überprüft, wie zum Beispiel Salmonellen, Listerien, Campylobacter. Diese drei gehören zu den Zoonosen. Das sind Krankheiten oder Infektionen, die natürlicherweise zwischen Wirbeltieren und Menschen übertragen werden können. Du lernst verschiedene biochemische (auf Stoffwechselreaktionen basierende) und auch automatisierte Testverfahren kennen, die für die Identifikation von Krankheitserregern angewendet werden. Durch unsere Untersuchungen und mit deiner Unterstützung können wir Tierkrankheiten und Zoonosen frühzeitig erkennen.

Pathologie

Bild eines skelettierten Löwenkopfs aus der LAVES Pathologie Bildrechte: © LAVES

Vereinfacht gesagt werden verendete Tiere nach dem Grund ihrer Todesursache - oder was zum Leiden eines Tieres geführt haben könnte - untersucht. Des Weiteren untersuchen wir besondere Tierschutzfälle. Unsere Mitarbeitenden der Pathologie führen verschiedene Sektionen durch und untersuchen alles ganz genau. Sie dokumentieren die Erkenntnisse und machen detaillierte Fotos. Hierbei lernst du von den Pathologinnen und Pathologen die einzelnen Funktionen der Organe kennen und kannst den Mitarbeitenden bei den Sektionen zuschauen. Du kannst auch selbst tatkräftig nach der Ursache suchen und uns unterstützen. In diesem Bereich wirst du sehr viele verschiedene Tiere sehen.

Histologie

Histologische eingefärbte Organ- und Gewebeschnitte auf Glasträgern Bildrechte: © LAVES

Aber nicht nur die Tiere und ihre Organe, sondern auch die Organ-Gewebe kannst du mikroskopisch untersuchen in der sogenannten „Histologie“. Bei den Sektionen wirst du sehen, dass die Mitarbeitenden verschiedene Organe- und Gewebeschnitte herstellen und diese zunächst in Formalin konservieren. Diese Organstücke wirst du dann in Paraffin-Wachs einbetten, sodass kleine Blöcke entstehen. Mithilfe eines speziellen Schneidegeräts kannst du sehr dünne Schnitte anfertigen und auf Glas-Objektträger aufziehen. Durch spezielle Färbungen werden die Gewebeschnitte sichtbar gemacht. Beim Mikroskopieren erkennst du dann charakteristische Strukturen des Gewebes. So können auch kleinste Veränderungen im Gewebe auf Zellebene sichtbar gemacht werden. Hierbei lernst du den Umgang mit dem Mikroskop kennen und den zellulären Aufbau. In diesem Bereich übst du deine Fingerfertigkeit.

Deine Arbeit und Ausbildung bei uns steht ganz unter dem Motto: Zum Wohl von Mensch und Tier.

Mach mit - sei dabei für einen starken gesundheitlichen Verbraucherschutz in Niedersachsen!

Bildrechte: © Prostock-studio - stock.adobe.com

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