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Listeria monocytogenes in handwerklich verarbeiteten Oliven

Oliven sind beliebt und werden häufig gewürzt in Marktständen oder Theken lose angeboten. In einem derartigen Produkt wurden bereits im Jahr 2018 hohe, gesundheitsschädliche Gehalte an Listeria monocytogenes nachgewiesen. Nachfolgende Untersuchungen im niedersächsischen Herstellerbetrieb ergaben Listeria monocytogenes-Nachweise in einem Olivenerzeugnis sowie in Umgebungsproben.

Um zu klären, ob der Befund ein Einzelfall oder ein generelles Problem handwerklich verarbeiteter Oliven ist, wurden vom LVI BS/H Standort Braunschweig im Jahr 2018 mikrobiologische Schwerpunktuntersuchungen durchgeführt. Von insgesamt 22 Olivenproben aus niedersächsischen Verkaufsständen wurde in drei Proben „schwarze Oliven“ Listeria monocytogenes nachgewiesen.

Eine Probe wurde aufgrund des hohen Gehaltes als gesundheitsschädlich beurteilt. In der zweiten Probe war Listeria monocytogenes nur qualitativ nachweisbar. Eine Verfolgsprobe hierzu wies ebenfalls Listeria monocytogenes auf. Überprüfungen der Herstellerbetriebe ergaben in einem Fall keinen Hinweis auf die Kontaminationsquelle. In dem zweiten Betrieb wurden in Olivenerzeugnissen keine Listerien festgestellt, jedoch war in Umgebungsproben Listeria monocytogenes nachweisbar. Es ist wahrscheinlich, dass in diesem Fall im Zuge der Verarbeitung Listeria monocytogenes durch Kreuzkontamination in die Erzeugnisse gelangte. Umfassende Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen wurden von der zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörde vor Ort veranlasst.

Auch im Rahmen eines vom LVI BS/H Standort Braunschweig initiierten Bundesweiten Überwachungsprogramms (BÜp) im Jahr 2019 zur Überprüfung zubereiteter loser Oliven auf Listeria monocytogenes wurde vom LVI BS/H Listeria monocytogenes nachgewiesen.

In diesem Projekt wurden bislang 40 Proben vom LVI untersucht. In zwei Proben „schwarze Oliven“ wurde Listeria monocytogenes nachgewiesen. Der Gehalt in einer Probe war so hoch, dass sie als gesundheitsschädlich beurteilt wurde. Auch hier folgten Untersuchungen weiterer Oliven- und Umgebungsproben sowie umfangreiche Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen in dem Betrieb.

Die Auswertung der Ergebnisse der im Rahmen des Überwachungsprogramms bundesweit entnommenen Proben durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) wird erst nach Ablauf des Jahres 2019 vorliegen. Die vom LVI BS/H ermittelten Ergebnisse lassen jedoch vermuten, dass ein grundsätzliches Kontaminationsproblem mit Listeria monocytogenes in handwerklichen Betrieben bestehen kann. Aufgrund dessen werden lose Oliven auch in Zukunft regelmäßig auf Listeria monocytogenes untersucht.


Weitere Informationen:

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Merkblatt zum Thema Listerien:

  Listerien (nicht barrierefrei)
(PDF, 0,30 MB)

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