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Whisk(e)y – Traditionsgetränk mit vielen Nuancen

Verschiedene Whiskys in Tastinggläsern   Bildrechte: © barmalini – stock.adobe.com

Ob aus Schottland, Irland, den USA, Japan, Schweden und sogar Deutschland – Whisky gibt es aus vielen Ländern, in vielen unterschiedlichen Nuancen, zweifach oder dreifach destilliert. Schon die Schreibweise variiert: Whisky hat seinen Ursprung in Schottland, in Irland ist die Rede von Whiskey.

Was darf sich Whisk(e)y nennen?

Was ein Whisky oder Whiskey ist, regelt in der Europäischen Union der Anhang I der Spirituosenverordnung VO (EU) 2019/787. Einfach erklärt ist Whisky eine durch Destillation aus vergorener Getreidemaische gewonnene und in Holzfässern gelagerte Spirituose. Die Destillation erfolgt zu weniger als 94,8 Prozent Volumen (% vol.), sodass das Destillat das Aroma und den Geschmack der Ausgangsstoffe aufweist. Anschließend muss das Destillat mindestens drei Jahre in Holzfässern von höchstens 700 Litern Fassungsvermögen gelagert werden.

Dem fertigen Destillat dürfen nur Wasser zur Herabsetzung auf Trinkstärke und Zuckerkulör zur Färbung zugesetzt werden. Das bewahrt die Farbe, das Aroma und den Geschmack, die beim Herstellungsprozess entstanden sind. Der Mindestalkoholgehalt beträgt 40 % vol. Süßen mit Zucker und das Aromatisieren mit anderen Geschmacksstoffen sind nicht erlaubt.

Welches Getreide wird für Whisky verwendet?

Die verwendeten Getreidesorten lassen sich an den Namenszusätzen erkennen:

Malt Whisky (gemälzte) Gerste
Single Malt Whisky besteht ausschließlich aus gemälzter Gerste und ist aus einer einzigen Brennerei
Grain Whisky neben Gerste auch Weizen, Roggen oder Hafer
Blended Whisky besteht zum Teil aus Malt Whisky, zum Teil aus Grain Whisky
Bourbon Whisky besteht zu mindestens 51 Prozent aus Mais und daneben aus anderem Getreide wie Roggen oder Gerste
Rye Whisky besteht zu mindestens 51 Prozent aus Roggen und daneben aus anderem Getreide wie Mais oder Gerste

Zweifach oder dreifach destilliert?

In Schottland wird Whisky eher zweifach destilliert, irischer Whiskey hingegen ist meist sogar dreifach destilliert. Destilliert wird entweder in pot stills - in Kupferbrennblasen - oder in column stills - im Säulenbrennverfahren.

Werden Reifeangaben wie zum Beispiel „acht Jahre alt“ gemacht, beziehen sich diese immer auf den jüngsten alkoholischen Bestandteil.


Geschützte geografische Angabe

Derzeit gibt es in der EU vier eingetragene geografische Angaben, für die eigene Produktspezifikationen hinterlegt sind:

  • Scotch Whisky
  • Irish Whiskey
  • Whisky de Bretagne
  • Whisky d´Alsace

Whisk(e)ys mit diesen geografischen Angaben müssen in den entsprechenden Ländern oder Regionen destilliert und hergestellt worden sein.

Untersuchungen im LAVES

In den Jahren 2020 und 2021 wurden im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Braunschweig/Hannover 50 Whisk(e)ys untersucht. Dabei wurden vor allem die Kennzeichnung und die stoffliche Beschaffenheit überprüft. Von den 50 Proben wies eine als „Whisky“ bezeichnete Probe einen sehr hohen Zuckergehalt auf. Die Bezeichnung wurde als unzutreffend und zur Irreführung geeignet beurteilt. Es handelte sich um einen Likör, der die Verkehrsbezeichnung Whisky nicht tragen darf.

Bei weiteren elf Proben gab es Mängel in der Kennzeichnung wie beispielweise: Unzulässige Verwendung des Begriffs Bourbon, irreführende Aufmachung als Scotch Whisky (geschützte geografische Angabe), inkorrekte Alkoholangabe, Schriftgröße für die Nennfüllmenge zu klein.




Bildrechte: © Yaruniv-Studio - stock.adobe.com

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