LAVES nimmt Malkreide unter die Lupe
LAVES untersucht Straßenmal- und Tafelkreiden auf Elemente wie Blei und Chrom
Im Grunde besteht Kreide aus Calciumsulfat, im allgemeinen Sprachgebrauch als „Gips“ bekannt. Das Calciumsulfat wird in Steinbrüchen abgebaut, fein gemahlen und mit Wasser vermischt. Anschließend wird diese Masse in Formen gegossen und getrocknet. Da Calciumsulfat schlicht weiß ist und der Spielwert durch die vielen verschiedenen Farben größer ist, werden den Malkreiden Farbstoffe zugesetzt um die Farbenvielfalt zu erhalten.
Inzwischen gibt es auch viele Do-it-yourself Anleitungen um Malkreide selbst herzustellen. Hierbei wird zum Einfärben Lebensmittelfarbe vorgeschlagen.
Untersuchungsergebnisse des LAVES
Ob die Malkreiden für Kinder den rechtlichen Anforderungen genügen, hat das Institut für Bedarfsgegenstände in Lüneburg regelmäßig überprüft. So wurden im Jahr 2020 elf Straßenmal- und Tafelkreiden auf ihre Elementlässigkeit untersucht. Hierbei wird ein Extrakt hergestellt, der den Fall simuliert, dass ein Spielzeug verschluckt wird und eine bestimmte Zeit mit den Magensäften in Berührung kommt. Hierfür wird die Kreide in einem Mörser zerrieben und mit einer Lösung versetzt, die Magensäure simuliert. Nach Filtration der Lösung, wird der Extrakt auf bestimmte Elemente (wie zum Beispiel Blei und Chrom) untersucht und das Ergebnis mit den Grenzwerten verglichen.
Kinder kommen beim Spielen mit der Malkreide vor allem über die Haut, Mundschleimhaut oder sogar durch Verschlucken mit den oben genannten Elementen in Kontakt.
Gesundheitliche Risiken durch Elemente aus Spielwaren
Eine zu hohe Aufnahme von Metallen wie Blei oder Chrom im menschlichen Körper kann zu gesundheitlichen Schädigungen führen.
Blei ist ein Schwermetall, welches sich im menschlichen Organismus anreichert. Symptome einer akuten Bleivergiftung können Erbrechen, Darmkoliken und Verstopfungen sein. Bei Kindern kann sich die Aufnahme von Blei auf die Gehirnentwicklung auswirken, was die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) im Jahr 2010 bei ihrer Bewertung feststellte.
Chrom kommt häufig in Farbpigmenten vor und gelangt zum Beispiel auf diesem Wege in Spielzeuge. Von Chrom existieren verschiedene Formen, von denen das Chrom (VI) reizende Eigenschaften besitzt und Allergien auslösen kann.
Alle im Jahr 2020 untersuchten Kreiden entsprachen hinsichtlich der Untersuchung auf ihre Elementlässigkeit den rechtlichen Anforderungen.
Weitere Informationen:
- Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR): Maus Sachgeschichten – Video Herstellung von Schulkreide
- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Fragen und Antworten zu Blei in Kinderspielzeug / Gesundheitliche Bewertung von Spielzeug / Blei und Cadmium gehören nicht in Spielzeug (PDF, nicht barrierfrei)
- Verbraucherzentrale (VZ): Das sollten Sie beim Spielzeugkauf beachten
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