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Untersuchungsspektrum erweitert: „Zeichen für hohe Bedeutung des gesundheitlichen Verbraucherschutzes gesetzt“

Staatssekretär Rainer Beckedorf weiht neues Pathologie-Gebäude in Hannover ein - LAVES Lebensmittel- und Veterinärinstitut Braunschweig/Hannover erhält zwei Millionen Euro / Untersuchung von Großtieren ist jetzt möglich


Das neue Laborgebäude in Hannover ist fertig: Das Lebensmittel- und Veterinärinstitut Braunschweig/Hannover des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ist damit in der Pathologie auf den hohen Standards von Sicherheit und Technik eingerichtet worden. Nach einer Investition von zwei Millionen Euro durch das Land Niedersachsen und einer gut zweieinhalbjährigen Bauzeit wird das Gebäude heute (Mittwoch) feierlich eingeweiht. „Wir haben erneut ein Zeichen gesetzt, um die hohe Bedeutung des gesundheitlichen Verbraucherschutzes in Niedersachsen zu sichern. Die neue Sektionshalle mit Laborräumen kann sich mit modernsten Einrichtungen in Deutschland messen“, sagte Staatssekretär Rainer Beckedorf, Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Der kubische Neubau: Mit einer Gesamtfläche von rund 250 Quadratmetern ist nun Platz für die Sektionshalle, Labor- und Technikräume, Kühlzellen und Umkleideräume geschaffen worden. In dem alten Gebäude von 1968 waren es lediglich 80 Quadratmeter. Viel zu klein, um den heutigen Anforderungen von Untersuchungen gerecht zu werden. Auch der Arbeitsschutz erforderte den Neubau. „Damit können wir das gestiegene Niveau für den Arbeitsschutz sowie die wissenschaftliche und labortechnische Arbeit erfüllen“, sagt Prof. Dr. Eberhard Haunhorst, Präsident des LAVES.

Hohe Sicherheit und modernste Technik: Schutzkleidung ist beim Betreten der Sektionshalle Pflicht. Nur durch eine Schleuse darf sie betreten und verlassen werden. Der Raum steht unter permanenten leichtem Unterdruck und spezielle Luftfilter sorgen dafür, dass keinerlei Keime oder Viren entweichen können. Eine Schwerlastkrananlage kann Großtiere bis zu 1,6 Tonnen heben. Vorher konnten mit einem Hubwagen höchstens 80 Kilogramm transportiert werden – etwa das Gewicht eines ausgewachsenen Schafbocks. Außerdem sind zusätzlich drei flexible Obduktionsplätze eingerichtet worden und so kann nun an vier Plätzen gleichzeitig untersucht werden.

Das Untersuchungsspektrum wird deutlich erweitert und verbessert: Bisher sind insgesamt etwa 1.100 Tiere beziehungsweise aus Kapazitätsgründen lediglich Tierkörperteile untersucht worden. „Gerade im Spannungsfeld Tierschutz ist es von außerordentlicher Bedeutung, dass wir uns das gesamte Tier ansehen, um Verletzungen und Krankheitsverläufe besser beurteilen zu können und uns eben nicht nur einen Teil des Tieres anschauen“, sagt Dr. Brigitte Thoms, Institutsleiterin.

Auch im Hinblick auf eine Bedrohung durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist die Inbetriebnahme der neuen Pathologie in Hannover ein wichtiger Meilenstein einer effektiven Krisenbewältigung. Nun können auch Wildschweine, bei denen mit einem Gewicht von weit über hundert Kilo gerechnet werden muss, zur Untersuchung nach Hannover angeliefert werden. Das war bisher nur im Institut des LAVES in Oldenburg möglich. Und die Kapazität könnte dadurch weiter erhöht werden: Bei zu erwartenden täglichen Anlieferungen von 15 bis 25 Tieren für die Obduktion im ASP-Fall, könnte das Institut nun schnell und flexibel reagieren.

Hintergrund:

Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Braunschweig/Hannover, Standort Hannover, arbeitet ein Team von 60 Mitarbeitern in der Diagnostik und Bekämpfung von Tierseuchen und anderen infektiösen Tierkrankheiten, im Tierschutz sowie im direkten gesundheitlichen Verbraucherschutz. Außerdem ist die Zoonosenforschung sowie die Diagnostik von Wildtierkrankheiten ein wichtiger Schwerpunkt und trägt maßgeblich zur Gesunderhaltung von Mensch und Tier bei. Zoonosen sind vom Tier auf den Menschen übertragbare Infektionserkrankungen. Ein weiterer Schwerpunkt sind Untersuchungen zur Lebensmittelsicherheit. Es werden im Rahmen umfassender Kontrolluntersuchungen die lebensmittelbe- und verarbeitenden Betriebe und ihre Erzeugnisse auf den Hygienestatus geprüft. Lebensmittelliefernde Tiere und ihre Erzeugnisse werden zusätzlich auf Rückstände (Arzneimittel, verbotene oder nicht zugelassene Stoffe) überprüft. Die Untersuchung der Strahlenbelastung von tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln sowie Bioindikatoren mit Radionukliden gehören zum weiteren Untersuchungsspektrum.

Das LAVES ist mit seinen knapp 1.000 Mitarbeitern eine zentrale Behörde des gesundheitlichen Verbraucherschutzes in Niedersachsen. Landesweit gehören sechs Untersuchungseinrichtungen zum LAVES, in denen jährlich insgesamt mehr als zwei Millionen Untersuchungen durchgeführt werden: die Lebensmittel- und Veterinärinstitute Oldenburg und Braunschweig/Hannover, das Institut für Fische und Fischereierzeugnisse Cuxhaven, das Institut für Bedarfsgegenstände Lüneburg, das Futtermittelinstitut Stade und das Institut für Bienenkunde Celle. Darüber hinaus erfüllt das LAVES mit seinen fünf Fachabteilungen unmittelbare Vollzugsaufgaben in den Bereichen Futtermittel- und Tierarzneimittelkontrolle, Ökologischer Landbau sowie Marktüberwachung und berät die kommunalen Behörden in Fragen der Lebensmittelüberwachung, der Tiergesundheit, der Schädlingsbekämpfung und des Tierschutzes.

Lebensmittel- und Veterinärinstitut Hannover - Neue Pathologie   Bildrechte: LAVES
Lebensmittel- und Veterinärinstitut Hannover - Neue Pathologie
Lebensmittel- und Veterinärinstitut Hannover - Sektionshalle   Bildrechte: LAVES
Lebensmittel- und Veterinärinstitut Hannover - Sektionshalle
Presseinformationen Bildrechte: © Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
18.09.2019

Ansprechpartner/in:
Hiltrud Schrandt

Nds. Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Leiterin Pressestelle
Röverskamp 5
26203 Wardenburg
Tel: 0441 57026 -180

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