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LAVES zählt Seehunde – Flugzeuge starten wieder im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer

Die ersten jungen Seehunde sind schon auf den Sandbänken zu entdecken. Neugierig beobachten sie alles um sich herum – Zeit für den Start der diesjährigen Seehundzählflüge: Los geht es am Montag 15. Juni 2020. Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) hat fünf Termine mit insgesamt 15 Flügen vor der niedersächsischen Küste organisiert. Die Termine: 15. Juni, 17. Juni, 29. Juni und 12. August. Der letzte Flug ist für Dienstag, 25. August, geplant. Die Seehundzählungen finden im Rahmen des internationalen Seehundschutzabkommens zeitgleich in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Dänemark und den Niederlanden statt.

Für die Zählflüge wird das niedersächsische Küstengebiet in drei etwa gleich große Abschnitte unterteilt. Drei Kleinflugzeuge starten gleichzeitig. Es geht bei Niedrigwasser ab Emden, Mariensiel und Nordholz los. Diese Zeit ist wichtig für die Zählung, denn bei Niedrigwasser sammeln sich viele Seehunde auf den Sandbänken. Sie kümmern sich um ihren Nachwuchs, wechseln ihr Fell und sonnen sich. Auch in diesem Jahr haben sich niedersächsische Jäger bereit erklärt, Zählungen ehrenamtlich zu übernehmen. Eine Aufgabe, die die erfahrenen Zähler teilweise bereits seit Jahrzehnten ausüben. Wissenschaftler des LAVES begleiten die Flüge und verschaffen sich dabei erste Eindrücke über den derzeitigen Gesundheitszustand der Meeresbewohner.

Der Seehundbestand hat sich in den vergangenen Jahren auf hohem Niveau stabilisiert: Knapp 10.000 Seehunde wurden 2019 erfasst (9.836 Tiere), 2018 waren es 9.918. Rekord beim Nachwuchs: 2019 wurden insgesamt 2.711 Jungtiere gezählt; 2018 waren es 2.158.

Rückblick: Ein Grippevirus im Winter 2014 konnte dem Bestand nicht ernsthaft etwas anhaben. Der Grippevirus (H10N7) wurde bei Seehunden in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Dänemark und Schweden nachgewiesen. Nach Schätzungen sind in Schleswig-Holstein etwa 2.100 und in Niedersachsen ca. 320 Seehunde verendet. Die Anzahl der toten Tiere war weitaus geringer als bei dem durch das Staupevirus ausgelösten Seehundsterben 1988 und 2002. Der Bestand reduzierte sich 2002 dramatisch: 3.851 Seehunde wurden an der niedersächsischen Küste tot aufgefunden, knapp 3.500 Tiere überlebten.


Eine Verlegung oder eine kurzfristige Absage von Zählflügen kann aufgrund der aktuellen Corona-Virus-Situation nicht ausgeschlossen werden.

Eine Statistik der Seehundpopulation von 1958 bis 2019 sowie Ergebnisse der Zählflüge aus dem Jahr 2019 finden Sie im Artikel Seehundmonitoring.

Presseinformationen Bildrechte: © Land Niedersachsen

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erstellt am:
12.06.2020

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