„Das LAVES hat sich als zentrale Behörde für den gesundheitlichen Verbraucherschutz in Niedersachsen fest etabliert“
LAVES-Presseinformation Nr. 016/2011 vom 07. Juli 2011
Minister Lindemann würdigt 10-jähriges Jubiläum - „Tag der offenen Tür“ am Sonnabend, 9. Juli, im Lebensmittelinstitut Oldenburg
Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) feiert zehnjähriges Bestehen. „Das LAVES hat sich als zentrale Behörde für den gesundheitlichen Verbraucherschutz in Niedersachsen fest etabliert und ist nicht mehr wegzudenken“, sagt Niedersachsens Verbraucherschutzminister Gert Lindemann, anlässlich der Feierlichkeiten. Nach einem Fachsymposium „Länderübergreifende Zusammenarbeit in der Veterinär- und Lebensmittelanalytik“ am Freitag, 8. Juli, werden am Sonnabend, 9. Juli, von 10 bis 16 Uhr die Türen für alle Verbraucher zum „Tag der offen Tür“ im Lebensmittelinstitut Oldenburg, Martin-Niemöller-Str. 2, geöffnet. Auf dem Gelände präsentieren sich alle Institute und Fachabteilungen: Lebensmittelinstitute Oldenburg und Braunschweig, Institut für Fische und Fischereierzeugnisse Cuxhaven, Veterinärinstitute Hannover und Oldenburg, Futtermittelinstitut Stade, Institut für Bienenkunde und das Institut für Bedarfsgegenstände Lüneburg sowie die Abteilungen: Zentrale Aufgaben, Lebensmittelsicherheit, Tiergesundheit, Futtermittelsicherheit und Marktüberwachung. Auch Minister Lindemann wird von 11.30 Uhr bis 13 Uhr einen Rundgang durch die Labore machen und gerne mit den Besuchern ins Gespräch kommen.
Die Gründung des LAVES am 1. Juli 2001 war eine der Konsequenzen, die das Land Niedersachsen aus der BSE-Krise zog. „Wir begleiten alle Aufgaben, die der Sicherheit und Kontrolle von Lebens- und Futtermitteln dienen. Sie umfassen alle Stufen der Überwachung der Tiergesundheit und des Tierschutzes nach dem Prinzip „Vom Stall bis auf den Tisch“, erläutert Prof. Dr. Eberhard Haunhorst, Präsident des LAVES. „Inzwischen sorgen mehr als 800 Mitarbeiter mit großem Engagement und hoher Kompetenz für sichere Lebensmittel und gesunde Nutztiere“, sagt er nicht ohne Stolz.
Im LAVES sind seit 2001 die ehemaligen staatlichen Untersuchungsämter für Lebensmittel und Veterinärdiagnostik zusammengeführt. Im Jahr 2003 kam das neu gegründete Futtermittelinstitut und 2004 das Institut für Bienenkunde hinzu. Mehr als zwei Millionen Untersuchungen an Lebensmitteln, Futtermitteln, Bedarfsgegenständen sowie im Bereich der Tiergesundheit werden jährlich in Niedersachsens amtlichen Laboren durchgeführt. „Damit gehören die acht LAVES-Institute zu den leistungsstärksten auf dem Gebiet des gesundheitlichen Verbraucherschutzes in Deutschland“, erklärt Minister Gert Lindemann. Bundesweit Anerkennung findet die Arbeit der Institute insbesondere durch die erfolgreiche Entwicklung und Einführung neuer Untersuchungsmethoden. „Das Land Niedersachsen investiert jedes Jahr mehr als drei Millionen Euro in die Analytik“, so Lindemann. Das Jahresbudget des LAVES beträgt insgesamt 52 Millionen Euro.
Zu den wichtigen Untersuchungsbereichen des LAVES gehören u. a. die Analytik von Rückständen und Kontaminanten sowie die Analytik gentechnisch veränderter Bestandteile in Lebens- und Futtermitteln. Als weltweit erste Lebensmittelbehörde hat das Lebensmittelinstitut Braunschweig 1993 mit dem Nachweis von gentechnisch veränderten Organismen in Lebensmitteln begonnen und damit die Grundlage für bundesweit und international standardisierte Methoden gelegt. Das hochmoderne Dioxin-Labor des Lebensmittelinstitutes Oldenburg ist landesweit für den Nachweis des Dioxingehaltes in Lebens- und Futtermitteln zuständig und übernimmt auch Untersuchungsaufgaben für andere Bundesländer. „Die Untersuchung und Beurteilung der amtlichen Proben ist die Kernaufgabe der Institute. Daneben sind sie aber auch beratend tätig, wirken an der Erarbeitung von Risikobewertungen mit und sind an Forschungsprojekten beteiligt“, umreißt Haunhorst ihre Aufgaben.
Nicht nur die Untersuchungen, sondern auch die Überwachung und Beratung gehören zu Aufgaben des LAVES: Die Fachdezernate beraten die zuständigen Behörden der Landkreise in Fragen der Lebensmittelüberwachung, des Tierschutzes, der Tierseuchenbekämpfung und Beseitigung tierischer Nebenprodukte, und der Binnenfischerei. Dabei nimmt u. a. die Task-Force Veterinärwesen im Rahmen der Vorbeugung und Bekämpfung von Tierseuchen einen wichtigen Raum ein.
Außerdem ist das LAVES für die gesamte Futtermittel- und Marktüberwachung in Niedersachsen und Bremen zuständig. Die Futtermittelüberwachung erstreckt sich über alle Ebenen der Futtermittelherstellung und des Handels bis hin zu den landwirtschaftlichen Betrieben. Die Marktüberwachung wird vor allem in den Bereichen Rind- und Schweinefleisch, Eier und Geflügel, Obst, Gemüse und Speisekartoffeln durchgeführt. Hier wird die Einhaltung von Qualitätsnormen, Güteeigenschaften und Handelsklassen bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen kontrolliert. Ein weiterer Bereich ist die Überwachung der Ökokontrollstellen und sämtliche hoheitlichen Aufgaben für den ökologischen Landbau.
Auch werden die tierärztlichen Hausapotheken in Niedersachsen vom LAVES überwacht. Zudem erhalten Betriebe wie Tierkörperbeseitigungsanstalten, Fisch verarbeitende Betriebe, Schlachtbetriebe und Molkerei ihre EU-Zulassung, Tierversuchsgenehmigungen u. a. werden erteilt.
Zudem ist das LAVES Kontaktstelle des Landes Niedersachsen für das EU Schnellwarnsystem für Futtermittel und Lebensmittel.
Weitere Informationen und das Programm zum „Tag der offenen Tür" finden Sie hier.
Daten und Fakten des LAVES
Gründung am 1. Juli 2001
Sitz der Zentrale: Oldenburg
Mitarbeiter: 800
Auszubildende: 87
Budget: 52 Millionen
Investitionen: 3,3 Millionen
Proben: jährlich mehr als 30.000 (Lebensmittel und Bedarfsgegenstände)
Untersuchungen: jährlich mehr als 2,1 Millionen
Kontrollen: mehr als 6.500
Beratungen: mehr als 40.000
Fachabteilungen: 5 am Standort Oldenburg
Zentrale Aufgaben, Lebensmittelsicherheit, Tiergesundheit, Futtermittelsicherheit/Marküberwachung, Untersuchungseinrichtungen
Institute: 8 an 7 Standorten
Lebensmittelinstitute Braunschweig und Oldenburg, Veterinärinstitute Hannover und Oldenburg, Institut für Fische und Fischereierzeugnisse Cuxhaven, Futtermittelinstitut Stade, Institut für Bedarfsgegenstände Lüneburg, Institut für Bienenkunde Celle
Speziallabore und besondere Untersuchungsschwerpunkte: Gentechniklabor, Dioxinlabor, Isotopenanalyse, Untersuchung auf Pflanzenschutzmittelrückstände, Proteindifferenzierung/Nachweis von Allergenen, Radioaktivitätsuntersuchungen, Resistenzuntersuchungen bei Infektionserregern, Untersuchung von Geflügelkrankheiten und Wildtierkrankheiten, Untersuchung von Meeressäugern, Untersuchung von Bienenkrankheiten, mikroskopische Pollenanalyse, Duftstoffanalytik, Biologische Testsysteme, z.B. östrogene Aktivität im Wasser
Forschung und Entwicklung: u. a. Projekte zur Verbreitung und Übertragung von Krankheitserregern in Tierpopulationen, BMBF-Verbundprojekt „VibrioNet: Vibrio-Infektionen durch Lebensmittel und Meerwasser in Zeiten des Klimawandels“, Multifaktorielle Einflüsse auf Bienenvölker und geografisch gestütztes Fachinformationssystem (GIS)