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Landwirtschaftsminister Ehlen: Niedersachsen ist bedeutendster Futtermittelstandort Deutschlands

Presseinformation Nr. 3 vom 9. Januar 2008


Gefährliche Rückstände in Lebensmitteln wie Nitrofen beunruhigten vor einigen Jahren die Öffentlichkeit. Ursache war verunreinigtes Futtermittel. Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) reagierte auf Krisen wie diese und gründete 2003 das Futtermittelinstitut in Stade (FIS). Heute feiert das Institut sein fünfjähriges Bestehen. Mit dem Vortrag "Bedeutung der Futtermitteluntersuchung für den gesundheitlichen Verbraucherschutz" eröffnet der niedersächsische Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen die Festveranstaltung.

In seiner Eröffnungsrede betont der Minister die große Bedeutung der Futtermittelkontrollen für den gesundheitlichen Verbraucherschutz in Niedersachsen: "Niedersachsen ist der bedeutendste Futtermittelstandort Deutschlands. Unser Anteil an der gesamten Mischfutterproduktion liegt bei 40 Prozent." Der Minister dankt Dr. Eberhard Haunhorst, Präsident des LAVES, und dem Leiter des Futtermittelinstitutes Stade, Dr. Gerhard Ady, für das große Engagement.

Während der Fachveranstaltung wurden unter anderem Entwicklung und Stellenwert des FIS und der Futtermitteluntersuchung im gesundheitlichen Verbraucherschutz aufgezeigt sowie Kooperationsmöglichkeiten von norddeutschen Landesuntersuchungseinrichtungen vorgestellt. Neben dem Minister referieren dazu unter anderem LAVES-Präsident Dr. Eberhard Haunhorst, Professor Dr. Josef Kamphues, Direktor des Institutes für Tierernährung an der Tierärztlichen Hochschule Hannover und Beiratsvorsitzender des LAVES sowie Professor Dr. Roland Körber, Direktor des Landeslabors Brandenburg.

Die Futtermittelüberwachung für die Länder Niedersachsen und Bremen ist zentral beim LAVES angesiedelt. "Dadurch ergeben sich kurze Wege und im Bedarfsfall schnelle Zugriffsmöglichkeiten", sagt Dr. Eberhard Haunhorst. "Mit dem Aufbau des Futtermittelinstitutes Stade ist dieser Bereich der Untersuchungen weiter verstärkt worden." Sämtliche amtliche Proben werden an das FIS geschickt. Durch diese Konzentrierung hat sich auch der Datenaustausch zwischen Futtermittel- und Lebensmittelüberwachung noch weiter verbessert. Durch die enge Vernetzung könnte frühzeitig erkannt werden, wann und wo zweifelhaftes Futtermittel eingesetzt wurde und welche Lebensmittel betroffen sein könnten.

Die Nahrungskette beginnt mit dem Futtermittel. "Verbraucherschutz fängt auf dem Feld an und endet auf dem Teller", erläutert Dr. Gerhard Ady die Bedeutung der Futtermittelprüfungen. Mit dem FIS wurde eine unabhängige, staatliche Untersuchungseinrichtung geschaffen, die über modernste Technik verfügt: "Unsere Geräte gehören zur Weltspitze in der Analytik."

Inzwischen werden rund 57 000 Einzeluntersuchungen jährlich in Stade durchgeführt. Das FIS überprüft alle Arten von Futtermitteln. Untersucht wird unter anderem auf Stoffe wie Schwermetalle, Pestizide, Antibiotika und unzulässige Pharmaka sowie auf gefährliche Bakterien oder Schimmepilzgifte. Im FIS wird aber nicht nur Futtermittel analysiert. Gemeinsam mit den LAVES-Veterinärinstituten Oldenburg und Hannover ist es außerdem für den Nachweis meldepflichtiger Tierkrankheiten und Zoonosen (vom Tier auf den Menschen übertragbare Krankheiten) zuständig.

Dr. Gerhard Ady erinnert auch an die Geschichte des Standortes Stade. 1919 begann es als Untersuchungsstelle für Fohlenkrankheiten. Beschäftigt waren ein Tierarzt und ein Laboratoriumsdiener. Seitdem folgte ein kontinuierlicher Ausbau des Standortes: 1932 wurde das Staatliche Veterinäruntersuchungsamt Stade gegründet, 1992 wurde Stade Außenstelle des Veterinäruntersuchungsamtes Oldenburg und 1999 erfolgte die Akkreditierung – die Zulassung amtliche Prüfungen durchführen.

Mittlerweile umfasst Stade mehr als 50 Mitarbeiter: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, technische Assistentinnen, Laboranten und Laborhilfskräfte. Sie alle wirkten auch an der erfolgreichen Einführung des Qualitätsmanagementsystems EQUINO im LAVES und seinen acht Instituten mit. Im Rahmen der Jubiläumsfeier überreichten Auditorin Dr. Ortrun Janson-Mundel von der TÜV Nord Cert GmbH und Dipl.-Ing. Volker Klosowski, Mitglied des Vorstandes der TÜV NORD AG, die Zertifizierungsurkunde.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
09.01.2008
zuletzt aktualisiert am:
11.06.2010

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