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Vorsicht vor Zecken gilt für Mensch und Tier

Presseinformation 2004-030 vom 02.06.2004


Mit dem Frühsommer beginnt auch wieder die Zeckenzeit: die Zeckenaktivität erreicht jetzt ihren ersten Höhepunkt. Durch diese Parasiten können Krankheitserreger, wie Borrelien, auf Mensch und Tier übertragen werden. Das Veterinärinstitut Hannover (VI) des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) hat deshalb bislang knapp 700 Zecken auf Borrelien untersucht. "Dabei haben wir festgestellt, dass die Verbreitung von Borrelien regional sehr unterschiedlich ist", erläutert Dr. Eberhard Haunhorst, Präsident des LAVES. Auf Niedersachsen insgesamt gerechnet seien durchschnittlich etwa neun Prozent der Zecken mit Borrelien infiziert. Ein Schwerpunkt liegt in Südniedersachsen.

Eine Borrelien-Infektion (Lyme-Borreliose) kann neben grippeähnlichen Symptomen, eine charakteristische, sich kreisförmig ausbreitende Hautrötung hervorrufen. "Dieses auch als Wanderröte bekannte Symptom ist jedoch nicht bei allen Betroffenen festzustellen", so Dr. Martin Runge vom VI Hannover. Die Infektion kann mit Antibiotika behandelt werden; unbehandelt kann sie zu schwerwiegenden Spätfolgen führen. Eine Impfung ist beim Tier möglich, beim Menschen nicht. "Borrelien sind nicht zu verwechseln mit dem Erreger der Hirnhautentzündung FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)", macht Runge deutlich. Das FSME-Virus wird ebenso durch Zecken übertragen, ist allerdings fast ausschließlich in Süddeutschland und in nord- und osteuropäischen Ländern sowie in Russland verbreitet. Eine Impfung gegen das Virus ist möglich, deshalb sollten sich Reisende vor dem Urlaub in diesen Gebieten unbedingt darüber informieren.

Um eine Infektion zu vermeiden, sollte nach einem Tag im Wald oder in einem Gebiet mit Unterholz, hohen Gräsern und Farnen der gesamte Körper, vor allem auch bei Kindern, gründlich auf Zecken abgesucht werden. Hat die Zecke zugebissen, muss sie möglichst schnell entfernt werden. Am besten lassen sich Zecken mit einer Pinzette oder Zeckenzange entfernen. Dabei sollte die Zecke direkt über der Haut erfasst und mit den Mundwerkzeugen herausgezogen werden. "Auf keinen Fall sollte der Zeckenleib gequetscht oder die saugende Zecke mit Öl, Alkohol, Klebstoff o.ä. beträufelt werden, da sie in diesem Fall den erregerhaltigen Speichel quasi in den Stichkanal erbricht und es dadurch zu einer Übertragung einer großen Menge des Borreliose-Erregers kommen kann", so Runge. Hände und Bissstelle sollten desinfiziert werden.

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Artikel-Informationen

erstellt am:
02.06.2004
zuletzt aktualisiert am:
11.06.2010

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