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Einmaliges Projekt im Bereich Aquakultur im Veterinärinstitut Cuxhaven

Presseinformation Nr. 2003-045 vom 5.12.2003


Auftakt für ein einmaliges Projekt in Niedersachsen: das Veterinärinstitut für Fische und Fischwaren in Cuxhaven des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) hat im Rahmen der Aufgaben der Lebensmittelüberwachung künftig eine weitere große Aufgabe übernommen: differenzierte Erkenntnisse aus dem Bereich Aquakultur (Aufzucht von Fischen) zu gewinnen. Das flächendeckende Projekt ist auf Initiative des Ministeriums für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zustande gekommen. Hintergrund: Die Bedeutung von Fischereierzeugnissen aus dem Aquakultur-Bereich für die menschliche Ernährung wird zunehmend größer.

In Zahlen: Von rund 100 Millionen Tonnen Fischereierzeugnissen, die weltweit pro Jahr gefangen werden, stammen heute bereits 25 bis 30 Prozent aus dem Bereich Aquakultur. Da der Fischbestand in den Meeren seit Jahren abnimmt – unter anderem durch Überfischung – geht die Internationale Landwirtschaftsorganisation (FAO) derzeit sogar davon aus, dass in zehn bis 15 Jahren weltweit 50 Prozent der Fischereierzeugnisse durch Aquakultur abgedeckt sein werden.

Da Aquakultur für die menschliche Ernährung immer mehr an Bedeutung gewinnt, werden auch mögliche Probleme, die in die Bereiche Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz hineinfallen, immer wichtiger – und das heisst, dass die Überwachung dieser Fischereierzeugnisse einen immer breiteren Raum einnimmt. Als Beispiele zu nennen wären der mögliche Einsatz von Arzneimitteln, Vorkommen von Umweltgiften oder Tierschutzaspekte.

Das LAVES als zuständige Behörde hat sich daher durch dieses Forschungsprojekt frühzeitig dieser Thematik angenommen.

Die Untersuchungen laufen nach dem Motto: "Vom Teich bis zum Teller. " Das heisst: Neben den Fischen selbst werden sowohl Teichwasser als auch Futter getestet.

Die erste Probenentnahme wird am heutigen Freitag, 5. Dezember 2003, bei einem Aquakultur-Betrieb im Kreis Harburg stattfinden. Vorgesehen sind weitere Forellenproben aus voraussichtlich 15, über ganz Niedersachsen verteilten Aquakultur-Betrieben.

Die Untersuchungen gehen weit über die gesetzlich vorgeschriebenen Routine-Anforderungen hinaus. Im Bereich der Rückstandsanalytik wird unter anderem auf Arzneimittel, Dioxine oder Schwermetalle getestet. Ausserdem soll im mikrobiologischen, aber auch im gentechnischen Bereich geforscht werden. Als ganz neues Verfahren – zur Authentizitätsermittlung - wird erstmalig die Isotopenverhältnisanalyse angewendet.

Untersucht wird in den LAVES-Instituten in Cuxhaven, Oldenburg, Hannover, Lüneburg, Braunschweig sowie durch den Fachbereich Fischseuchenbekämpfung, den Futtermittelkontroll- und den Tierschutzdienst.

Zudem haben sich als externe Institutionen das Institut für Fischereitechnik und Fischqualität der Bundesforschungsanstalt für Fischerei (Hamburg) und die Zentrumsabteilung für Chemische Analytik und Endokrinologie sowie die Zentrumsabteilung für Lebensmitteltoxikologie (beide Tierärztliche Hochschule Hannover) bereit erklärt, sich an dem Projekt kooperativ zu beteiligen.

Artikel-Informationen

erstellt am:
05.12.2003
zuletzt aktualisiert am:
11.06.2010

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