LAVES Logo mit Schriftzug Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Niedersachsen klar Logo

Nebenbefunde bei der Sektion von Vögeln zur Untersuchung auf Vogelgrippe

Die Ausbreitung der Vogelgrippe in der EU und in Deutschland hat zu einer Vielzahl von diagnostischen Einsendungen verendeter Vögel geführt. So werden auch in der Abteilung Veterinärdiagnostik des Futtermittelinstituts Stade pathologisch-anatomische Untersuchungen durchgeführt. Die entnommenen Organproben gelangen zur weitergehenden virologischen Untersuchung an das zuständige Veterinärinstitut in Oldenburg.

In den letzten beiden Februarwochen wurden in Stade etwa 200 Sektionen mit dem Schwerpunkt Wildgeflügel vorgenommen. Glücklicherweise wurde bislang das Vogelgrippe-Virus in keiner der Proben nachgewiesen.

Das Spektrum der untersuchten Arten war weit gefächert. Beim Wildgeflügel umfasste es insbesondere Wassergeflügel wie Schwäne, Gänse, Enten verschiedene Möwenarten sowie Bläss- und Teichhühner und Graureiher. Daneben gelangten aber auch Greifvögel (Habichte, Bussarde, Sperber, Falken), Eulen (Schleier- und Waldohreulen), Fasanen, Tauben, Krähen, Elstern, Amseln, Drosseln und sonstige Singvögel und sogar Waldschnepfen zur Untersuchung. Beim Hausgeflügel waren es insbesondere Hühner, Perlhühner und Tauben.

Aufgrund der Sektionsbefunde und der anschließenden Untersuchungen konnten verschiedene Todesursachen bzw. Ursachenkomplexe festgestellt werden. So war z.B. bei Graureihern Verhungern die mit Abstand häufigste Todesursache, bei Bussarden oft in Verbindung mit Parasitosen (Magen- und Darmwürmer, Bandwürmer) oder anderen Grunderkrankungen (Leberschädigungen, Tuberkulose). Eine weitere häufige Todesursache stellten Traumata dar, z.B. bei Vögeln, die bei der Futtersuche (Fasanen, Enten, Tauben, Möwen) bzw. bei Jagdflügen (Eulen und Bussarde) dem Straßenverkehr zum Opfer fielen. Singvögel, Sperber und Schnepfen kamen oft durch Anfliegen eines Hindernisses (Fensterscheibe o.ä.) zu Tode.

Weit weniger häufig waren Todesfälle durch mutmaßliche Vergiftungen. Einzelne Vögel, deren Kadaver durch Spuren von z.T. ausgeprägtem Raubfraß auffielen, waren Opfer natürlicher Fressfeinde. Zu den Kuriositäten gehörten Fremdkörper wie die Nähnadel im Magen einer Taube oder der heruntergeschlungene Maiskolben, der fast die gesamte Leibeshöhle einer Möwe ausfüllte.

Gänse

Gänse

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln