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Pflanzenschutzmittelrückstände in Salatgurken

Ergebnisse des Jahres 2009


Zusammenfassung

87 Salatgurkenproben aus 6 unterschiedlichen Herkunftsländern wurden auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. 29 untersuchte Proben enthielten keine nachweisbaren Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Rückstände oberhalb der festgesetzten Höchstgehalte wurden in einer spanischen und einer griechischen Gurkenprobe festgestellt; von einem gesundheitlichen Risiko für Verbraucher ist dennoch nicht auszugehen.

Im Jahr 2009 wurden im Lebensmittelinstitut Oldenburg des LAVES 83 Salatgurkenproben aus konventionellem Anbau und 4 Bioproben auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. Die überwiegende Anzahl der Proben stammte aus den Niederlanden, Spanien und Deutschland. Weitere Proben kamen aus Griechenland, Bulgarien und der Türkei (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

In 29 Proben, darunter die vier Bioproben aus den Niederlanden (2x), Bulgarien (1x) und Spanien (1x), wurden keine Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen. 2 Salatgurkenproben (1x Spanien, 1x Griechenland) enthielten Rückstände oberhalb der gesetzlich festgelegten Höchstgehalte; in der spanischen Probe lag der überhöhte Gehalt noch im Streubereich des zulässigen Höchstgehalts und wurde daher nicht beanstandet.

Zur Ermittlung einer möglichen akuten gesundheitlichen Gefährdung wurden die Höchstgehaltsüberschreitungen einer Risikobewertung unterzogen. Hierbei stellte sich heraus, dass die so genannte Akute Referenzdosis (ARfD) als Maß für die akute Toxizität weit unter 50% lag. ARfD-Ausschöpfungsgrade von unter 100% stellen nach Erkenntnissen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) bei einmaligem oder gelegentlichem Verzehr des entsprechenden Lebensmittels auch dann kein gesundheitliches Risiko für die Verbraucher dar, wenn die nachgewiesenen Pflanzenschutzmittel die gesetzlichen Höchstgehalte im Einzelfall überschreiten.

Abbildung 2
Abbildung 2: Anzahl der Mehrfachrückstände; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Wie in Abbildung 2 dargestellt, wurden in 40% der untersuchten Salatgurkenproben mehr als ein Wirkstoff je Probe (Mehrfachrückstände) nachgewiesen. Hauptsächlich wurden 1 bis 2 Wirkstoffe bestimmt, 1 Probe aus der Türkei enthielt 11 verschiedene Wirkstoffe.

Abbildung 3
Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelwirkstoffe; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Bei der Untersuchung der Salatgurkenproben wurden insgesamt 37 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Abbildung 3). Am häufigsten trat das Fungizid Propamocarb (38x) in den Proben auf. Dieses Fungizid wurde bereits im Jahr 2008 am häufigsten in den Salatgurken bestimmt.

Fazit:

33% der untersuchten Salatgurkenproben waren rückstandsfrei. Bei den in zwei Fällen festgestellten Höchstgehaltsüberschreitungen wurde die akute Referenzdosis nicht überschritten, so dass nach derzeitigem Kenntnisstand für diese Proben keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erwarten sind.

Die untersuchten Salatgurken erwiesen sich als mittelmäßig mit Pflanzenschutzmittelrückständen behaftet.

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