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Pflanzenschutzmittelrückstände in Früherdbeeren

Ergebnisse des Jahres 2009


Zusammenfassung

94 Erdbeerproben aus dem Ausland wurden im 1. Halbjahr 2009 auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Eine ägyptische Probe enthielt Rückstände von Pflanzenschutzmitteln über den zulässigen Höchstgehalten; ein gesundheitliches Risiko für Verbraucher ist bei einmaligem oder gelegentlichem Verzehr dennoch unwahrscheinlich.

Im Lebensmittelinstitut Oldenburg wurden von Januar bis Mai 2009 insgesamt 89 Erdbeerproben aus konventionellem Anbau und 5 Proben aus biologischem Landbau auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. 81% der untersuchten Erdbeerproben kamen aus Spanien. Die übrigen Proben Erdbeeren stammten aus Marokko, Italien, Griechenland, Ägypten und den Niederlanden.

Abbildung 1
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

In 19 Proben, darunter 2 spanische und 3 marokkanische Bioproben, konnten keine Rückstände nachgewiesen werden (siehe Abbildung 1). Rückstände oberhalb der rechtlich festgesetzten Höchstgehalte wurden in einer ägyptischen Erdbeerprobe festgestellt.

Zur Ermittlung einer möglichen akuten gesundheitlichen Gefährdung wurden die Höchstgehaltsüberschreitungen einer Risikobewertung unterzogen. Hierbei stellte sich heraus, dass die so genannte Akute Referenzdosis (ARfD) als Maß für die akute Toxizität weit unter 100% lag. ARfD-Ausschöpfungsgrade von unter 100% stellen nach Erkenntnissen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) bei einmaligem oder gelegentlichem Verzehr des entsprechenden Lebensmittels auch dann kein gesundheitliches Risiko für die Verbraucher dar, wenn die nachgewiesenen Pflanzenschutzmittel die gesetzlichen Höchstgehalte im Einzelfall überschreiten.

Abbildung 2
Abbildung 2: Anzahl der Mehrfachrückstände; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Mehrfachrückstände, d. h. mehr als ein Wirkstoff je Probe, wurden in 64% der untersuchten Erdbeeren bestimmt. Die höchste Anzahl mit 8 verschiedenen Wirkstoffen wurde in einer Erdbeerprobe aus Spanien nachgewiesen (siehe Abbildung 2).

Insgesamt wurden 37 verschiedene Wirkstoffe in den Proben aus dem Ausland nachgewiesen (siehe Abbildung 3). Hauptsächlich wurden die Fungizide Cyprodinil (27x), Boscalid (26x) und Fludioxonil (19x) analysiert; hierbei handelt es sich um typische Pflanzenschutzmittel für den Erdbeeranbau.

Abbildung 3
Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelwirkstoffe; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Fazit:

75 von 94 Proben (80%) enthielten nachweisbare Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Höchstgehaltsüberschreitungen wurden in einer Erdbeerprobe festgestellt. Der ARfD-Wert wurde nicht überschritten sodass von einem gesundheitlichen Risiko für Verbraucher nicht auszugehen ist. Insgesamt zählen Erdbeeren zu den mittelmäßig bis stark mit Pflanzenschutzmittelrückständen behafteten Früchten (siehe hierzu auch Artikel "Pflanzenschutzmittel in deutschen Erdbeeren, Ergebnisse des Jahres 2009").

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