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Pflanzenschutzmittelrückstände in Süßkartoffeln

Ergebnisse des Jahres 2011


Zusammenfassung

Im Jahr 2011 wurden insgesamt 15 Proben Süßkartoffeln auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Lediglich in einer Probe wurde ein Pflanzenschutzmittelwirkstoff nachgewiesen. Weitere 8 Süßkartoffelproben wiesen den Synergisten Piperonylbutoxid auf.

Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES wurden im Jahr 2011 insgesamt 15 Süßkartoffelproben, davon zwei aus ökologischem Landbau, auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht.

Die Süßkartoffel (Ipomoea batatas (L.) Lam.), auch Batate genannt, stammt zwar ursprünglich ebenfalls aus der Neuen Welt, ist botanisch aber nicht mit der üblichen Kartoffel (Solanum tuberosum L. ) und auch nicht mit Topinambur (Helianthus tuberosus L.) verwandt. Süßkartoffeln bilden Wurzelknollen aus und stammen aus der Familie der Windengewächse (Convolvulaceae). Dagegen gehört die sprossknollenbildende Kartoffel in die Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und die ebenfalls sprossknollenbildende Topinambur in die Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die Formen der Süßkartoffelknollen variieren von rundlich bis länglich. Die Schale kann verschiedene Farben von purpurrot bis gelblich oder weißlich haben. Das Innere der Knollen ist weißlich, gelblich bis tieforange/rot. Ursprünglich kam die Süßkartoffel wahrscheinlich aus Mittel- und Südamerika. Heutzutage wird sie in vielen warmen Ländern angebaut, unter anderem auch in Portugal und Spanien.

Die untersuchten Proben stammten aus Portugal (5x), Spanien (2x), den USA (2x), Israel (1x) und Vietnam (1x). Bei 4 Proben war das Herkunftsland nicht bekannt, darunter eine Bioprobe. Eine weitere Probe aus ökologischem Anbau hatte Ihre Herkunft in Spanien.

Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen sind in Abbildung 1 zusammengefasst.

Abbildung 1  
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Süßkartoffelproben, berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

6 Proben wiesen keine Pflanzenschutzmittelwirkstoffe bzw. Beistoffe auf, darunter die 2 Proben aus ökologischem Landbau. Eine Probe aus Vietnam enthielt den Wirkstoff alpha-Cypermethrin. In 8 Süßkartoffelproben wurde Piperonylbutoxid nachgewiesen. Bei Piperonylbutoxid handelt es sich nicht um einen Wirkstoff, sondern um einen Beistoff für Insektizide. Dieser so genannte Synergist verstärkt die Wirkung einiger Pflanzenschutzmittel die zur Insektenbekämpfung eingesetzt werden. Piperonylbutoxid wirkt als Stabilisator, hat jedoch selbst keine insektizide Wirkung und ist auch im Bioanbau zugelassen.

Mehrfachrückstände, d. h. mehr als ein Wirkstoff pro Probe, wurden nicht festgestellt.

Neben Pflanzenschutzmittelrückständen wurden alle Proben auch auf deren Nitratgehalte untersucht. Die ermittelten Nitratwerte sind in Abbildung 2 dargestellt. Es sei darauf hingewiesen, dass es keine gesetzlich festgelegten Nitrathöchstgehalte für Süßkartoffeln gibt. In 4 Süßkartoffelproben konnte kein Nitrat nachgewiesen werden. Der Nitratgehalt einer spanischen Bio-Süßkartoffelprobe lag mit 489 mg/kg, im Vergleich zu den anderen Proben mit nur sehr geringen Gehalten, verhältnismäßig hoch.

Abbildung 2  
Abbildung 2: Nitratgehalte in den untersuchten Süßkartoffelproben.

Fazit:

Die untersuchten Süßkartoffeln wiesen keine oder nur sehr geringe Rückstandsgehalte auf. Mit Ausnahme von einer Probe, wurden nur äußerst geringe Nitratgehalte festgestellt.

Wurzelknollen der Süßkartoffel (Batate)

Wurzelknollen der Süßkartoffel (Batate)

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