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Ergebnis der Zählflüge: Gesunder Seehundbestand im Niedersächsischen Wattenmeer

LAVES-Presseinformation Nr. 015/2012 vom 14. August 2012


Den Seehunden im Niedersächsischen Wattenmeer geht es gut: knapp 8.400 Tiere sind in diesem Sommer während der Flüge im Wattengebiet zwischen Ems und Elbe gezählt worden. Die Ergebnisse im Einzelnen: es sind knapp 1.000 Seehunde insgesamt mehr als im Vorjahr erfasst worden – 2012: 8.397 im Vergleich zu 2011 mit 7.416 Tieren. Auch bei den Jungtieren hat sich der Bestand weiter stabilisiert: 1.977 (2012) und 1.606 (2011). Und noch eine gute Nachricht: Die Seehunde machen einen gesunden und gestärkten Eindruck und es gibt auch keinerlei Hinweise auf Erkrankungen.

Seehunde reagieren sensibel auf Wetteränderungen – stürmischen Südostwind „mögen sie beispielsweise gar nicht und sie ziehen sich dann in das offene Meer zurück“, erläutert Josef Huesmann, Koordinator des Seehundmonitorings im Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES). Wenn die Tiere nicht an Land kommen, hat dies einen negativen Einfluss auf das Zählergebnis. Doch in diesem Jahr waren die Wetterbedingungen während der Flüge nahezu optimal.

Seit 1958 wird der Seehundbestand in Niedersachsen dokumentiert. Das jährliche Monitoring wird seit 2005 vom LAVES koordiniert. Die Seehundzählflüge finden im Rahmen des internationalen Seehundschutzabkommens zeitgleich mit Niedersachsen in Schleswig-Holstein, Dänemark und den Niederlanden statt. In Niedersachsen wird bereits seit 1972 vom Flugzeug aus gezählt. Finanziert werden die jährlichen Flüge aus den Jagdabgabemitteln der niedersächsischen Jägerinnen und Jäger.

Das niedersächsische Küstengebiet ist in drei Bereiche eingeteilt, drei Kleinflugzeuge starten gleichzeitig. Geflogen wird bei Niedrigwasser während der Zeit der Jungtieraufzucht und des Haarwechsels jeweils ab Emden, Mariensiel und Luneplate. Zu dieser Zeit ruhen die Seehunde auf den Sandbänken und können dort gezählt werden. Auch in diesem Jahr haben mehrere niedersächsische Jäger das Zählen ehrenamtlich übernommen. Wie in den Jahren zuvor wurden fünf Flugtermine angesetzt, Start war am 11. Juni 2012. Der letzte Zählflug hat am Montag, 13. August, stattgefunden.

Ein kurzer Rückblick: Im Zuge des Seehundsterbens vor zehn Jahren wurden an der Küste insgesamt 3.851 Seehunde tot aufgefunden – sie waren Opfer der Seehundstaupe. Kurz davor tummelten sich noch rund 6.500 Seehunde im niedersächsischen Wattenmeer. Nach diesem Seuchenzug im Jahr 2002 hat sich der Bestand kontinuierlich erholt und stabilisiert.

Eine eingehende Analyse der Daten für den gesamten Seehundbestand im Wattenmeer zwischen Den Helder und Esbjerg erfolgt im Oktober 2012 durch die Trilaterale Seehundexpertengruppe. Ein Experte aus dem Institut für Fische und Fischereierzeugnisse des LAVES ist niedersächsischer Vertreter in der Trilaterale Seal Expert Group (TSEG) des trilateralen Seehundschutzabkommens zwischen Holland, Deutschland und Dänemark.

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