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Phthalate in Speiseölen

Phthalate werden hauptsächlich Kunststoffen zugesetzt, um ihnen eine elastische Eigenschaft zu verleihen. Sie dienen dabei als Weichmacher. Da sie mit dem Kunststoff keine chemische Bindung eingehen, können sie leicht verdampfen oder ausgewaschen werden.

Phthalate stehen im Verdacht kanzerogen (krebserregend), hormonell wirksam und fortpflanzungsgefährdend zu sein.

Auch in anderen Gebieten finden Weichmacher ihre Anwendung. Nachweisen kann man sie in unserer Nahrung, im Trinkwasser, in der Luft und in Gegenständen des täglichen Gebrauchs.

DEHP (Diethylhexylphthalat):

Bodenbeläge, Rohre und Kabel, Teppichböden, Wandbeläge, Schuhsohlen, Vinyl-Handschuhe, Lacke / Farben, Emulgatoren, Verpackungen, medizinische Produkte

DBP (Dibutylphthalat):

Pharmazeutische Produkte, Lacke / Farben (auch Nagellacke), Textilindustrie, Körperpflegemittel, Parfums, Deodorants, Lebensmittelverpackungen

Im Lebensmittelinstitut Braunschweig (LI BS) des LAVES wurden 21 Ölproben (20 Olivenöle und ein Getreidefruchtöl), die im Zeitraum von Juni bis Oktober 2005 im LI BS eingegangen sind, auf Phthalate und Umweltkontaminanten untersucht.

Die Herkunft der Ölproben lässt sich wie folgt unterteilen:
Zehn Öle kamen aus Italien, drei aus Griechenland, drei aus der Türkei, zwei aus Spanien, eins aus Syrien, eins aus dem EU-Mittelmeerraum und bei einer Probe war das Herkunftsland nicht bekannt. Von 21 Ölen waren drei Proben nach der EG-Öko-Verordnung behandelt bzw. erzeugt.

Der höchste Wert an DEHP lag bei 13,3 mg/kg und wurde in einem Olivenöl türkischer Herkunft gefunden. Eine Probe aus Griechenland hatte einen DEHP-Gehalt von 10,0 mg/kg. Drei Öle aus der Türkei, Griechenland und Syrien lagen über 5 mg/kg. Bei elf Proben lag der DEHP-Gehalt zwischen 4,8 mg/kg und 0,3 mg/kg. In drei italienischen und einer spanischen Ölprobe war kein DEHP nachweisbar. In einer Probe aus Spanien konnten Spuren von DBP festgestellt werden.

Diagramm der Phthalatmeßwerte  
Diagramm der Meßwerte für DEHP, DPB und Endosulfan

Die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (TDI-Wert) von DEHP liegt bei 0,05 mg pro kg Körpergewicht. Da der TDI-Wert für DEHP unter Berücksichtigung eines Sicherheitsfaktors von 100 abgeleitet wurde, ist bei einer kurzfristigen Überschreitung des TDI-Wertes eine Gesundheitsschädigung nicht zu erwarten.

Der Gehalt an Phthalaten in Lebensmitteln wird weiterhin im LAVES untersucht werden. Auf Bundesebene sind für das Jahr 2006 spezielle Untersuchungsprogramme (bundesweites Monitoring) vorgesehen.

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Speiseöl
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