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Präventionsstrategien und Tierseuchenbekämpfung im Fokus

LAVES-Presseinformation Nr. 009 vom 25. Juni 2015


Niedersachsen hat als Agrarland Nummer 1 in Deutschland mit der höchsten Konzentration landwirtschaftlicher Tierhaltung eine besondere Verantwortung: den Schutz menschlichen und tierischen Wohls zu gewährleisten und gesundheitliche Risiken und Gefahren für beide zu minimieren. Die wirksame Prävention von Tierseuchen ist damit ein ebenso wichtiger Baustein wie auch schnelles und effizientes Handeln im Tierseuchenkrisenfall. Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) richtet daher gemeinsam mit dem Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz erstmalig ein Tiergesundheitssymposium aus, das nach dem Vorbild des bereits etablierten Tierschutzsymposiums zukünftig alle zwei Jahre stattfinden soll. Dabei stehen vor allem der gemeinsame Erfahrungsaustausch der Teilnehmer, aktuelle Entwicklungen im deutschen und europäischen Tiergesundheitsrecht sowie praxisbezogene Lösungsansätze im Bereich von Biosicherheitsmaßnahmen in der Tierhaltung, Präventionsstrategien und Seuchenbekämpfung im Fokus der Veranstaltung.

„Mit einer wirksamen Reduktion von Tierseuchen und übertragbaren Tierkrankheiten schaffen wir die Voraussetzungen für die Umsetzung der engagierten Tierschutzziele in unserem Land“, sagt Staatssekretär Horst Schörshusen, der heute um 9.30 Uhr das 1. Niedersächsische Tiergesundheitssymposium im Landesmuseum für Natur und Mensch in Oldenburg eröffnet. Es werden rund 150 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und Estland erwartet. Die Referenten sind Experten aus Landwirtschaft, Wissenschaft, Wirtschaft, von der Europäischen Kommission, aus kommunalen Behörden und kommen aus Deutschland, Österreich und Estland, um einen europaweiten Austausch zu ermöglichen. Neben 18 Vorträgen sind auch vier Betriebsbesichtigungen geplant.

Das zweitägige Symposium soll dazu beitragen, dem hohen Bedarf an wissenschaftlichen und gleichermaßen praxisbezogenen Fortbildungsveranstaltungen auf dem Gebiet der Tiergesundheit gerecht zu werden. Ständige Weiterbildung ist gerade beim Verbraucherschutz unerlässlich, um die Anforderungen zu erfüllen. „Dies betrifft die klassische „Tierseuchenbekämpfung“, so Staatssekretär Schörshusen. Aber das gelte auch für Bereiche, in denen der Zuwachs an neuen Erkenntnissen besonders rasant verlaufe, wie zum Beispiel Tierschutz, Antibiotikaresistenz und Strategien zur Verminderung des Antibiotikaeinsatzes. „Das sind Themen, die im Rahmen einer umfassenden Tiergesundheitsstrategie in Zukunft unsere Arbeit maßgeblich bestimmen werden“, sagte Schörshusen.

Niedersachsen gehört mit seinen hohen Tierzahlen und Bestandskonzentrationen zu den tierdichtesten Regionen in Deutschland und Europa. Hochspezialisierte Formen der Tierhaltung erfordern wirksame Vorkehrungen, um die Einschleppung von gefährlichen Tierseuchen zu verhindern. Tierseuchenverhütung und –bekämpfung leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz und sichert das Wohlergeben der Tiere. „Eine gut gelebte Biosicherheit dient der Seuchenprävention, trägt zur Gesundheit der Tiere bei und kann auch den Arzneimitteleinsatz mindern. Nur gesunde Tiere können sichere Lebensmittel für den Menschen liefern“, erklärt Prof. Dr. Eberhard Haunhorst, Präsident des LAVES.

Einen Schwerpunkt der Tagung bildet die Weiterentwicklung der Tierseuchenbekämpfungssysteme, das Krisenmanagement und der Erfahrungsaustausch verschiedener Beteiligter: aus der Landwirtschaft, von kommunalen Behörden, der Tierseuchenkasse und auch aus Sicht einer Versicherung. Außerdem stehen Erfahrungsberichte aus dem Ausland auf dem Programm – Referenten aus Österreich und Estland geben Einblicke in die dortige Tierseuchenkrisenplanung und das Kontrollprogramm zur Afrikanischen Schweinepest. Die Vorträge zur Bekämpfung und den Auswirkungen der hochpathogenen Form der Aviären Influenza im Dezember 2014 in Niedersachsen stellen einen wichtigen Beitrag dar. Hinzu kommen krankheitsspezifische Beiträge, unter anderem zu Maul- und Klauenseuche (MKS), Pestiviren und den Seuchen unseres wichtigsten landwirtschaftlichen Nutztieres – der Biene.

Das Tiergesundheitssymposium ist eine Veranstaltung, die Amtstierärzten, aber auch praktizierenden Tierärzten und Interessenten aus fachlich verwandten Bereichen wie Umwelt, Landwirtschaft und Gesundheit als Fortbildungsveranstaltung und als Erfahrungsaustausch dient. Durch die Kombination von Vorträgen und Betriebsbesichtigungen sollen neue wissenschaftliche Erkenntnisse und in der Praxis erprobte, erfolgreiche Modelle der Tiergesundheit und des Tierseuchenkrisenmanagements weitergegeben und bekannt gemacht werden. Dies gilt nicht nur für den Bereich der klassischen Nutztierhaltung, sondern auch für besondere Bereiche wie die Fisch- und die Bienenzucht.
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