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11 Jahre nach großem Seehundsterben: Der Bestand hat sich im Niedersächsischen Wattenmeer auf hohem Niveau stabilisiert

LAVES-Presseinformation Nr. 018 vom 21. August 2013


Den Seehunden im Niedersächsischen Wattenmeer geht es gut: 8.082 Tiere sind in diesem Sommer während der Flüge im Wattengebiet zwischen Ems und Elbe gezählt worden. Die Ergebnisse im Einzelnen: es sind zwar 315 Seehunde insgesamt weniger als im Vorjahr erfasst worden – 2012 mit 8.397 Tieren. Der Anteil der Jungtiere ist etwas geringer als im Vorjahr: 1.373 (2013) und 1.977 (2012). Aber insgesamt hat sich der Bestand auf hohem Niveau stabilisiert. Die Seehunde machen einen gesunden und gestärkten Eindruck und es gibt auch keinerlei Hinweise auf Erkrankungen.

Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) musste im Juni einen Zählflug wegen starker Stürme und heftiger Gewitterschauer absagen. Bei einem weiteren Zählflug befanden sich außergewöhnlich viele Seehunde im Wasser und nicht auf der Sandbank. Dies hat das Zählergebnis während der Geburt und der Aufzucht der Jungtiere beeinflusst. Die meisten Seehunde wurden bei guten Wetterbedingungen während des letzten Flugs am Wochenende gezählt. Eine Unterscheidung zwischen Alt- und Junghunden ist im August allerdings nicht mehr möglich.

Seit 1958 wird der Seehundbestand in Niedersachsen dokumentiert. Das jährliche Seehundmonitoring wird seit 2005 vom LAVES koordiniert. Die Zählflüge finden im Rahmen des internationalen Seehundschutzabkommens zeitgleich mit Niedersachsen in Schleswig-Holstein, Dänemark und den Niederlanden statt. In Niedersachsen wird bereits seit 1972 vom Flugzeug aus gezählt. Finanziert werden die jährlichen Flüge aus den Jagdabgabemitteln der niedersächsischen Jägerinnen und Jäger.

Das niedersächsische Küstengebiet ist in drei Bereiche eingeteilt, drei Kleinflugzeuge starten gleichzeitig. Geflogen wird bei Niedrigwasser während der Zeit der Jungtieraufzucht und des Haarwechsels jeweils ab Emden, Mariensiel und Luneplate. Zu dieser Zeit ruhen die Seehunde auf den Sandbänken und können dort gezählt werden. Auch in diesem Jahr haben mehrere niedersächsische Jäger das Zählen ehrenamtlich übernommen. Wie in den Jahren zuvor wurden fünf Flugtermine angesetzt, Start war am 3. Juni 2013. Der letzte Zählflug hat am vergangenen Wochenende stattgefunden.

Ein kurzer Rückblick: Im Zuge des Seehundsterbens vor elf Jahren wurden an der Küste insgesamt 3.851 Seehunde tot aufgefunden – sie waren Opfer der Seehundstaupe. Kurz davor konnten noch rund 6.500 Seehunde im niedersächsischen Wattenmeer gezählt werden. Nach diesem Seuchenzug im Jahr 2002 hat sich der Bestand kontinuierlich erholt und stabilisiert.

Eine eingehende Analyse der Daten für den gesamten Seehundbestand im Wattenmeer zwischen Den Helder und Esbjerg erfolgt im Herbst durch die Trilaterale Seehundexpertengruppe. Ein Experte aus dem Institut für Fische und Fischereierzeugnisse des LAVES ist niedersächsischer Vertreter in der Trilateral Seal Expert Group (TSEG) des trilateralen Seehundschutzabkommens zwischen den Niederlanden, Deutschland und Dänemark.

Informationen zu dem Ergebnis der Zählflüge aus dem Jahr 2012 finden Sie hier.

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